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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten
Autoren: Andreas Franz
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schick gemacht, trug, was nicht sehr oft vorkam, obwohl sie makellose Beine hatte, einen Rock mit einem Muster in verschiedenen Blautönen und eine dunkelgelbe Bluse, war geschminkt und sah so verführerisch aus, dass Brandt Appetit auf etwas ganz anderes als Brötchen mit Marmelade bekam. Doch er behielt seine Gedanken für sich und sagte nur: »Du siehst toll aus. Willst wohl den Männern imponieren.«
    »Mal sehen, vielleicht läuft mir ja ein knackiges Kerlchen über den Weg«, entgegnete sie mit spitzbübischem Lächeln.
    »So wie du aussiehst, bestimmt nicht nur ein Kerl«, brummte er.
    »Du bist doch nicht etwa eifersüchtig? Das wäre ja was ganz Neues. Komm, mach ein freundliches Gesicht, du weißt doch genau, dass alle andern Männer niemals mit dir konkurrieren können. Oder muss ich dir das etwa jeden Tag neu aufs Brot schmieren?«
    »War doch gar nicht so gemeint von mir. Ich denk halt immer nur, du bist so jung, so hübsch und hast ausgerechnet mich ausgewählt. Ich kann das immer noch nicht fassen. Manchmal glaub ich, ich träume.«
    »Tust du nicht. Was kann ich denn machen, um dir zu beweisen, dass du genau der Mann bist, den ich mir immer gewünscht habe und der mir zugewiesen wurde? Mehr als dir sagen und zeigen kann ich nicht.«
    »Schon gut, aber jedes Mal, wenn ich dich so sehe, denke ich, dass dir eigentlich alle Männer zu Füßen liegen müssten. Ich kann auch nichts dafür.«
    »Und wenn sie mir zu Füßen liegen, weißt du, was ich dann mache? Ich steige über sie hinweg und gehe zu dir. Ich heiße schließlich nicht Petra Johannsen oder Christine Wedel. Ich habe meine Prinzipien. So, und jetzt hab ich Hunger und will dich nicht länger bauchpinseln.«

Samstag, 12.10 Uhr
    Andrea verabschiedete sich mit einem langen Kuss von Brandt, sah ihm noch einmal tief in die Augen und stupste ihn mit dem Zeigefinger an die Nasenspitze. Ohneetwas zu sagen, nahm sie ihre Handtasche, die Autoschlüssel und verließ die Wohnung. Brandt erstellte einen Einkaufszettel, rief danach erst Sarah und dann Michelle an, von denen jede seit kurzem ein Handy besaß, und fragte, wann sie nach Hause kämen. Irgendwann am Nachmittag, sagten sie.
    »Ich muss gleich einkaufen und danach noch arbeiten, ihr könnt euch also Zeit lassen. Ich bin aber spätestens um sieben wieder zu Hause.«
    »Und Andrea?«, fragte Sarah.
    »Die ist in der Stadt. Bis nachher dann.«
    Um halb zwei hatte er seinen Einkauf erledigt und die Sachen im Kühlschrank und im Vorratsschrank verstaut. Er trank noch eine Tasse Kaffee und begab sich zu seinem Wagen. Eigentlich hatte er bis sechzehn Uhr warten wollen, aber er war ungeduldig und hoffte, Jochen Wedel schon jetzt anzutreffen. Seine Frau hatte gesagt, er würde irgendwann zwischen zwölf und zwei nach Hause kommen. Er war gespannt, wie Wedel auf seine Fragen reagieren würde.

Samstag, 13.55 Uhr
    Brandt war langsam gefahren und er hatte das Radio laut gestellt, um sich abzulenken. Als er einige Meter von dem Haus entfernt hielt, wartete er noch einen Moment, bis er ausstieg. Beide Fahrzeuge standen in der offenen Garage. Er klingelte, Jochen Wedel kam an die Tür, nur bekleidet mit einer Jeans und einem T-Shirt, war braun gebrannt und sah übernächtigt aus. Er machte von innen das Tor auf und begrüßte Brandt freundlich.
    »Guten Tag, Herr Brandt. Was führt Sie zu uns?«
    »Nichts Besonderes. Ich hätte da nur noch ein paar Fragen an Sie.«
    »Ich stehe zu Ihren Diensten. Bitte, treten Sie ein.«
    Im Wohnzimmer nahm Brandt wieder auf der Couch Platz, während sich Wedel ihm gegenüber in den Sessel setzte.
    »Ist Ihre Frau gar nicht da?«
    »Sie ist in der Küche. Soll ich sie holen?«
    »Nein, nicht nötig. Ich wollte sowieso mit Ihnen allein sprechen. Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten?«
    »Sie machen es ja äußerst spannend. Aber gut, gehen wir in die Bibliothek. Kann ich Ihnen etwas anbieten? Einen Whiskey vielleicht?«
    »Nein, danke, dazu ist es mir noch ein wenig zu früh am Tag. Außerdem stehe ich nicht auf das Hochprozentige.«
    »Aber Sie haben sicher nichts dagegen, wenn ich mir einen genehmige. Ich war zwei Tage in Chicago und bin erst vor einer Stunde nach Hause gekommen, und im Dienst ist Alkohol strengstens verboten. Meine Frau bereitet gerade das Essen zu.«
    Er schenkte sich einen Whiskey ein und bat Brandt, ihm in die Bibliothek zu folgen. Es war ein mittelgroßer gemütlicher Raum, der zum Verweilen einlud.
    »Nehmen Sie Platz, ich sage nur schnell
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