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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod
Autoren: Andrea Habeney
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hoffe, du kommst mit, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.“
    Mario protestierte. „Jenny, was soll das ? Ich hab nichts gemacht.“
    Sascha nahm ihn am Arm. „Kommen Sie bitte mit.“
    Jenny überlegte fieberhaft. Sie hatte immer mehr das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Wenn Wilma wirklich einen Privatdetektiv beschäftigt hatte, auf wen hatte sie ihn angesetzt? Mario? Bärli wohl nicht, den kannte sie ja schon. Von Alexander wussten sie. Was war mit Odysseus?
    Und plötzlich hatte sie es. Alles rutschte endlich an den richtigen Platz.
    „ Das klären wir alles im Präsidium. Herr Strohmeier, ich bringe nur Mario ins Auto. Dann hab ich noch eine oder zwei Routinefragen an Sie. Und könnte ich wohl ein Glas Wasser haben?“
    Sie legte Mario Handschellen an und brachte ihn in den Flur . Den Staatsanwalt folgte ihr auf den Fersen. Sie beugte sich zu Biederkopf und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Seine Augen weiteten sich, aber er nickte nur kurz. Dann tippte Jenny Mario auf die Schulter. Als er sich herumdrehte, beugte sie sich zu ihm. „Kannst du dich erinnern, wie der Einbrecher hieß, den Strohmeier erschossen hat?“
    Marios Augen weiteten sich. „ Verdammt“, flüsterte er atemlos.
    Sie befreite ihn leise von seinen Handschellen und bedeutete ihm, im Flur zu bleiben. Dann zog sie ihre Waffe, hielt sie verdeckt und ging wieder ins Zimmer. Strohmeier war noch in der Küche, immer noch in Uniform und bewaffnet. Jenny ging zu Logo und informierte ihn im Flüsterton. Verblüfft zog er auch seine Waffe und bedeutete Sascha, das gleiche zu tun. Als Strohmeier ins Zimmer zurück kam, blickte er in die Mündung von drei Sig Sauer. Vorsichtig stellte er das Glas auf einen Beistelltisch und hob die Hände. „Ich wusste, dass Sie es herausfinden würden. Schon, als Sie mich enttarnt haben. Aber sicher war ich, als Sie heute hier auftauchten.“
    „ Ist das ein Geständnis?“
    „ Nennen Sie es, wie Sie wollen.“
    Er ließ sich widerstandslos Handschellen anlegen. Biederkopf informierte ihn über seine Rechte, dann ließen sie ihn ins Präsidium bringen. Mario schickten sie zunächst nach Hause. Jenny, Logo, Sascha und Biederkopf blieben und sahen sich im Haus um, während sie auf das Eintreffen der Spurensicherung warteten.
    Vom Wohnzimmer ging eine kleine Küche ab, ebenfalls altmodisch mit dunklen Holzschränken und lehmfarbenen Kacheln. Im Bad, einer Scheußlichkeit mit grünen Fliesen, fand sich nichts Besonderes. Während sich Sascha und Logo im Erdgeschoss umsahen, winkte Biederkopf Jenny mit nach oben zu kommen. Sie stiegen die Treppe hinauf und standen in einem kleinen Flur. Links lag das Arbeitszimmer. Jenny rief Sascha herauf und bat ihn, sich den PC anzuschauen. Sie selbst folgte Biederkopf ins Schlafzimmer und blieb überrascht stehen. Das Zimmer war vollgestellt mit fast antik anmutenden schweren Möbeln. Eine altmodische gerüschte Tagesdecke mit Blumenmuster lag über einem riesigen Doppelbett. Links und rechts zwei Nachtschränke mit gusseisernen Lampen und rosa Lampenschirmen. Über dem Bett hing ein Bild, das jedoch mit einer Art Bettlaken zugehängt war.
    Biederkopf trat davor und zog vorsichtig an einem Zipfel des Tuchs. Jenny erschr ak und atmete tief ein. Über dem Bett, das ihren Großeltern hätte gehören können, hing das Foto eines nackten kleinen Mädchens, höchstens acht oder neun Jahre alt, ausgebreitet in obszöner Pose mit weit gespreizten Beinen, die Augen aufgerissen.
    Jenny starrte darauf, das Gesicht voll Abscheu verzogen. Biederkopf schüttelte traurig den Kopf und zog das Tuch wieder über das Bild.
    Hier war sie, die Erklärung für den Mord an Wilma. Das, was der Staatsanwalt enthüllt hatte, musste auch sie entdeckt haben.
    Biederkopf räusperte sich.
    „ Ich glaube, wir sind hier fertig. Warten wir draußen auf die Spusi. Kommen Sie, gehen wir.“
    Sie riefen Sascha, der mit dem PC nicht weit gekommen war. Alle Dateien waren Passwort -geschützt, aber das würden die Kollegen schon knacken.
    S chweigend warteten sie vor dem Eingang. Jenny, die schon seit Jahren nicht mehr rauchte, sehnte sich nach einer Zigarette. Schlimm genug, wenn sich solche menschlichen Abgründe auftaten. Aber wenn auch noch ein Kollege der Schuldige war, war es besonders schockierend.
    Jenny sprach zuerst. „ Mich wundert, dass er nicht abgehauen ist. Oder wenigstens versucht hat, die Spuren zu verwischen.“
    „ Vielleicht wollte er, dass es zu Ende geht“, meinte Logo
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