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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod
Autoren: Andrea Habeney
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Wer ist das?“
    „ Der Direktor der Bank, wo Frau Wilhelm und Frau Markgraf gearbeitet haben. Er wurde ebenfalls ermordet.“
    „ Nee, damit habe ich nichts zu tun. Da müsst Ihr euch einen anderen Mörder suchen.“
    Biederkopf stand auf. „D as wär’s fürs Erste.“
    Er öffnete die Tür und ließ Strohmeier abführen. Schwer fällig setzte er sich wieder hin.
    „ Unfassbar, oder? Ich hoffe nur, dass er nicht mit Unzurechnungsfähigkeit durchkommt. Gestört ist er auf jeden Fall. Der klassische Psychopath. Völlig gefühllos.“
    „ Dafür hatte ich umso mehr Gefühle g erade eben“, grummelte Logo und Jenny nickte zustimmend.
    „ Können wir ihm glauben, dass er Konrad nicht umgebracht hat?“ , überlegte Logo.
    Biederkopf rieb sich die Stirn. „Warum hätte er in dem Punkt lügen sollen? Aber wer hätte sonst ein Motiv gehabt?“
    „ Die Ehefrau ?“, meinte Logo.
    Jenny schüttelte den Kopf.
    „ Die Frau ist so eiskalt und leidenschaftslos, die hätte ihn nie und nimmer in der Bücherei erstochen. Da waren doch eher starke Gefühle im Spiel.“
    Sie blickten sich an. „Die Kümmel“, sagten sie zeitgleich.
    Biede rkopf guckte fragend von einem zu anderen.
    „ Frau Kümmel aus der Bank? Und ihr Motiv?“
    „ Eifersucht“, seufzte Jenny. „Eins der stärksten und gefährlichsten Gefühle überhaupt. Sie war in Konrad verliebt. Vielleicht hatte sie sogar was mit ihm und Wilma wusste davon und hatte sie deswegen in der Hand? Als sie gemerkt hat, wie seine Gefühle für Frau Wilhelm waren, ist sie vielleicht ausgerastet?“
    Biederkopf nickte nachdenklich. „Gleich morgen früh verhören wir sie. Lasst uns nach Hause gehen. War ein langer Tag. Frau Becker, wer bleibt heute Nacht bei Ihnen?“
    „ Niemand , Herr Biederkopf“, meinte Jenny entschieden. „Bis ich nach Hause komme, ist es fast zwei Uhr. Glauben Sie wirklich, mir würde jetzt noch jemand auflauern?“
    Er seufzte. „Dann tun S ie mir bitte den Gefallen und rufen mich kurz auf dem Handy an, wenn Sie in ihrer Wohnung sind. Das wenigstens könnten Sie mir zugestehen.“
    D amit konnte Jenny leben.

Danach…

    Die nächsten Wochen brachten nicht viel Neues. Jenny erhielt keine weiteren anonymen Briefe und es kam zu keinen weiteren spektakulären Morden. Frau Kümmel hatte den Mord an Herrn Konrad gestanden. Jenny hatte mit ihren Vermutungen recht gehabt. Vor fast zwei Jahren hatte es, beobachtet von Wilma, bei einer Betriebsfeier eine kleine Annäherung des angetrunkenen Bankdirektors gegeben, die Frau Kümmel völlig überbewertet hatte. Seitdem war sie in heißer, unerwiderter Liebe zu ihm entbrannt. Ihre Beförderung war zustande gekommen, weil Konrad ein schlechtes Gewissen hatte und zunehmend Angst vor der dominanten Frau. Als Frau Kümmel mitbekommen hatte, wie Konrad über Frau Wilhelms Tod trauerte, brannten alle Sicherungen bei ihr durch. Sie schlich unauffällig aus einem Hintereingang der Bank und folgte ihm in die Bücherei. Als er sie sah, erschrak er und gebot ihr, ihn alleine zu lassen. Warum sie ein Messer aus ihrer Küche in der Tasche mit sich herum trug, konnte sie später nicht mehr sagen. Nur, dass sie es ihm im Zorn ins Auge gerammt hatte.
    Marios ungewöhnlicher Wohlstand war einer Nebenbeschäftigung zuzuschreiben. In seiner Freizeit jobbte er in der Kleinmarkthalle, schleppte Kisten und machte sauber. Zum einen war diese Nebentätigkeit nicht genehmigt, zum anderen war sie ihm peinlich. Deshalb hatte er sich standhaft geweigert, von ihr zu erzählen und sich so vom Verdacht der Bestechlichkeit reinzuwaschen.
    D ie Mordermittlung gegen Jonas Strohmeier wurden wie erwartet von psychologischen Gutachten bestimmt.
    Nicht ohne Grund hatten Jenny und ihre Kollegen Anstoß an der seltsam altmodisch anmutenden Einrichtung des Wohnhauses genommen. Hier war Strohmeier aufgewachsen. Großgezogen von einer dominanten Mutter, die den Sohn, bis er fast volljährig war, gezwungen hatte, mit ihr in diesem monströsen Ehebett zu schlafen.
    Ob es zu sexuellen Belästigungen oder Handlungen gekommen war, konnte nicht mehr festgestellt werden. Die Mutter war schon lange tot, der Vater unbekannt und Strohmeier, der sonst sehr gerne und viel über alles redete, schwieg hierzu. Das Haus hatte er seit damals unverändert gelassen.
    Vermutlich hatten die Erlebnisse in seiner Kindheit dazu geführt, dass er unfähig zum Sex mit einer erwachsenen Frau war. Inwieweit er im Bereich Kinderpornographie nur Zuschauer oder aktiver
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