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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
Autoren: Christina Jones
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Aussehen und meine super Figur verliere. Und, wann fängst du in Lovelady Hall an?«
    »Morgen früh.« Cleo kuschelte sich in einen Kaminsessel. »Ich war die einzige Bewerberin.«
    Elvi prustete kaffeegetränkte Walnusskuchenkrümel. »Kein Wunder. Mimi hat im Ort inzwischen bestimmt schon alle verschlissen. Niemand bleibt länger als höchstens ein paar Monate in Lovelady Hall. Stimmt die Kohle?«
    »Ganz in Ordnung. Es wird schon gehen, bis sich etwas anderes ergibt. Der Arbeitsmarkt steckt momentan in einer tiefen Talsohle, von daher ist irgendwas besser als verhungern – und was von dem Geld meines Hausanteils übrig war, ist nach Kauf dieser Behausung so gut wie aufgebraucht.«
    »Keine Ahnung, warum du Dave the Rave keine fette Scheidungsabfindung abgeknöpft hast, mit der du im Luxus leben könntest.« Elvi nahm sich noch mehr Kuchen. »Hätte ich gemacht.«
    Cleo seufzte. Elvi war jung und idealistisch und hatte noch viel zu lernen.
    »Tja, hab ich aber nicht. Wollte ich nicht. Als ich erfahren habe, dass er unsere Ehe beenden will, wollte ich nur noch so schnell und sauber wie möglich da raus. Nachdem er eine Hypothek aufgenommen hatte, hat er mir meinen Anteil vom Haus ausbezahlt plus ein bisschen für mein Hab und Gut – wie der Anwalt mein Mobiliar so reizend genannt hat – und das war’s. Kein Unterhalt, kein gar nichts. Ich bin von Dave genauso unabhängig wie er von mir.«
    Unter den langen Stirnfransen blinzelte Elvi mit ihren großen grünen Augen und wischte sich die Finger an ihrem Blazer ab. »Vermisst du ihn?«
    »Nein.« Cleo schüttelte den Kopf. »Nicht mehr. Ehrlich. Unsere Ehe hatte ihr Verfallsdatum schon weit überschritten. Wir hatten uns und unser Zusammenleben satt. Wir waren erwachsen geworden und hatten uns auseinandergelebt, auch wenn es natürlich ein schwerer Schlag für meinen Stolz war, als ich herausfand, dass er seit sechs Jahren eine Affäre mit Wabbel-Wanda vom Postamt hatte. Durch ein älteres Modell ersetzt zu werden, ist für ein ohnehin schon angeschlagenes Ego nicht gerade aufbauend.«
    Elvi kicherte. »Ach ja, Wanda – die ätzende Andere. Wundert mich nicht, dass du völlig fertig warst. Wenn es wenigstens eine junge blonde Tussi gewesen wäre …«
    »Dann wäre es verständlicher gewesen, ja. Aber leider ist Wabbel-Wanda fett und über fünfzig.« Cleo nickte zerknirscht. »Graue Haare, muttimäßige Klamotten, steht auf Fernsehquizshows und Bingo.«
    »Und die ist ihm wirklich lieber als du?«
    »Sieht so aus. Er soll jetzt sehr glücklich sein, hab ich gehört.«
    »Himmel!« Elvi schüttelte den Kopf. »Der muss ja echt ’nen Knall haben. Die Beschreibung klingt ganz nach meiner Oma.«
    »Wanda ist auch schon Oma. Sie hat drei Kinder und sechs Enkelkinder – vielleicht fand er sie deshalb so attraktiv …«
    Cleo starrte nach unten in ihren Kaffee. Wenn sie und Dave eine Familie hätten gründen können, hätten sich die Dinge vielleicht anders entwickelt. Wenn die Versuche künstlicher Befruchtung nicht gescheitert wären, wenn sie vielleicht mehr Ausdauer gehabt hätten … Sie seufzte erneut. Diesen trübseligen Grübeleien war sie schon viel zu oft nachgehangen. Es hatte einfach nicht sein sollen. Und im Grunde war es ja nur gut so. Unter dieser speziellen Scheidung hatten wenigstens keine Kinder zu leiden gehabt.
    Elvi beugte sich vor. »Ach, Cleo, entschuldige. Ich und meine große Klappe. Ich hatte nicht dran gedacht … Mrs Baxter, unsere Klassenlehrerin, sagt immer, mein Mund ist schon auf vollen Touren, während mein Gehirn noch im Leerlauf hängt.«
    »Mach dir darüber bitte keine Gedanken. Die Scheidungswunden sind mittlerweile gut verheilt.« Cleo lächelte und fand, dass dies beinahe der Wahrheit entsprach. »Also, nachdem du dich jetzt bis zum Platzen mit Kuchen vollgestopft hast, brauche ich ein paar Informationen von deinem Gehirn, bevor du abzischst, um dich in deinen Hausaufgaben zu vergraben – also schalte doch bitte aus dem Leerlauf mal einen Gang hoch, okay?«
    »Ich leide an Hirnschwund.« Elvi seufzte dramatisch. »Und dabei hat das Winterhalbjahr gerade erst angefangen, und ich bin erst in der dritten Woche der vorletzten Klasse. Weiß der Himmel, wie es nächstes Jahr in der Abschlussklasse gehen soll. Es ist echt scheußlich hinterhältig und grausam – wie meine Oma sagen würde –, wie man uns Kinder zum Lernen zwingt.«
    Cleo lachte. Elvi war eine hervorragende Schülerin. Sie hatte ein Stipendium für Winterbrooks
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