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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft
Autoren: J. D. Robb
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Tag nahm, und rechnete es ihm hoch an, dass er wartete, bis sie gemütlich auf dem Sofa Platz genommen hatte, vor sich eine zweite Tasse Kaffee sowie einen Teller mit einem Schinken-Käse-Omelett, das nur darauf wartete, dass sie es verschlang.
    »Tut mir ehrlich Leid, dass ich gestern Abend nicht rechtzeitig daheim gewesen bin.«
    Roarke schob sich ein Stück von seinem Buttermilchpfannkuchen in den Mund. »Muss ich mich von jetzt an auch jedes Mal entschuldigen, wenn ich durch Geschäfte davon abgehalten werde, etwas zu tun, was wir gemeinsam vorhatten?«
    Sie öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu und schüttelte den Kopf. »Nein. Die Sache war die: Ich war bereits auf halbem Weg zur Tür raus – ich hatte die Dinnerparty nicht vergessen – als plötzlich dieser Anruf für mich kam. Anonym. Wir konnten den Anrufer nicht finden.«
    »Die Polizei hat wirklich erbärmliche Geräte.«
    »So erbärmlich auch nicht«, murmelte sie verschämt. »Dieser Typ ist ein echter Profi. Möglicherweise hättest sogar du Schwierigkeiten mit ihm gehabt.«
    »Das ist eine Beleidigung.«
    Unweigerlich musste sie grinsen. »Tja, eventuell kriegst du ja die Chance, dich zu beweisen. Da er mich persönlich angerufen hat, wäre es durchaus möglich, dass er mich auch hier zu Hause kontaktiert.«
    Roarke legte seine Gabel an die Seite und griff nach seinem Kaffee, wobei keine dieser Gesten seine abrupte Anspannung verriet. »Persönlich?«
    »Ja, er wollte mich persönlich. Hat mich erst mit irgendwelchem Blödsinn von einem religiösen Auftrag zugetextet. Dass er das Werk des Herrn vollbringt und dass der große Boss gern mit Rätseln spielt.« Sie spielte die Übertragung für ihn ab, beobachtete, wie er die Augen zusammenkniff und aufmerksam den Kopf hob. Roarke war echt flink, denn er presste sofort grimmig die Lippen aufeinander.
    »Und ihr habt die Luxury Towers überprüft.«
    »Genau, und zwar das Penthouse. Einen Teil des Opfers haben wir im Wohnzimmer gefunden, den Rest hatte der Kerl im Schlafzimmer drapiert. «
    Sie schob ihren Teller an die Seite, stand auf und raufte sich die Haare. »Es war schlimmer als alles, was ich bisher gesehen habe. Es hat von einer solchen Bösartigkeit gezeugt. Es sollte hässlich sein, es lag nicht nur an einem Mangel an Beherrschung. Der Großteil der Arbeit wurde präzise, wie von einem Chirurgen, durchgeführt. Dem vorläufigen Bericht des Pathologen zufolge wurde das Opfer während des Großteils der Verstümmelung am Leben erhalten. Er hat es mit Drogen voll gepumpt – genug, um es bei Bewusstsein zu erhalten, ohne jedoch die Schmerzen zu dämpfen. Und glaub mir, die Schmerzen müssen unaussprechlich gewesen sein. Selbst die Eingeweide sind ihm aus dem Leib gerissen worden. «
    »Gütiger Jesus.« Roarke atmete hörbar aus. »Das ist eine alte Strafe für politische und religiöse Verbrechen. Ein schleichender und grauenhafter Tod. «
    »Und ein verdammt schmutziger«, fügte Eve hinzu. »Eine Hand und beide Füße waren amputiert. Er hat immer noch gelebt, als ihm das rechte Auge rausgeschnitten wurde. Es war der einzige Körperteil von ihm, den wir nicht am Tatort aufgefunden haben.«
    »Wirklich reizend.« Obgleich er einen starken Magen hatte, hatte Roarke den Appetit auf die Pfannkuchen verloren. Er stand auf und trat entschieden vor den Schrank. »Auge um Auge… «
    »Dabei geht es um Rache, oder? Das ist aus irgendeinem Drama.«
    »Aus der Bibel, Liebling. Dem größten aller Dramen.« Er nahm eine frisch gebügelte Hose von dem drehbaren Ständer.
    »Damit wären wir abermals bei Gott. Okay, es geht also um Rache. Vielleicht ist es eine religiöse Sache, vielleicht aber auch nur eine persönliche. Könnte sein, dass wir bei der Überprüfung des Opfers auf ein mögliches Motiv stoßen. Ich habe eine Informationssperre verhängt, bis wenigstens seine Familie informiert ist. «
    Roarke stieg in die Hose und griff nach einem schlichten weißen Hemd. »Kinder?«
    »Drei.«
    »Du hast tatsächlich einen elenden Beruf, Lieutenant.«
    »Das ist der Grund, weshalb ich ihn so liebe.« Trotz dieser Worte fuhr sie sich mit den Händen durchs Gesicht. »Wahrscheinlich sind seine Frau und seine Kinder zurzeit in Irland. Ich muss sie dort heute noch finden.«
    »In Irland?«
    »Hmm. Sieht aus, als ob das Opfer ein ehemaliger Landsmann von dir war. Ich glaube nicht, dass du einen Thomas X. Brennen gekannt hast, oder?« Ihr halbes Lächeln schwand, als Roarke sie wie hypnotisiert ansah. »Du
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