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Mord an der Leine

Mord an der Leine

Titel: Mord an der Leine
Autoren: Hannes Nygaard
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faszinierend, in welchem
Tempo der Künstler »Boogie Woogie with me« intonierte. Ein Lächeln erschien auf
seinem sonst konzentriert wirkenden Gesicht, als mitten im Stück Beifall
aufbrandete.
    Auch Frauke spendete Applaus. Den hatte sich der Mann
redlich verdient. Es folgte der »Swanee River Boogie«, und beim »Powerhouse
Boogie Woogie« gab es kein Halten mehr unter den Zuschauern. Der Pianist hatte
sie alle in seinen Bann gezogen.
    Frauke war überrascht, überwältigt und begeistert. Das hätte sie Nathan Madsack nicht zugetraut.
    In einer Pause zwischen zwei Stücken beugte Putensenf
sich zu ihr herüber. »Na? Zu viel versprochen?«
    Sie wollte antworten, konnte aber nur nicken, weil die
Worte in den ersten Tönen des nächsten Stücks untergegangen wären.
    Madsack hatte sich den tosenden Applaus und die Pause
redlich verdient.
    »Ich kümmere mich um den Getränkenachschub«, sagte
Putensenf und wurde kurz abgelenkt, als Fraukes Handy klingelte.
    Böse Blicke und launische Kommentare von anderen
Tischen straften sie dafür ab, dass sie vergessen hatte, das Telefon
auszuschalten.
    »Dobermann«, sprach sie leise in das Gerät und deckte
das Telefon mit der flachen Hand ab.
    »Sie haben einen Fehler gemacht«, sagte eine
fremdländisch klingende Männerstimme. »Sie werden sterben.«

Dichtung und Wahrheit
    Wie alle meine Romane ist auch dieser Stoff
ausschließlich meiner Phantasie entsprungen. Das gilt für die Handlung und alle
darin auftretenden Personen. Keiner der Protagonisten hat ein reales Vorbild.
    Sollten wegen der
Authentizität meiner Werke Ähnlichkeiten zu vorhandenen Orten oder
Einrichtungen auftreten, sind diese zufällig und haben ebenfalls keinen Bezug
zur Wirklichkeit. Menschen, die in den Orten und Häusern leben und arbeiten,
sind genauso unverdächtig wie Unternehmen, die sich in einer der von mir
beschriebenen Branchen betätigen.
    Allerdings gibt es
die Pizzeria Italia wirklich, nur nicht in Hannover, sondern in einer anderen
Stadt. Gäste und Inhaber sind ausschließlich ehrbare Menschen. Nur dass es dort
die beste Pizza der Welt gibt, entspricht der Wahrheit. Danke, Judith und
Giosino.
    Neben den schon oft
genannten Menschen möchte ich an dieser Stelle Birthe besonders erwähnen, die
mir – wieder einmal – bei der Recherche eine mittlerweile professionelle Hilfe
war, und meiner Tochter Celine danken, die sich ebenfalls als Scout betätigt
hat.

Hannes Nygaard
    STURMTIEF
    Hinterm Deich Krimi 11
    ISBN 978-3-86358-043-8
    Hannes Nygaard lässt regelmäßig seine Husumer Polizistentruppe an fiesen Mordtaten ermitteln, hat aber für die großen internationalen Verwicklungen seinen Lüder Lüders im Figurenrepertoire. Das funktioniert gut, zumal Nygaard seinen Ermittler hier sehr geradlinig und schnörkellos seine Wege gehen lässt. Bestens gelungen.«

    Westfälische Nachrichten

Leseprobe zu Hannes Nygaard,
Sturmtief
:
    EINS
    In der Früh hatte es geregnet, und den Vormittag über
lag noch die Feuchtigkeit über der Stadt. Das rote, kleinformatige Pflaster
schimmerte im matten Licht eines grauen Tages. Doch die Herbstsonne hatte sich
immer mehr durchgesetzt, die Wolkendecke verdrängt und Platz für einen blauen
Himmel geschaffen. Das hatte nicht nur die Einheimischen ins Freie gelockt,
sondern auch die Besucher, die die Innenstadt und die Plätze rund um den
Stadthafen bevölkerten.
    Robert Havenstein erging es wie vielen Menschen, denen
die heimische Umgebung so vertraut scheint, dass sie die Schönheiten ihrer
Heimat gar nicht mehr wahrnehmen. Trotzdem hatte er nicht von seiner
Geburtsstadt lassen können. Obwohl ihn sein Beruf, aber auch die ihn stets
treibende Neugierde nicht nur in die Metropolen, sondern auch in die
entferntesten Winkel der Welt geführt hatte, zog es ihn immer wieder hierher
zurück. Seine Seele verlangte nach dem Plätschern der Ostsee, wenn die sanften
Wellen auf den Strand vor seiner Haustür aufliefen. Das Mare Balticum konnte
sich auch von einer wilden, ungemütlichen Seite zeigen und wurde als
vermeintliches Binnengewässer oft unterschätzt, doch Havenstein war mit dem
Wasser vertraut.
    Von seinem Balkon aus genoss er den Blick über die
Eckernförder Bucht, den Marinehafen zur linken Hand, in dem die deutsche
U-Boot-Flotte beheimatet war, den weißen Strand aus feinstem Quarzsand und den
Vorhafen direkt vor der Haustür, in dem sich an den drei Stegen eine schier
unüberschaubare Zahl von Segelbooten und -yachten drängte.
    Heute hatte Havenstein
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