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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels
Autoren: Robin Cook
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den Rücken und zog die Beine an.
    Jazz setzte sich rasch hinters Lenkrad und zog die Tür hinter sich zu. Im Wagen war es auf einmal erstaunlich ruhig. Jazz hielt die Waffe nur wenige Zentimeter von Jack entfernt auf dessen Stirn gerichtet. »Und worüber wollen diese Leute mit mir reden?«, fragte sie mit unverhohlenem Spott in ihrer Stimme.
    Jack wollte schon antworten, doch Jazz schnitt ihm das Wort ab. »Du brauchst nicht zu antworten, es ist sowieso egal. Aber nicht egal ist, dass du dir dein eigenes Grab geschaufelt hast.«
    Obwohl Jazz’ Waffe einen Schalldämpfer besaß, dröhnte der Schuss so laut in dem Wagen, dass es in Jacks Ohren klingelte. Jack öffnete seine Augen, die er reflexartig geschlossen hatte, gerade in dem Moment, als Jazz’ Kopf nach vorn sackte und gegen das Lenkrad knallte. Blut floss an ihrem Nacken hinab. Und um die Verwirrung noch komplett zu machen, fiel Jazz’ Waffe in seinen Schoß.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ein Mann, der hinten im Dunkeln auf der Rückbank saß. »Würden Sie mir bitte Miss Rakoczis Waffe geben? Mir wäre es lieb, wenn Sie sie am Schalldämpfer anfassen würden, nicht am Knauf.«
    Jack griff nach der Waffe, wie ihm der Mann gesagt hatte, rutschte ein Stück zurück, sodass er den Kopf so weit heben konnte, um über die Rückenlehne nach hinten zu schauen. Wegen der stark getönten Scheiben konnte er nur die Umrisse eines Mannes erkennen, der direkt hinter dem Fahrersitz saß. In der Luft hing der Geruch nach Kordit.
    »Ich warte auf die Waffe«, sagte der Mann im Schatten. »Wenn Sie nicht das tun, was ich sage, wird das fatale Folgen für Sie haben. Ich hätte gedacht, Sie würden Wert darauf legen, mir zu helfen, da ich Ihnen offensichtlich das Leben gerettet habe.«
    Verwirrt über diese unerwartete und erschütternde Wendung, fühlte sich Jack nicht in der Lage, die Forderungen des Mannes zu hinterfragen, sodass er langsam seine Hand mit der Waffe nach hinten streckte. In diesem Moment wurde die Fahrertür aufgerissen, und Jazz’ schlaffer Körper fiel auf den Beton. Aufs Neue überrascht, erblickte Jack den ebenso überraschten Lou. »Auf dem Rücksitz!«, rief Jack. »Pass auf!«
    Lou verschwand in dem Moment, in dem der Mann auf dem Rücksitz erneut abdrückte und eine Glasscheibe mit lautem Krachen zersplitterte. Ohne nachzudenken, drehte Jack die Waffe in seiner Hand um und schob den Zeigefinger in den Abzugsbügel. Immer noch auf dem Beifahrersitz zusammengekauert, hob er die Waffe, zielte blind in die Richtung des im Schatten sitzenden Mannes und drückte dreimal schnell hintereinander ab. Die Schüsse hörten sich an wie kräftige Schläge mit der Faust auf einen Boxsack, während daneben Luft aus einem Reifen entwich. Die leeren Patronenhülsen fielen klirrend auf die Mittelkonsole, bis es wieder still um Jack wurde und er nur noch das Klingeln in seinen Ohren hörte. Und wieder hing der Geruch von Kordit in der Luft.
    Jacks Herz raste. Hinter sich hörte er ein Gurgelgeräusch vom Rücksitz. Er hatte Angst, sich zu bewegen, und fürchtete, der Mann würde gleich hinter der Rückenlehne auftauchen und ihn erschießen, so wie er Rakoczi erschossen hatte.
    »Lou?«, rief er, besorgt, dass Lou getroffen worden war.
    »Ja!«, rief Lou von irgendwo draußen zurück.
    »Bist du in Ordnung?«
    »Ja, alles klar hier. Wer hat die letzten drei Schüsse abgegeben?«
    »Ich. Ich habe blind geschossen.«
    »Wer ist das, auf den du geschossen hast?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ist das die Krankenschwester, die hier draußen liegt, von der du mir am Telefon erzählt hast?«
    »Ja«, bestätigte Jack. Er setzte sich anders hin, weil die Beifahrertür mörderisch in seinen Rücken drückte.
    »Ich dachte, du hättest versprochen, nicht den Helden zu spielen«, beschwerte sich Lou. »Hast du sie etwa erschossen, oder was?«
    »Nein, habe ich nicht«, rief Jack. »Das war der Typ auf dem Rücksitz.«
    »Na, wer auch immer das ist, er hat auch auf mich geschossen, und deswegen mag ich ihn nicht.«
    Außer dem Gurgeln hörte Jack noch ein Pfeifgeräusch. In diesem Moment erblickte er Lous Auge in dem Spalt der offenen Beifahrertür. Lou kauerte neben dem linken Vorderrad und hielt die Pistole neben seinen Kopf.
    Jack schaffte es, seine Füße dort hinzutun, wo sie hingehörten, nämlich unter das Armaturenbrett. Jetzt schaffte er es auch, vorsichtig zwischen den Vordersitzen hindurch nach hinten zu spähen. Im dämmrigen Licht erkannte er auf dem Rücksitz eine schlaffe
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