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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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Kindheitstagen verloren – ausgerechnet jenes, an ein Lebkuchenhaus erinnernde Gebäude, das nun Kristy gehörte – und reagierte gereizt, wenn das Thema zur Sprache kam. Wiederholt hatte sie versucht, Kristy das Haus wieder abzukaufen. Sie hatte jedes Mal noch ein bisschen mehr geboten, und mit jeder freundlichen Ablehnung war sie noch schroffer und ungehaltener geworden.
    Kristy konnte Freida verstehen; sie fühlte sogar mit ihr mit. Aber neben Winston und ihrem Job, den sie ausübte, seit sie ihren Abschluss gemacht hatte, war das Haus alles, was sie besaß.
    Wohin sollte sie, wenn sie Freida das Haus verkaufte?
    “Es gibt Neuigkeiten aus der Welt der Makler”, verkündete Freida mit sichtlicher Genugtuung. “Ich habe ein Angebot für die Madison-Ranch bekommen. Genauer gesagt: die Ankündigung eines Angebots.”
    Einen Moment lang konnte Kristy sich nicht rühren. Die alte Ranch war heruntergekommen, aber das Grundstück war riesig und brachte es auf über zwölfhundert Hektar. Genau das Richtige für Filmstars und Firmenbosse, die sich in den letzten Jahrzehnten so manches Anwesen in Montana unter den Nagel gerissen hatten.
    Nur das Durcheinander mit den Testamenten hatte dafür gesorgt, dass das Anwesen so lange Zeit nicht auf dem Markt angeboten worden war. Rechtlich gesehen gehörte die Ranch jetzt der örtlichen Bank, doch der Name Madison war nach wie vor damit verbunden. Die Madisons hatten dort seit der Besiedlung des Bundesstaats gelebt. Zwei Monate nach dem Tod von Kristys Dad hatte die Bank das Land gepfändet.
    Freida gestattete sich ein überhebliches Lächeln.
    Dann betrat Briana Grant den Raum. Es kursierten Gerüchte, dass sie und Logan Creed bereits heimlich geheiratet hatten oder dass es zumindest in Kürze dazu kommen sollte. Auf jeden Fall hieß es, dass die beiden miteinander schliefen. Briana, die ihr langes rotblondes Haar wie immer zu einem Zopf geflochten trug, hatte Kristy über ihre Beziehung bislang noch keine Einzelheiten anvertraut, obwohl sie beide sich gut verstanden.
    Als sie Freida am Konferenztisch sitzen sah, blieb Briana in der Tür stehen und machte den Eindruck, als wolle sie auf dem Absatz kehrtmachen.
    “Kommen Sie herein”, sagte Kristy hastig und lächelte sie an. Innerlich jedoch war sie immer noch tief davon getroffen, dass jemand die Madison-Ranch kaufen wollte. Da half es auch nichts, wenn sie sich wieder und wieder einredete, das sei bedeutungslos.
    Briana zögerte noch. Dann bemerkte sie Freidas Blick, hob das Kinn ein wenig an und setzte sich an den Tisch.
    “Sie haben ja vielleicht Nerven, hier einfach aufzukreuzen, nachdem Sie meinem Bruder Ärger ohne Ende gemacht haben”, zischte Freida ihr zu.
    Briana errötete, ließ sich aber nicht einschüchtern. Sheriff Book hatte Brett Turlow einige Male festgenommen und verhört, nachdem bei Briana eingebrochen worden war. Mehr wusste Kristy nicht darüber; sie war für Klatsch und Tratsch nicht zu haben.
    “Hier ist jeder willkommen, Freida”, erklärte Kristy mit Nachdruck. Die Bibliothek von Stillwater Springs war zwar nicht der Ort, an dem hitzige Diskussionen ausgetragen wurden, dennoch besaß sie einige Erfahrung darin, für Ordnung zu sorgen. Viele Bewohner der Stadt betrachteten die Bibliothek als einen Ort, an dem jeder bei freiem Eintritt den ganzen Tag zubringen konnte, und es ging durchaus schon mal lautstark zu, wenn zwei eifrige Leseratten sich um das einzige Exemplar eines aktuellen Bestsellers stritten.
    Freida stand mit steifen, sparsamen Bewegungen auf, nahm ihre Handtasche und das Buch und meinte: “Ich weiß nicht, warum ich überhaupt noch in dieser Stadt bleibe, wo sich in letzter Zeit dieser ganze Pöbel hier ansammelt.” Dann verließ sie mit hoch erhobenem Kopf den Versammlungsraum.
    Briana standen Tränen in den Augen.
    Kristy setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. “Wenn sich hier jemand unpassend verhält, dann ist es Freida. Anderen Leuten etwas von Pöbel zu erzählen, wenn sie selbst so einen missratenen Bruder hat”, sagte sie sanft.
    Briana schniefte, brachte ein Lächeln zustande und nickte dann. Dabei drückte sie das Buch so fest an sich, als handele es sich um einen kostbaren Schatz.
    Dann trudelten nach und nach die anderen Teilnehmerinnen des Leseclubs ein, die meisten in Zweier- oder Dreiergruppen, die in angeregte Unterhaltungen vertieft waren. Einige von ihnen holten sich einen Kaffee, und obwohl sie fast alle Briana interessiert musterten und sicherlich insgeheim
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