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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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über ihr Verhältnis zu Logan Creed spekulierten, bezogen sie sie doch in ihre Diskussion mit ein.
    Gut eine Stunde später schaltete Kristy das Licht aus und schloss die Tür ab. Sowohl ihr Treffen als auch das von Sheriff Book waren beendet. Es war ein durchaus lohnenswerter Abend gewesen, fand sie – auch wenn Winston das nicht so sehen würde.
    Zurück in ihrem Wagen, der einsam auf dem Bibliotheksparkplatz stand, umfasste Kristy das Lenkrad mit beiden Händen und ließ den Kopf sinken. Sie war sonderbar nervös, als müsse jeden Moment etwas Bedeutsames geschehen. Aber das hier war Stillwater Springs, Montana, und hier ereignete sich nie etwas Bedeutsames. Jedenfalls nicht allzu oft.
    Sie riss sich zusammen, zwang sich dazu, sich gerade hinzusetzen, dann ließ sie den Motor an und fuhr nach Hause. Winston wartete bereits auf sie, ebenso ihre altmodische Badewanne mit den Löwenfüßen sowie ein fesselnder Thriller, den sie seit einer Woche zu Ende zu lesen versuchte.
    Vielleicht hatte Sheriff Book ja recht gehabt. Vielleicht hatte sie sich tatsächlich irgendeinen Virus eingefangen.
    Und vielleicht würde die Erinnerung, die ihr ihr Unterbewusstsein schon so lange vorenthielt, endgültig an die Oberfläche durchbrechen – und ihr so sorgsam aufgebautes Leben ruinieren.

2. KAPITEL
    N achdem er am nächsten Morgen eine halbe Stunde lang versucht hatte, den vom Zimmerservice gelieferten Haferbrei an Bonnie zu verfüttern, die aber beharrlich den Mund zusammenkniff, gab Dylan auf. Er verließ das Hotel und fuhr zum nächsten Wal-Mart.
    Bonnie brauchte einen Kindersitz für seinen Wagen und noch einen ganzen Berg anderer Dinge. Also setzte er sie in den Einkaufswagen und machte mit ihr eine Tour durch den Supermarkt. Ihre Kleidergröße schätzte er, und als sie ein paar Schuhe anprobieren sollte, wehrte sie sich mit Händen und Füßen dagegen. Nach einem kurzen Kampf stand er aber schließlich als Sieger da. In der Spielzeugabteilung suchte er eine Puppe aus, die fast so groß war wie Bonnie selbst und die zudem auf einem Plastikpferd saß, doch sie zeigte kein großes Interesse daran.
    “Spielzeug”, flüsterte ihm eine ältere Frau ins Ohr, “muss altersgerecht sein.”
    “Altersgerecht?” Dylan schob seinen Hut bis in den Nacken.
    Die Frau zeigte auf den Karton mit der reitenden Puppe. “Die ist für Kinder ab fünf Jahren. Ihre Kleine dagegen kann kaum älter als zwei sein.”
    “Sie ist klein für ihr Alter”, erwiderte Dylan trotzig. Er konnte es nicht ausstehen, wenn andere Leute ihm sagten, was er zu tun hatte – selbst wenn sie damit recht hatten. Aber nachdem die mitteilsame Kundin in den nächsten Gang entschwunden war, stellte er die Puppe zurück ins Regal und griff stattdessen nach einem rosa Plüsch-Einhorn, das laut Anhänger “altersgerecht” war.
    Bonnie drückte das Tier sofort an sich.
    Nachdem er alles Notwendige beisammen und bezahlt hatte, konnte es weitergehen. Zurück im Truck erledigte Dylan einige Telefonate, und er machte eine Kinderärztin am Stadtrand ausfindig.
    Die Praxis von Dr. med. Jessica Welch befand sich in einer teuren Mall. Die Ärztin sah gut aus. Ihr langes, glänzendes, braunes Haar wurde im Nacken von einer silbernen Spange zusammengehalten. Es war zwar nicht von Bedeutung, doch wenn Dylan einer Frau begegnete – egal welcher Frau –, dann fielen ihm solche Kleinigkeiten auf.
    “Und wen haben wir hier?”, fragte Dr. Welch und strich Bonnie übers Haar, während die Kleine sich mit beiden Armen an Dylans Hals festklammerte.
    Bonnie warf abrupt den Kopf nach hinten und stieß einen Schrei aus. Seit er die Praxis vor einer geschlagenen Dreiviertelstunde betreten hatte, klammerte sie sich an ihn. Als einziger Vater im Wartezimmer bekam er von den Müttern mit ihren besser erzogenen Kindern Blicke zugeworfen, die er von Frauen nicht gewöhnt war.
    Dr. Welch zeigte sich ungerührt, immerhin gehörten schreiende Kinder zu ihrem Alltag. “Hier entlang”, sagte sie.
    Dylan folgte ihr durch einen kurzen Korridor in ein kleines Behandlungszimmer. Bonnie hörte nicht auf zu schreien, und nun begann sie auch noch, zu treten und sich in seinen Armen zu winden.
    “Vermutlich denkt sie, sie bekommt jetzt eine Spritze oder so etwas”, überlegte Dylan, obwohl er eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte. Mittlerweile hatte Bonnie ihm den Hut vom Kopf geschlagen und zog mit beiden Händen an seinen Haaren.
    Dr. Welch lächelte nur. “Dann wollen wir uns mal
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