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Monuments Men

Monuments Men

Titel: Monuments Men
Autoren: Robert M. Edsel
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eisernen Willen, seine Aufopferungsbereitschaft und seine Liebe für alles Französische gewann er die Zuneigung von Rose Valland. Ihre Beziehung spielte eine wichtige Rolle bei der Suche nach den Verstecken der Kunstschätze. Aus seiner Ehe mit Katherine, ebenfalls Mitarbeiterin des Met, ging die Tochter Anne hervor, die geboren wurde, als Rorimer im aktiven Dienst war; er sah sie erst nach mehr als zwei Jahren.
Oberleutnant George Stout, 1. US-Armee und 12. US-Armeegruppe. Alter: 47 Jahre. Geboren in Winterset, Iowa. Stout, eine der maßgeblichen Persönlichkeiten auf dem bis dahin weitgehend unbekannten Gebiet der Erhaltung und Restaurierung von Kunstwerken, war einer der ersten Amerikaner, die begriffen, welche Bedrohung von den Nationalsozialisten für das kulturelle Erbe Europas ausging, und drängte die Vertreter der Museen und die Armee, eine professionelle Einheit zum Schutz von Kunstwerken und Kulturgütern aufzubauen. Als Feldoffizier war er der Experte, an den sich alle übrigen Monuments Men in Nordwesteuropa wandten, und darüber hinaus ihr Vorbild und ihr Freund. Stout, ein eleganter Mann mit gewinnendem Auftreten, der sich im Feld durch seine Sorgfalt und Bedachtsamkeit hervortat, war ein Veteran des Ersten Weltkriegs. Er ließ seine Frau Margie und seinen kleinen Sohn in Amerika zurück. Sein ältester Sohn diente in der US-Marine.
Rose Valland, Verwalterin des Jeu de Paume. Alter: 46 Jahre. Geboren in Saint-Etienne-de-Saint-Geoirs in Frankreich. Rose Valland war in bescheidenen Verhältnissen in der französischen Provinz aufgewachsen, und es sah zunächst überhaupt nicht danach aus, dass sie einmal eine Heldin der französischen Kunstwelt werden würde. Sie arbeitete schon länger als unbezahlte Freiwillige im nicht weit vom Louvre gelegenen Museum Jeu de Paume, als Paris von den Deutschen besetzt wurde. Die unscheinbare, aber entschlossene Frau gewann das Vertrauen der Deutschen im Jeu de Paume und spionierte sie in den vier Jahren der Besatzung aus. Nach der Befreiung von Paris trugen die geheimen Informationen, die sie geliefert hatte, entscheidend dazu bei, dass die in Frankreich geraubten Kunstwerke wieder aufgespürt werden konnten.

TEIL I

DIE MISSION

1938–1944
     

 
    DIE MONUMENTS MEN
    Die Monuments Men waren eine Gruppe von Männern und Frauen aus 13 Ländern, die sich freiwillig für den Dienst in der neu geschaffenen Sektion Monuments, Fine Arts and Archives (MFAA) gemeldet hatten. Die meisten der ersten Freiwilligen hatten berufliche Erfahrungen als Museumsleiter, Künstler, Architekten und Archivare. Ihre Berufsbeschreibung war sehr einfach: Sie sollten während der kriegerischen Auseinandersetzungen möglichst viel von der europäischen Kultur retten.
    Die Einrichtung der Sektion MFAA war ein bemerkenswertes Experiment. Es war eines der ersten Male, dass eine Armee einen Krieg führte, während sie zugleich versuchte, die Schäden an Kulturgütern so weit wie möglich zu beschränken. Diese Abteilung war weder angemessen mit Transportmitteln, Material und Personal ausgestattet noch gab es ein historisches Vorbild. Oberflächlich betrachtet waren die Männer, die mit dieser Aufgabe betraut wurden, alles andere als Helden. Die meisten der ungefähr 60 Leute, die bis Mai 1945 auf den Schlachtfeldern in Nordafrika und Europa zum Einsatz kamen, waren mittleren Alters und durchschnittlich 40 Jahre alt. Der Älteste war 66, ein »alter und unverwüstlicher« 5 Veteran des Ersten Weltkriegs; nur fünf Männer waren noch in den Zwanzigern. Die meisten hatten bereits eine Familie gegründet und beruflich Karriere gemacht. Aber sie hatten sich alle bewusst dafür entschieden, durch ihre Mitarbeit in der MFAA die Kriegsziele zu unterstützen, und sie waren bereit, für ihre Überzeugungen zu kämpfen und zu sterben. Ich bin stolz, sie Ihnen vorstellen zu können und Ihnen ihre Geschichte zu erzählen, so gut ich es vermag.

1

FLUCHT AUS DEUTSCHLAND
    Karlsruhe
1715–1938
    Die Stadt Karlsruhe im Südwesten Deutschlands wurde 1715 vom Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach gegründet. Einer Legende zufolge war Karl Wilhelm eines Tages allein im Wald unterwegs. Dort schlief er ein und träumte von einem Schloss, das von einer Stadt umgeben war. Seine bisherige Residenz in Durlach hatte er nach einer Auseinandersetzung mit der örtlichen Bürgerschaft aufgegeben. Karl Wilhelm, stets zuversichtlich in die Zukunft blickend, ließ seine neue Stadt strahlenförmig anlegen; sein Schloss wurde
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