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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod
Autoren: Andrea Habeney
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Wohnung, das war es. Früher hatte sie ihre Wohnung geliebt, doch jetzt bedeutete sie nur noch traurige Erinnerungen. Gleich morgen würde sie den netten Makler anrufen, über den sie sie damals gekauft hatte und ihn beauftragen, ihr eine andere Wohnung, am besten in einem anderen Stadtteil, zu suchen. Und diese hier sollte er so schnell wie möglich verkaufen. Das Geld würde sie sowieso brauchen, um die neue anzuzahlen.
    Schnaufend blieb sie einen Moment auf dem Teppich sitzen. Es stimmte, sobald man sein Leben selbst in die Hand nahm, fühlte man sich besser. Musste wohl etwas mit Kontrolle zu tun haben.
    So , genug Anstrengungen für heute. Sie aß lustlos einen Teller Eintopf und starrte weiter auf den Fernseher.
    Ach was, warum bis morgen warten, sie könnte ja schon mal im Internet nach Wohnungen schauen. Ihren Laptop musste si e erst mal entstauben. Für den nächsten Tag war eine Staubwisch-Aktion angesagt. So, Wohnungen … drei Zimmer sollten es schon sein, Terrasse oder Garten auch. Was, dachte Jenny, die sind wohl verrückt. Für die Preise müsste man eigentlich ein Haus bekommen. Was würde jetzt wohl aus SEINEM Traumhaus werden…? Schnell verbot sie sich, den Gedankengang weiterzuführen. Tja, der Traum vom Reichtum war auch ausgeträumt. Sie musste zugeben, dass sie den Ausflug in den Luxus genossen hatte. Naja, vorbei und erledigt.
    D ie Wohnungssuche sollte sie doch lieber dem Makler überlassen, überlegte Jenny. Handeln konnte sie noch nie und sie ließ sich viel zu leicht zu einem Kauf überreden, wenn der Verkäufer nett war. Am Ende kam sie die Maklergebühr wahrscheinlich billiger.
    Na gut, heute war nochmal eine Schlaftablette drin. Sonst bräuchte sie gar nicht ins Bett zu gehen, so aufgewühlt wie sie war. Ob das irgendwann aufhören würde?
    Ihr graute vor allem, was auf sie zukam. Irgendwann würde sie sich den Kollegen stellen müssen. Sich vielleicht einen neuen Job suchen. Und dann stand auch noch der Prozess an. In dem sie natürlich aussagen musste. Und IHN sehen. Wie sollte sie das durchstehen?
    Eine Stunde später schlief sie tief und fest und auch die Albträume weckten sie erst gegen Morgen.
    Die nächste n zwei Wochen waren eine Mischung aus angenehmer Routine und aufregenden Umstellungen. Langsam kehrte sie zurück zu früheren Gewohnheiten und fand Trost in alltäglichen Handgriffen und Unternehmungen. Aufregend und in gewisser Weise aufbauend waren die Änderungen, die sie anstrebte. Gleich am nächsten Morgen hatte sie mit ihrem Makler telefoniert und er war noch am gleichen Tag vorbeigekommen, um sich ihre Wohnung anzuschauen. Erfreulicherweise waren die Wohnungspreise in Sachsenhausen in den letzten Jahren stark gestiegen, so dass sie einen guten Gewinn beim Verkauf machen würde. Somit gestaltete sich die Suche nach einer neuen Wohnung einfacher und sie hatte schon zwei in die nähere Auswahl genommen.
    Ihr Favorit war eine Maisonette -Wohnung, die etwas abgelegen in einer kleinen Sackgasse im Frankfurter Stadtteil Sossenheim, gleich gegenüber den Obstwiesen lag. Ebenso wie ihre jetzige Wohnung verfügte sie über einen eigenen kleinen Garten und einen Stellplatz.
    Die Verkaufsverhandlungen liefen gut und sie würde schon bald umziehen können. Sie sehnte den Tag herbei. Das wäre dann wirklich ein Neuanfang, ohne Erinnerungen, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten.
    Vor einer anderen Entschei dung drückte sie sich weiterhin. Obwohl sie mittlerweile schon ganz passabel lief und die Gehhilfen nur noch auf längeren Wegen benutzte, war sie noch immer krankgeschrieben. Anrufe aus dem Präsidium beantwortete sie nur, wenn sie musste. Wenn also ihr Chef anrief und auch dann nur kurz. Bequemerweise konnte sie vorschieben, dass sie sich noch immer unwohl fühlte. Logo war etwas hartnäckiger, hielt ihr jedoch wie versprochen die anderen Kollegen vom Hals. Sie nahm an, dass sie es mittlerweile aufgegeben hatten, sie anrufen zu wollen.
    Die Gesprächstherapie war nach wie vor belastend, half ihr jedoch auch. Frau Dr. Vollmar hielt nichts davon, ihr schweigend zuzuhören , ab und zu „ hm “ zu sagen oder die Augenbraue zu heben.
    Nein , sie scheute vor praktischen Tipps und handfester Lebenshilfe nicht zurück. Vor allem verstand sie Jennys Wut auf Paul und die Wut auf sich selbst.
    „ Es ist nicht fal sch, wütend zu sein und es ist Ihr gutes Recht. Sie müssen nur aufpassen, dass die Wut Sie nicht auffrisst. Vor allem die auf sich selbst. Jeder wäre auf diesen Mann
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