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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive
Autoren: Janice Hamrick
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geriet offenbar völlig durcheinander.« Alan schmunzelte ein wenig dabei.
    »Als wir gingen, habe ich Fiona mit ihm gesehen. Sie hat mir sogar leidgetan«, erinnerte ich mich. »Ich nahm an, er wollte ihr einen besonders teuren Teppich andrehen. Was wollte er wirklich von ihr?«
    Alan zuckte die Schultern. »Das weiß man nicht. Als er festgenommen werden sollte, war er verschwunden. Und Flora und Fiona schweigen sich darüber aus.«
    »Also der Kerl in der Teppichfabrik, der auf der Kitchener-Insel, der sich Aladin nannte, und die Händler in Edfu, die mir die Halskette gegeben haben«, sagte ich langsam, »Sie dachten alle miteinander, die Kontaktpersonen seien Kyla und ich.«
    »Und ein Reisebürobesitzer«, sagte er reuevoll, als ich ihn ansah.
    »Aha.« Es dauerte ein Weilchen, bis ich begriff. Jetzt klärten sich mehrere Dinge auf. »Deshalb sind Sie mir ... uns ... überall gefolgt. Davon haben Sie im Hotel auf der Elefanteninsel gesprochen. Und ich begriff überhaupt nicht, worauf Sie hinauswollten.«
    Er nickte. »Ich war ein Idiot. Als Anni mir mitteilte, sie habe jemanden von Schwestern reden hören, war auch ich sicher, dass Sie beide es sein müssten. Aber je näher ich Sie kennenlernte, desto unwahrscheinlicher wurde das Ganze für mich. Ich konnte Sie mir wirklich nicht als eine Mörderin vorstellen, das müssen Sie mir glauben.«
    »Nein, Sie haben nur angenommen, Kyla hätte mich auf die schiefe Bahn gebracht.« Ich unterdrückte etwas, das ein Lachen oder ein Seufzer hätte sein können. »Wissen Sie, zeitweilig habe ich allen Ernstes gedacht, Sie mögen mich. Dabei hielten Sie mich für eine ... oder zumindest die Helferin eines Mörders.«
    Wir lachten gemeinsam. »Ich mag Sie wirklich. Daher wollte ich Sie zu einem Geständnis bewegen, damit Sie von der schiefen Bahn abkommen.«
    »Und meine böse Cousine verpfeife, die mir die Suppe eingebrockt hatte.«
    »So ungefähr.«
    »Wann ist Ihnen aufgegangen, dass Sie sich geirrt haben?«
    »Bedenken Sie, dass ich mir von Anfang an nicht sicher war.«
    »Na, na.«
    »Aber im Tal der Könige wusste ich es dann. Als ich den Schnitt in Ihrem Arm sah. Als ich herausfand, dass man Ihnen eine wertvolle Kette aufgedrängt hatte, von der Sie nichts wussten. Da fing ich an, klarer zu sehen. Ich schaute mich nach anderen Kandidaten um und stieß schließlich auf Flora und Fiona. Auf den ersten Blick schienen die beiden zu alt und zu senil zu sein, aber sie waren als einzige Mitglieder der Reisegruppe in Sethos’ Grab in Ihrer Nähe.«
    Ich schaute ihn erstaunt an. »Sie meinen, Flora und Fiona haben mich dort in der Dunkelheit überfallen und mir die Tasche zu rauben versucht?«
    »Jedenfalls eine von beiden.«
    »Aber wer mich da niedergeschlagen hat, ... muss stark gewesen sein!« Mir war es beinahe peinlich, dass eine der beiden Alten mich überwältigt haben sollte.
    »Wahrscheinlich war es Fiona. Sie ist ziemlich groß und überraschend gut in Form. Sehr überraschend sogar.«
    Jetzt schien ihm etwas peinlich zu sein.
    Ich starrte ihn fassungslos an. »Moment mal, Sie meinen ...«
    »Ja, ja. Flora und Fiona tauchten wie aus dem Nichts auf, als ich Mohamed nachging. Ich dachte, sie hätten sich wieder einmal verlaufen, und hatte vor, ihnen den Weg zurück zur Gruppe zu zeigen. Ich wollte nicht, dass sie meine Tarnung aufdeckten. Fiona zog eine Karte hervor, und während ich ihr zeigte, wo wir uns befanden, hat sie mich niedergeschlagen. Als ich aufzustehen versuchte, attackierte mich Flora mit der Morphiumspritze. Wahrscheinlich habe ich Glück gehabt, dass sie mich nicht gleich mit dem Messer niedergestochen hat. Und noch mehr Glück, dass Sie da waren, bevor die beiden Mohamed überreden konnten, mich umzubringen.« Er nahm einen Schluck Bier. »In jeder Hinsicht peinlich für mich.«
    Ich lächelte. »Sie werden darüber hinwegkommen. In einem fairen Kampf würde ich übrigens auf Sie wetten.«
    »Sie glauben also, ich würde mit den beiden fertig werden?«
    »Bestimmt. Vielleicht drei zu zwei.«
    Wir mussten beide lachen.
    »Und was passiert jetzt mit den beiden?«
    »Das State Department hat ihnen einen Anwalt gestellt und bereits mehrfach protestiert und an die Ägypter appelliert, aber bisher rühren die sich nicht. Positiv betrachtet, genießt die Sache jetzt genügend Aufmerksamkeit, dass ihnen kein Unrecht geschieht.«
    Darüber musste ich nachdenken. »Ich finde, das ist gut. Glauben Sie, man wird sie in die USA ausliefern?«
    »Wer weiß?
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