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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier
Autoren: Jonathan Kellerman
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Fall, es war zu … überwältigend. Wir waren gerade mitten in den Abschlussprüfungen. Will hatte die ganze Zeit, die wir da waren, Depressionen, lieh sich meine Mitschriften aus, schrieb bei den Englischklausuren von mir ab. Sah wirklich schlecht aus. Und es stimmt, die Depression begann nach Twan, direkt danach, ich hätte es mir denken können, aber …«
    »Irgendwann haben Sie Will erzählt, was mit Ihnen passiert ist.«
    »Ja.« Er schüttelte den Kopf. »Wir waren beide völlig zugedröhnt mit Crack. Will hat nicht wirklich damit angefangen, ich schon. Er schreibt bei den Klausuren von mir ab, und er wird schließlich ein aufrechter Bürger.« Er hob die Hände. »Und ich sitze hier.«
    Milo sagte: »Sie reden jetzt darüber, Bradley. Sie sind ein guter Mann.«
    »Ja, ich bin ein Heiliger.«
    »Was ist mit Twan passiert?«
    »Was passiert ist? Er ist mit Zint gegangen und nicht zurückgekommen. Ist in Zints Van gestiegen, und der Van ist weggefahren. Das war ungewöhnlich, normalerweise parkte Zint auf einer ruhigen Straße und blieb stehen, um zu feiern. Als wäre der Van sein Haus - er hatte Haushaltsgeräte da drin. Essen, Getränke, Bücher, Spiele, allen möglichen Scheiß.«
    »Zint verhielt sich an diesem Tag anders und fuhr los.«
    »Fragen Sie mich nicht, wohin. Das frage ich mich seit sechzehn Jahren.«
    Maisonette sprang auf, umrundete den Raum, steckte den Kopf in eine Ecke und blieb eine Weile so stehen. Als er zum Tisch zurückkam, senkte er den Kopf und schloss die Augen.
    Seine Lippen bewegten sich. Nach einer Weile kam ein Laut heraus. »Das erste Mal?«
    »Es war das erste Mal, dass Twan in den Van stieg?«, fragte ich.
    Nicken. Seine Haare strichen über den Tisch. »Twan traute ihm nicht. Twan war klüger als wir. Aber an dem Tag …« Er kniff die Augen zusammen. »Oh Gott, das ist so …« Er fuhr sich mit einer Hand über die Wange.
    Milo berührte ihn an der Schulter. »Sie tun das einzig Richtige.«
    Maisonette richtete sich auf und starrte auf etwas, das meilenweit entfernt war. Eingefallene Wangen zitterten. Seine Augen waren rot und feucht. »Twan ging da rein, weil wir sagten, es wäre cool. Zint gab uns fünfzig Dollar, um Twan davon zu überzeugen, es wäre cool. Will wollte nicht zugeben, was mit ihm passiert war, bei mir dasselbe. Wir haben Twan gesagt, es wäre cool, da reinzugehen, und er hat’s getan, und wir haben ihn nie wiedergesehen, und jetzt wird niemand mir das verzeihen.«
    *
    Howard Zint, der Diabetes und Tuberkulose hatte und HIVPOSITIV war, machte seinen Deal von einem Bett der Krankenstation des Gefängnisses.
    Zwei zusätzliche Schokoriegel pro Monat und keine weitere Strafe.
    Er erzählte die Geschichte präzise und emotionslos.
    Antoine Beverly hatte sich Zints Annäherungsversuchen widersetzt und versucht, aus dem Van zu fliehen. Zint schlug ihm ins Gesicht, und Antoines Kopf flog zurück, kollidierte mit der Kante eines kleinen Spielautomaten, den Zint gerade gekauft hatte.
    Zint fuhr in die unerschlossene Wildnis nördlich der Ölfelder von La Cienega und vergrub den Jungen auf einer Düne irgendwo am östlichen Rand des Gebiets, das jetzt die Kenneth Hahn Recreational Area war.
    Sechzehn Jahre später zeichnete er eine Landkarte.
    Im Rahmen der Erschließung war das Land an manchen Stellen neu gestaltet worden. Es dauerte eine Weile, bis die Stelle gefunden wurde.
    Knochen.
    Die Autopsie ergab keine ernsthafte Kopfverletzung, verdeutlichte aber zahlreiche Schnittverletzungen an Antoines Rippen.
    Der unverbesserliche Schwindler Zint hatte sich einer weiteren Lüge bedient, um seine Schuld herunterzuspielen.
    Es wurde davon geredet, die Vereinbarung zu annullieren und ihn wegen Mordes vor Gericht zu stellen.
    Sharna und Gordon Beverly sagten: »Gebt uns einfach Antoine und lasst uns in Ruhe.«
    *
    Das Begräbnis fand an einem wunderschönen Herbstvormittag statt. Mehr als zweihundert Freunde, Verwandte und Menschen, die sich der Familie verbunden fühlten, das vorhersehbare Häuflein von Politikern, Journalisten und »Bürgerschaftsaktivisten«, die nichts gegen ein Foto einzuwenden gehabt hätten.
    Bradley Maisonette war nirgendwo zu sehen und Wilson Good auch nicht. Good und Andrea hatten in einem Motel in Tarzana gewohnt, ihren Hund am Tag, bevor wir Maisonette fanden, abgeholt und die Stadt mit unbekanntem Ziel verlassen.
    »Hoffentlich irgendwo, wo es keinen Pier gibt«, sagte Milo.
    *
    Nach der Zeremonie stellten wir uns in die Schlange, um unser
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