Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
sie die andere geschlagen?«
    »Nein.«
    »Was dann?« Walker klang genauso frustriert wie Aiden. Wieder stiegen Regan Tränen in die Augen. »Sie musste Morgan ihre Haarspangen geben.«
    »Geht das Mädchen auch in die Vorschule?«, fragte Aiden.
    »Ja, und sie ist sehr nett. Sie sitzt am runden Tisch neben mir. Sie heißt Cordelia, aber sie hat gesagt, alle nennen sie Cordie, und ich soll sie auch so nennen.«
    »Magst du diese Cordelia?«, fragte Spencer.
    »Ja«, erwiderte Regan. »Es gibt noch ein anderes nettes Mädchen. Es heißt Sophie und sitzt mit mir und Cordie zusammen am Tisch.«
    »Na, siehst du!«, sagte Aiden. »Du warst erst einen Tag in der neuen Schule und hast schon zwei Freundinnen gefunden!«
    In der Überzeugung, Regan geholfen zu haben, griff er nach den Autoschlüsseln und eilte zur Tür. Walker hielt ihn zurück. »Warte mal kurz, Aiden! Du kannst nicht weg, bevor wir nicht beschlossen haben, was wir mit diesem gemeinen Mädchen machen.«
    Aiden blieb an der Tür stehen. »Soll das ein Witz sein? Die geht in die zweite Klasse!«
    »Trotzdem müssen wir Regan irgendwie helfen«, beharrte Walker.
    »Und wie?«, fragte Aiden. »Indem wir drei morgen in die Schule gehen und dem Mädchen einen Schreck einjagen?«
    Regan wurde wieder munter. »Das wäre gut«, sagte sie, »dann lässt sie Cordie und Sophie und mich bestimmt in Ruhe.«
    »Ich fände es besser«, schlug Aiden vor, »wenn du das Problem alleine löst. Geh zu dieser Morgan und sag ihr, dass sie nichts mehr von euch bekommt und dass sie dich und deine Freundinnen in Ruhe lassen soll.«
    »Das Erste fand ich besser.«
    Aiden blinzelte fragend. »Welches Erste?«
    »Dass du und Spencer und Walker mit mir zur Schule kommt und ihr Angst einjagt. Das will ich lieber. Meinetwegen könnt ihr den ganzen Tag dableiben.«
    »Das stand überhaupt nicht zur Debatte …«, begann Aiden.
    »Warte mal! Hast du nicht eben gesagt, das gemeine Mädchen … wie hieß sie noch gleich?«, fragte Walker.
    »Morgan.«
    »Okay. Hast du nicht gesagt, dass sie morgen Cordie wieder ärgern will?«
    Regan schniefte, ihre Augen wurden ganz groß.
    »Wieso machst du dir dann überhaupt Gedanken? Die ist doch gar nicht hinter dir her«, sagte Walker.
    Regan schaute ernst drein. »Weil Cordie meine Freundin ist.«
    Aiden lächelte. »Und was glaubst du, was Cordie denkt, wenn du morgen nicht zur Schule kommst?«
    »Cordie geht auch nicht mehr hin. Hat sie mir gesagt.«
    »Ihre Eltern werden sie mit Sicherheit wieder hinschicken«, entgegnete Aiden. »Sieh mal, Regan, es gibt auf der Welt zwei Sorten von Menschen: Angsthasen, die vor gemeinen Leuten weglaufen, und Mutige, die sich ihnen in den Weg stellen.«
    Regan wischte sich die Tränen ab. »Und zu welcher Sorte gehöre ich?«
    »Du bist eine Madison. Du stellst dich den Problemen. Wir laufen vor niemandem weg.«
    Das hörte Regan nicht gerne, doch sah sie an der ernsten Miene ihres Bruders, dass er seine Meinung nicht ändern würde, so wenig sie ihr auch gefiel. Es ging ihr schon viel besser, weil sie über ihr Problem gesprochen hatte.
    Als Mrs Tyler am nächsten Morgen Regan die Haare kämmte, überlegte das Mädchen, die Spangen zu Hause zu lassen. Dann entschied sie sich doch dafür, sie zu tragen, falls Cordie Ersatz brauchen sollte.
    Als Regan in Briarwood eintraf, war ihr übel. Cordie wartete bereits vor der Schultür.
    »Ich dachte, du wolltest nicht mehr kommen«, sagte Regan.
    »Mein Daddy hat mich hergeschickt«, erwiderte Cordie zaghaft.
    »Mich hat mein Bruder geschickt.«
    Sophie winkte ihnen von Weitem zu. Sie war gerade aus dem Auto gestiegen und mühte sich ab, den Riemen ihrer Schultasche über die Schulter zu legen. Dann lief sie Cordie und Regan entgegen. Ihr langes blondes Haar wehte im Wind. Regan fand, dass Sophie wie eine Prinzessin aussah. Sie hatte so helles Haar, dass es fast schon weiß wirkte, und ihre Augen waren grün.
    »Ich weiß, was wir machen können«, verkündete Sophie, sobald sie die beiden erreicht hatte. »Wir könnten uns in der Pause auf dem Klettergerüst hinter denen aus der Fünften verstecken, und dann kann Regan sich an Morgan ranschleichen und Cordies Spangen zurückholen.«
    »Aber wie?«, fragte Regan.
    »Wie was?«, fragte Sophie zurück.
    »Wie soll ich die Spangen zurückholen?«
    »Weiß ich noch nicht, aber vielleicht fällt dir was ein.«
    »Mein Daddy hat gesagt, ich soll dem Lehrer das mit Morgan erzählen, aber das mache ich nicht«, verkündete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher