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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier
Autoren: Jonathan Kellerman
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und sie würde sich auf keinen Fall die Nachrichten ansehen, die Nachrichten machten nur alles so schrecklich wie möglich.
    Stuarts Gesicht wurde allmählich schwächer und verschwand.
    Nicks trat an seine Stelle.
    Felicia kam sich blöd vor und schämte sich.
    Kämpfte gegen die Fantasie, aber sie kam immer wieder, und schließlich gab sie nach.
    *
    Sie und Nick.
    Es fängt alles freundlich an, völlig unschuldig, sie sind beide gute Menschen.
    Sie beide in dem vanillefarbenen Haus. Ein schöner, warmer, sonniger Tag.
    Sie arbeitet mit dem Mopp, wischt Staub, kehrt Zeug zusammen.
    Sie geht nach draußen zum Pool, um alles in die Kehrschaufel zu fegen. Es ist so heiß. Sie schält sich aus dem Sweatshirt. Darunter trägt sie dieses knappe schwarze Top, das Stuart sie immer gebeten hat anzuziehen, wenn sie …
    Aus irgendeinem Grund hatte sie es zur Arbeit angezogen.
    Kein BH.
    Sie reckt sich. Beugt sich nach unten, wobei zufällig ihre frei schwingenden Brüste in voller Pracht erstrahlen.
    Das ist okay, niemand in der Nähe.
    Oh-oh, da ist doch jemand.
    Nick. Liegt unter einer Palme und liest ein Buch.
    Trägt eine Badehose, sonst nichts. Hübsche Figur, kein Gramm Fett.
    Er sieht sie, lächelt.
    Sie erwidert das Lächeln, schüchtern.
    Ihr Blick fällt auf die Badehose.
    Oh-oh. Das ist irgendwie schwer zu übersehen.
    Nick wird rot. Versucht, den Beweis mit einem Buch zu verdecken.
    Sie lächelt. Geht zu ihm hinüber, ganz langsam.
    Beide darum bemüht, sich zu beherrschen, weil sie gute Menschen sind.
    Aber …
    *
    Als sie sich an die Fantasie von gestern Abend erinnerte, begannen Felicias Wangen zu glühen. Ihre Knie fühlten sich schwach an.
    Von dem Eckzimmer mit den Spielsachen hörte sie Emilio weinen.
    Gott sei Dank für die Unterbrechung.
    *
    Am Ende des dritten Tages kam Nick gegen siebzehn Uhr nach Hause, pfeifend und zufrieden aussehend und mit einer großen braunen Ledertasche unter dem Arm, die eine Handtasche oder eins von den Dingern hätte sein können, die Männer benutzen.
    »Soll ich die auch einpacken?«, fragte Felicia.
    »Nicht nötig. Sieht so aus, als hätten Sie ausgezeichnete Fortschritte gemacht, Felicia.«
    Das hatte sie. Sie war mit den meisten Kleidungsstücken fertig, hatte alles gefaltet und perfekt nach Farbe und Stoff geordnet.
    Sie prahlte damit. »Seide mit Seide, Leinen mit Leinen zusammen.«
    Nick ließ sein breites weißes Lächeln aufblitzen. Setzte die Brille ab und sah sie mit klaren braunen Augen an.
    Felicia fand es wunderbar, dass sie jemandem eine Freude machen konnte. Ihre eigene Zufriedenheit war schwer erreichbar, sie wusste, dass Stuart so oft schrieb, wie er konnte, aber …
    Nick sagte: »Warum machen Sie keine Pause?«
    Kühle Finger streiften ihren Nacken. Wann war er so nahe an sie herangekommen, dass er das tun konnte?
    Felicia wich zurück, fühlte, wie ihre Wangen brannten. Fragte sich, ob sie etwas getan hatte, wodurch sie ihn wissen ließ, was ihr durch den Kopf ging …
    Sein Lächeln wurde schelmisch. »Ich werde mir diese Kartons ansehen und feststellen, ob es irgendetwas gibt, was ich geändert haben möchte.«
    »Ich hoffe, es gibt noch mehr zu tun«, sagte Felicia. »Sie sind ein toller Boss.«
    Warum hatte sie das gesagt?
    Nick lachte. »Boss? Wir sind zwei Menschen, die eine Vereinbarung getroffen haben. Machen Sie eine Pause. Ruhen Sie sich am Pool aus, trinken Sie was, Sie schwitzen ja.«
    Er fuhr mit einem Finger über ihren Arm.
    Sie erschauerte. »Klar.«
    *
    Er machte die Tür zu dem großen Schlafzimmer zu, und sie ging in die Küche, nahm einen Fruchtsaft zusammen mit einer Schale Erdbeeren aus dem Sortiment von köstlichem frischem Obst mit nach draußen, das Nick heute Morgen im Country Mart gekauft hatte.
    Sie legte sich in einen Liegestuhl. Denselben, in dem sie sich Nick vorgestellt hatte. Streckte sich und gähnte, und eine halbe Flasche Fruchtsaft und sieben Erdbeeren später spielte die Sonne ihrem Kopf irgendwie einen Streich.
    Als sie aufwachte, war der Himmel dunkel, und ihre Uhr verriet ihr, dass sie fünfunddreißig Minuten weg gewesen war.
    Jetzt würde sie später mit dem Bus zurückfahren müssen, als ihr lieb war, und durch diese Straßen laufen, durch die manchmal Gangmitglieder mit ihren aufgedonnerten Kisten fuhren.
    Oh mein Gott, Emilio hatte noch nichts zu Abend gegessen!
    Warum schrie er dann nicht?
    Sie eilte in das Spielzeugzimmer.
    Kein Emilio.
    Sie rief seinen Namen.
    Hörte ein komisches Geräusch - wie ein
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