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Mord ist der Liebe Tod

Mord ist der Liebe Tod

Titel: Mord ist der Liebe Tod
Autoren: Andrea Habeney
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Trainingsraum war nur noch Daniel, der Trainer, der noch etwas aufräumte.
    „ Geh ruhig hinter , Jenny. Mario ist noch in der Sauna.“
    Sie hatte später nie nachgefragt, ob Daniel gewusst hatte, dass Mario nicht alleine war , sondern gerade Sex mit ihrer besten Freundin Wilma auf einer der Saunaliegen hatte.
    Ihr Herz war nicht gebrochen. Die Beziehung war sowieso schon nicht mehr die allerbeste gewesen, auch wenn sie so etwas nicht erwartet hätte. Der Betrug ihrer besten Freundin stand dagegen auf einem ganz anderen Blatt. Mit Wilma hatte sie seitdem kein Wort mehr gewechselt und auch nie das Bedürfnis danach verspürt. Es hatte Jenny Befriedigung bereitet, die Spinne nach ihr zu benennen.
    Mario , der auch bei der Polizei arbeitete, war sie noch ein paarmal begegnet. Ab und zu beruflich und natürlich, als er seine Sachen bei ihr abholte (und rein zufällig seine Vogelspinne vergaß). Sie hatten ein paar höfliche Worte gewechselt und das war‘s. Daher wusste sie auch, dass die beiden zusammengeblieben waren, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass es auf Marios Seite nicht gerade die große Liebe war. Eher war es wohl eine einfache Lösung, da er ja ziemlich plötzlich ohne Wohnung da stand.
    Biederkopf meinte, sie wären schon ein Jahr getrennt gewesen. Also hatte das Ganze zwei Jahre gehalten. Und jetzt war Wilma tot. Vielleicht war es doch Selbstmord? Ihr war sie zwar nie als der Typ erschienen, der sich umbringen könnte, aber zum einen konnte man nie in die Menschen hineinschauen und zum anderen wusste sie nichts über die letzten drei Jahre ihres Lebens.
    Nun, sie würde es bald erfahren. So, jetz t sollte sie sich aber zusammenreißen. Schlimm genug, dass Biederkopf sie so außer Fassung gesehen hatte. Vor ihrer Therapiesitzung wollte sie noch einkaufen und ins Autohaus. Ihr alter Golf gab langsam aber sicher den Geist auf.
    Überrascht merkte Jenny, dass sie noch immer an der Wand neben der Eingangstür lehnte. Nimm dich zusammen, Jenny, das ist ja peinlich.
    Sie nahm sich extra viel Zeit im Bad und war hinterher beim Blick in den Spiegel ganz zufrieden. In letzter Zeit hatte sie sich wenig für ihr Aussehen interessiert, doch wenn sie jetzt wieder arbeiten gehen würde, konnte sie sich nicht so gehen lassen.
    Sie erledigte ihre Einkäufe, schaute sich ein paar Autos beim nahegelegenen Toyota-Händler an und traf pünktlich um vierzehn Uhr bei ihrer Therapeutin ein.
    Bevor Frau Dr. Vollmar ihre übliche „ wie geht es Ihnen “ und „ wie ist es Ihnen seit unserem letzten Gespräch ergangen?“ Einleitung anbringen konnte, erzählte Jenny von ihrem Gespräch mit dem Staatsanwalt.
    Frau Dr. Vollmar guckte einen Moment überrascht, fing sich aber schnell. „Hm, so bald schon?“
    „ Bitte?“ , fragte Jenny.
    „ Nun, ich war mir sicher, dass S ie sich früher oder später wieder entscheiden würden, in Ihren Beruf zurückzukehren. Doch dass es so bald passieren würde, hätte ich nicht erwartet.“
    „ Und, wie s oll ich sagen? Also, wie finden Sie es?“
    Die Ärztin überlegte einen Moment.
    „ Prinzipiell finde ich es natürlich erfreulich, wenn Patienten schnelle Fortschritte machen. Ich bin etwas besorgt, dass Sie in Ihrem Fall vielleicht zu schnell sein könnten.“
    „ Sie werden mich also nicht arbeitsfähig schreiben?“
    Frau Dr. Vollmar schaute si e erstaunt an. „Aber doch, natürlich. Sie sind ja schließlich erwachsen und mündig. Wenn Sie gerne arbeiten möchten und sich das zutrauen, werde ich Ihnen bestimmt nicht im Wege stehen. Ich kenne Ihre Ängste und denke nicht, dass Sie das leichtfertig entschieden haben.“
    „ Ganz sich er nicht. Mir ist ganz schön mulmig bei dem Gedanken.“
    „ Natürlich, das ist normal. Das würde auch so sein, wenn Sie noch länger warten. Ich bin sicher, Sie werden noch schwere Momente durchstehen. Zum Beispiel wenn der erste eine dumme Bemerkung macht. Oder wenn der Prozess stattfindet.“
    Jenny wollte etwas sagen , doch die Ärztin kam ihr zuvor. „Ich werde Sie arbeitsfähig schreiben, aber mit einigen Auflagen. Zum einen werde ich Sie zunächst für eine Eingliederung vorsehen, wenn es Ihnen zu viel wird, können Sie dann schlicht und einfach nach Hause gehen. Zum anderen und darüber diskutiere ich nicht, will ich Sie weiterhin zweimal die Woche hier sehen UND immer wenn Sie Probleme haben. Einverstanden?“
    Jenny nickte.
    „ Braves Mädchen. Darf ich jetzt beruhigt sein, dass Sie so einsichtig sind oder würden Sie alles sagen, um
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