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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod
Autoren: Andrea Habeney
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Woche zweimal bei der Therapeutin ihre Seele entblößen musste.
    Entschlossen stellte sie das Glas ab. Eins nach dem anderen. Erst mal der Umzug. Dann würde sie weiter sehen.
    Zwei Wochen später war die Wohnung gestrichen und die meisten Möbel waren geliefert. Endlose Stunden hatte sie in Einrichtungshäusern verbracht und Kissen, Geschirr und sonstiges Zubehör gekauft. Selbst eingekleidet hatte sie sich fast komplett neu. Alles, was sie jemals getragen hatte, wenn sie mit P…. nein IHM zusammen gewesen war. All das war in die Altkleidersammlung gewandert, zusammen mit der Bettwäsche, mit Kissenbezügen, Tischdecken und Handtüchern. Sie versuchte, alle stofflichen Erinnerungen auszuradieren. Nur Bücher und persönliche Dinge nahm sie mit und so waren es am Ende nur ein paar Kisten, die sie in die neue Wohnung zu transportieren hatte.
    Die alte Wohnung schloss sie einfach zu und gab den Schlüssel einem Entrümpler, der die verwertbaren Sachen anrechnete.
    Die neue Wohnung war ein Traum, keine Erinnerungen mehr , außer denen, die sie in sich trug. Neue Gesichter in der Nachbarschaft. Neue Geschäfte, in denen sie einkaufte. Und bewusst eine neue Telefonnummer, die sie nur Logo und Sandra mitteilte.
    Trotz aller entsetzliche n Erlebnisse, die sie durchgemacht hatte, tat das Leben, was es immer machte. Es ging weiter und langsam aber sicher verblassten die Erinnerungen und alles normalisierte sich.
    Nach einer Woche in der neuen Wohnung schlief Jenny das erste Mal durch und wachte nicht schweißgebadet aus einem Albtraum auf.
    Bald darauf ertappte sie sich, wie sie bei einer Folge des Supertalents lächelte, als ein Kandidat sich besonders zum Affen machte. Konnte es sein, dass es doch eine Art Gesundung gab, auch nach so einem Horror?
    D och dann wurde ER nach Deutschland überstellt und das Grauen ging von vorne los. Der Fall hatte Schlagzeilen in ganz Deutschland gemacht und Berichte über die Überführung wurden in allen Nachrichten gebracht, ebenso in allen wichtigen und unwichtigen Zeitungen.
    Wo Jenny hinblickte sah sie SEIN Gesicht. Sie verzichtete komplett auf Fernsehen und verließ ihre Wohnung kaum.
    Bis es eines Morgens gegen zehn Uhr klingelte .

Tag 1, Montag

    Da sie ihren Hausverwalter erwartete, öffnete sie die Tür, d och der Hausflur war leer.
    Sie betätigte die Türsprechanlage. „Hallo?“
    „ Hallo Frau Becker, h ier ist Biederkopf. Darf ich hereinkommen?“
    „ Biederkopf?“ Eine leichte Panik brach in ihr aus. Sie konnte sich schon vorstellen, w elche Art von Gespräch sich da anbahnte.
    Resigniert drückte sie den Türöffner. Sie konnte ihn ja schlecht draußen stehen lassen.
    Der Staatsanwalt sprang die drei Stufen zum Hausflur hinauf, kam lächelnd auf sie zu und begrüßte sie herzlich.
    Jenny nahm sich zusamme n, lächelte schwach und bat ihn herein. Sie führte ihn in ihr lichtdurchflutetes Wohnzimmer und bot ihm einen Platz auf der beigen Ledercouch an.
    Anerkennend blickte er sich um. „Schöne Wohnung. Alles so hell. Neu, oder?“
    Sie nickte und fragte ihn, ob er einen Kaffee wolle.
    „ Sehr gerne, wenn ‘s keine Umstände macht.“
    „ Nein , natürlich nicht. Dann kann ich mal meine neue Kaffeemaschine vorführen.“
    In der Küche schaltete sie ihren Kaffeeautomaten ein. Zum Einzug hatte sie sich so ein Riesenteil gegönnt, mit dem man Milchkaffee, Latte Macchiato und was es noch alles an Kaffeevariationen gab, machen konnte.
    „ Toll, sowas wollte ich mir auch schon immer zulegen.“ Biederkopf war ihr leise in die Küche gefolgt und Jenny machte vor Schreck einen Satz .
    „ Oh, entschuldigen S ie bitte, das wollte ich nicht.“
    „ Macht nichts, ich bin noch etwas schreckhaft. Milchkaffee war es, oder?“
    „ J a bitte.“
    Sie schwiegen, während sie zwei Schalen füllte und ihm Zucker in die Hand drückte. „Gehen wir wieder ins Wohnzimmer?“
    Er ni ckte und sie setzten sich auf die Couch, Jenny soweit von ihm entfernt wie möglich. Der Staatsanwalt war wie immer wie aus dem Ei gepellt. Dunkler Anzug mit beigem Hemd und passender Krawatte, dazu auf Hochglanz polierte schwarze Lederschuhe.
    „ Frau Becker, es ist eine dumme Frage, aber ich weiß sie nicht besser zu formulieren. Wie geht es Ihnen?“
    Jenny blickte aus dem Fenst er. Was sollte sie darauf sagen? So einfach die Frage war, so schwer war sie zu beantworten. Was wollte er hören? Das beruhigende standardmäßige ‚gut‘? Oder eine ehrliche Antwort?
    „ Langsam immer besser “, brachte
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