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Mord nach Liste

Mord nach Liste

Titel: Mord nach Liste
Autoren: Julie Garwood
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Arme und sein Gesicht waren voll blauer Flecken. Vor zwei Tagen war er aufs Dach geklettert, um einen Football herunterzuholen, hatte den Halt verloren und hätte sich sicher das Genick gebrochen, wenn nicht ein Ast seinen Fall gebremst hätte. Sein Freund Ryan hatte weniger Glück gehabt: „Walker war auf ihm gelandet und hatte ihm den Arm gebrochen. Ryan war der Quarterback im Juniorteam seiner Schulmannschaft und musste jetzt eine Saison lang aussetzen. Walker plagten keine Gewissensbisse. Seiner Ansicht nach war der Ast schuld an dem Vorfall gewesen.
    Walker prüfte, ob Regan verletzt war. Er konnte nichts entdecken. Wieso weinte seine Schwester dann? »Was hast du mit ihr angestellt?«, fragte er Aiden.
    »Gar nichts«, gab Aiden zurück.
    »Aber was hat sie denn?«, fragte Walker. Er beugte sich vor und betrachtete seine kleine Schwester, unsicher, wie er reagieren sollte. Spencer stieß ihn zur Seite, setzte sich neben Regan und streichelte ihr linkisch die Schultern.
    Schließlich beruhigte sie sich. Erneut seufzte Aiden laut. Vielleicht hatte sich der Sturm jetzt gelegt. Er band seine Schuhe zu und sagte: »Seht ihr, es geht schon wieder besser. Fragt sie nur nicht nach …«
    »Wie war’s eigentlich in der Schule?«, unterbrach ihn Walker.
    Und wieder heulte Regan los. Aiden senkte den Kopf und drehte sich zum Schreibtisch, damit seine Schwester sein Grinsen nicht sehen konnte. Er wollte sie nicht verletzen, aber ihr Gebrüll war wirklich ohrenbetäubend. In Anbetracht ihrer Größe konnte sie erstaunlich viel Lärm machen.
    »Sie hat einen schweren Tag hinter sich«, erklärte er seinen Brüdern.
    »Wirklich?«, fragte Spencer.
    Regan hörte kurz auf zu weinen und stieß hervor: »Ich gehe da nie wieder hin.«
    »Was ist denn passiert?«, wollte Walker wissen.
    Unter Schluchzern schilderte Regan ihre Leidensgeschichte noch einmal.
    »Du musst aber wieder hin«, sagte Spencer.
    Das war das Dümmste, was er sagen konnte.
    »Nein, ich gehe nicht!«
    »Doch, du musst«, beharrte Spencer.
    »Daddy würde mich nicht zwingen.«
    »Woher willst du das wissen? Als er starb, warst du noch ein Baby. Du weißt bestimmt nicht mal, wie er ausgesehen hat.«
    »Doch, das weiß ich. Ich kann mich noch an ihn erinnern.«
    »Du musst erst mal richtig sprechen lernen«, bemerkte Aiden.
    »Deswegen gehst du ja auch zur Schule«, stellte Spencer fest. Er musste die Stimme erheben, um sich Gehör zu verschaffen, so laut heulte Regan.
    »Mann, ist die laut«, murmelte Aiden. Er schüttelte den Kopf und fügte hinzu: »Also, wenn ich nicht bald gehe, komme ich zu spät zum Training. Wir klären das jetzt. Regan, hör auf, deine Nase an meiner Decke abzuwischen, und setz dich ordentlich hin.«
    Weder seine strengen Befehle noch sein Tonfall beeindruckten sie. Sie würde erst Ruhe geben, wenn sie sich ausgeweint hatte.
    »Hör zu, Regan! Beruhige dich und erzähl uns dann, was passiert ist«, sagte Walker. »Was genau hat das große Mädchen gemacht?«
    Spencer wühlte in seiner Tasche und zog ein zerknittertes Taschentuch hervor. »Hier. Putz dir die Nase und setz dich hin. Na los! Wir können dir nicht helfen, wenn wir nicht wissen, was das große Mädchen gemacht hat, ja?«
    Aiden schüttelte den Kopf. »Regan wird das alleine schaffen«, meinte er.
    Da setzte sie sich kerzengerade auf. »Nein, werde ich nicht, weil ich da nicht mehr hingehe in die blöde Schule.«
    »Weglaufen ist keine Lösung«, verkündete Aiden.
    »Ist mir egal. Ich bleibe zu Hause.«
    »Moment mal, Aiden! Wenn es so eine Zicke auf unsere Schwester abgesehen hat, dann sollten wir echt …«, begann Walker.
    Aiden hob die Hand, damit Ruhe herrschte. »Lasst uns erst mal klären, was los ist, bevor wir etwas unternehmen, Walker. Also, Regan«, fragte er mit sanfter Stimme, »wie alt ist dieses große Mädchen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Egal. Weißt du, in welche Klasse sie geht?«
    »Woher soll sie das wissen?«, fragte Spencer. »Regan ist doch erst in der Vorschule.«
    »Aber ich weiß es trotzdem! Sie geht in die zweite Klasse, sie heißt Morgan und ist ganz gemein.«
    »Also gut, sie ist gemein«, sagte Aiden ungeduldig. Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. »Das ist doch schon was.«
    Walker und Spencer lächelten. Zum Glück merkte Regan es nicht.
    »Du hast gesagt, diese Morgan hat ein anderes Mädchen geärgert?«, fragte Aiden.
    Regan nickte. »Ja, das andere Mädchen hat geweint.«
    »Was hat diese Morgan denn gemacht?«, fragte Walker. »Hat
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