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Money, Honey

Money, Honey

Titel: Money, Honey
Autoren: Susan Sey
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jetzt mal ruhig.« Der Rettungssanitäter sah vorwurfsvoll vom Blutdruckgerät an Liz’ Arm auf. »Falls Sie die Nacht nicht im Krankenhaus verbringen wollen, kann ich Ihnen nur raten, sich jetzt zu entspannen. Ihr Blutdruck ist im Moment so hoch, dass ich ihn kaum noch messen kann.«
    Liz seufzte, lehnte den Kopf an die Wand in ihrem Rücken und konzentrierte sich darauf, möglichst entspannt zu atmen.
    Bernard starrte Patrick mit versteinertem Gesicht an, und der erwiderte den Blick ohne jedes Anzeichen von Reue. »Sie haben mich verarscht«, knurrte Bernard grimmig. Patrick nickte. Es war wohl überflüssig zu erwähnen, dass Bernard genau dasselbe umgekehrt auch mit ihm versucht hatte. Das wussten sie sowieso alle beide.
    »Sagen Sie mal, Bernard, was hätten Sie getan, wenn es um Ihre Frau gegangen wäre? Oder Ihre Kinder? In Ihrem Job bekommen Sie es mit vielen gefährlichen Leuten zu tun. Sie wissen doch am besten, dass die manchmal nur die Sprache der Gewalt verstehen. Hätten Sie die Sache den Behörden überlassen oder selbst für die Sicherheit Ihrer Familie gesorgt?«
    Bernard schwieg einen Moment, dann sagte er: »Das kann ich nicht beantworten.«
    Patrick akzeptierte das schulterzuckend. »Natürlich nicht, aber Sie haben mich trotzdem verstanden.«
    »Ja, hab ich.« Bernard seufzte, und sein Zorn schien verraucht zu sein. »Aber ich darf Sie darin nicht auch noch bestärken. Genauso wenig wie beim Rest.«
    »Rest?« Patrick zwang sich zu seiner typischen arrogantlässigen Körperhaltung, weil er ahnte, was jetzt kommen würde.
    »Sie ruinieren ihre Karriere«, erklärte Bernard und sah Patrick dabei fest an. Er schien es zu bedauern, aber keinerlei Zweifel an dieser Feststellung zu haben. »Sie ist eine exzellente Und leidenschaftliche Polizistin. Agenten wie Brynn finden wir nicht alle Tage, und sie hat bei uns eine große Zukunft vor sich. Eine verdammt große. Das wollte ich Ihnen nur klarmachen, bevor Sie die Dinge mit ihr weiter vorantreiben.«
    Patrick schwieg. Er bekam kein Wort heraus. Was Bernard sagte, stimmte nämlich, und das war ihm eigentlich immer bewusst gewesen, wenn er es im Überschwang der Gefühle und im Moment des Sieges auch kurz vergessen haben mochte. Beinahe hätte er Liz sogar gestanden, dass er sie liebte, dass er sie wollte. Nicht nur für eine Nacht oder ein Dutzend Nächte, sondern für den Rest seines Lebens.
    Verdammt, er war ganz kurz davor gewesen, sie anzuflehen! Und damit hätte er sie in eine schreckliche Situation gebracht. Er zweifelte nicht daran, dass auch sie ihn liebte, obwohl er dieser Gewissheit immer wieder misstraut hatte. Trotzdem half es nichts. Nun gut, wenigstens konnte er sich nun für immer daran erinnern, dass die Frau, die er liebte, ihn vor einem wahnsinnigen Messerstecher gerettet hatte. Damit musste er sich zufriedengeben, denn wie hätte er sie zwingen sollen, sich zwischen ihrem Job und ihm zu entscheiden? Sie liebte sie schließlich alle beide!
    Patrick schaute Bernard in die Augen und entdeckte dort zu seiner Überraschung Verständnis und Mitgefühl. »Ich fürchte, Sie haben mein Interesse an Agent Brynn missverstanden«, erwiderte er dann gespielt locker.
    Bernard nickte. »Muss ich wohl. Ich dachte schon, Sie wollten auf Dauer in Grief Creek bleiben.«
    »Nein, ich fliege noch heute Abend zurück nach Kalifornien.«
    »Verstehe.« Bernard streckte ihm die Hand hin. »Das FBI ist Ihnen für Ihre Hilfe sehr dankbar.«
    Patrick schüttelte ihm die Hand. »War mir ein Vergnügen.«
    Dann blickte er über die Schulter hinweg zu Liz, die gerade dem Sanitäter entwischte und zu ihrem Team ging. Sie war wieder ganz in ihrem Element, wirkte ruhig, engagiert und kompetent. Dieser Job war ihr Leben und sie die geborene FBI-Agentin. Patrick war stolz auf sie, obwohl es ihm das Herz brach.
    Bevor Liz sich zu ihm umdrehen konnte, schlich er sich hinaus.

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28. KAPITEL
    Einen Monat später
    P atrick stand in seinem im Halbdunkel daliegenden Wohnzimmer und schaute aus dem Fenster, während er über die perfide Grausamkeit des Schicksals nachdachte. Die Aussicht war spektakulär - schwarze Hügel, die sich bis zu den entfernten, blinkenden Lichtern der Stadt hinzogen - und das alles eingerahmt von einer Wand, die ganz aus Glas bestand. Für dieses riesige schlossähnliche Anwesen in der Wüste hatte er lange und hart gearbeitet. Das Haus selbst war ihm allerdings ziemlich egal, ihm ging es nur um diesen Ausblick. Den brauchte er. Er gab ihm das
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