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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden
Autoren: Faye Kellerman
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Abgesehen von ihrem Vornamen, weiß ich nichts über sie.«
    »Hat Cecily jemals von irgendwelchen Spannungen zwischen den Töchtern und sich gesprochen?«
    »Nein. Warum?«
    »Unter uns gesagt, habe ich mich im Haus umgesehen. Alles ist sauber und an Ort und Stelle.«
    »Cecily war etwas pingelig. Sie sagte, daran ist ihr langes Berufsleben in einem Laboratorium schuld.«
    »Nur, dass eine Schublade ihres Schlafzimmerschranks nicht ganz zugeschoben war. Zwischen der Schublade und dem Rahmen war ein Stück Pullover eingeklemmt. Und zwar ein dicker Pullover. Du weißt, wie warm es die letzten Tage war. Warum sollte sie die Schublade mit den Pullovern aufmachen?«
    »Vielleicht ist er schon lange so eingeklemmt.«
    »Die ganzen anderen Schubladen waren ordentlich zugeschoben. Diese eine Schublade passt nicht zu ihrem Image als Ordnungsfanatikerin, oder?«
    »Vielleicht ist es ihr nur nie aufgefallen. Wenn du nicht nachgesehen hättest, hättest du es vielleicht auch nicht bemerkt.«
    »Natürlich.«
    Wieder nagte Rina an ihrem Fingernagel. »Was meinst du, Peter? Glaubst du, dass ich vielleicht jemanden bei einem Raubüberfall gestört habe?«
    »Möglich. Jemand hörte, wie du über den Zaun gerufen hast, rannte zur Haustür hinaus und hat sie nicht zugesperrt.«
    »Ich habe aber niemanden gesehen.«
    »Das heißt nicht, dass auch niemand da war. Hast du zufällig ein losfahrendes Auto gehört?«
    »Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht mehr. War die Tür aufgebrochen?«
    »Ich habe keine offensichtlichen Einbruchsspuren gefunden, und das Schloss war ein Riegelschloss. Ich glaube, wenn jemand im Haus war, ist er oder sie mit einem Schlüssel hineingekommen.«
    »Oder Cecily hat die Leute hereingelassen.«
    »Natürlich. Vielleicht bin ich auf der komplett falschen Fährte. Trotzdem würde ich gern wissen, wer einen Schlüssel zu ihrem Haus hatte.«
    »Bestimmt ihre Töchter.« Rina schnitt eine Grimasse. »Ich kann nicht glauben, dass sie ihr etwas antun würden. Und hat die Leichenbeschauerin nicht gesagt, dass es nach einem natürlichen Tod aussieht?«
    »Natürlich hätte es auch ein Herzinfarkt sein können. Aber was, wenn der Herzinfarkt das Ergebnis eines heftigen Streits war? Was, wenn sie nicht gestürzt ist, sondern jemand sie gestoßen hat? Wir haben eine unverschlossene Tür, ein verschlossenes Gartentor und eine Schublade, die in einem ansonsten geradezu zwanghaft aufgeräumten Schlafzimmer nicht ordentlich zu ist. Ich bin schon zu lange bei der Polizei, um mir nicht bestimmte Fragen zu stellen, und meine erste Frage ist, wer einen Schlüssel zu ihrem Haus hat.« Decker schaute zum Gartentürchen. Zwei verzweifelte Frauen umringten Gloria. Sie sprachen mit ihr und fuchtelten wild mit den Armen. Decker legte den Arm um seine Frau. »Und jetzt geh nach Hause, Schatz. Wir reden später. Im Moment ist es an der Zeit, die nächsten Verwandten kennen zu lernen.«
     
    »Das ist ja schrecklich!« Meredith schniefte. »Einfach schrecklich.«
    »Mein aufrichtiges Beileid«, sagte Dr. Goldberg, der Kardiologe, zu Cecilys Töchtern. Er war fünf Minuten nach den Töchtern dazugekommen. Ein Mann von über sechzig, klein, schlank und mit langen, konisch zulaufenden Fingern. »In all den Jahren habe ich viele Patienten behandelt. Ihre Mutter hatte eine beneidenswerte Lebenseinstellung. Ich glaube, es war ihre Einstellung, weswegen sie so lange durchgehalten hat.« Er wandte sich an Decker. »Sie hatte bereits zwei Herzinfarkte.«
    Edwina tupfte ihre feuchten Augen mit einem Papiertaschentuch ab. Ihr Blick wanderte vom Arzt zu Decker. »Sie hat sich nur deshalb aufs Gärtnern verlegt, weil sie nicht mehr klettern oder zum White-water-Rafting gehen konnte.«
    »Aha«, sagte Decker. Er beobachtete die Schwestern und bemerkte, dass sie sich trotz der starken Familienähnlichkeit - beide Frauen hatten ovale Gesichter und haselnussbraune Augen - in keiner Hinsicht ähnelten. Edwina, die einen neuen Mercedes 450SL fuhr, war sorgfältig und gepflegt gekleidet: dunkler formeller Hosenanzug, hochhackige Pumps, kurzes, gestyltes blondes Haar, lange, manikürte Fingernägel. Meredith dagegen trug ein T-Shirt, Jeans und Turnschuhe. Ihre Haare waren schulterlang, brünett, durchsetzt mit grauen Strähnen. Sie fuhr einen alten Dodge Dart. Beide waren über vierzig, nicht mehr als zwei Jahre auseinander. »Ihre Mutter war früher sehr aktiv?«
    »Bis zu ihrem ersten Herzinfarkt«, sagte Edwina.
    Goldberg sagte: »Der zweite kam ein Jahr
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