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Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine

Titel: Mondscheinzauber - Jones, C: Mondscheinzauber - Moonshine
Autoren: Christina Jones
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der Liste meiner Aufgaben als Privatassistentin.«
    »Da wett ich drauf«, schnaubte Elvi und sammelte ihre Taschen und Mappen ein. »Olive hat immer alles in Lovelady Hall gekocht, bis man sie schreiend davongetragen hat. Ihre Stelle ist nie wieder auf Dauer neu besetzt worden. Mimi wüsste gar nicht, was sie in einer Küche anfangen sollte, von daher nimmt sie immer Cateringfirmen oder sucht sich jemand aus dem Ort, der für ihre Dinnerpartys Gourmetspeisen produzieren kann. Wenn du in Lovelady Hall nicht völlig um den Verstand kommen willst, empfehle ich dir, auf gar keinen Fall durchblicken zu lassen, dass du eine Kaper von einer Artischocke unterscheiden kannst.«
    Ach Gottchen, dachte Cleo, worauf habe ich mich da nur eingelassen?

3. Kapitel

    Nachdem Elvi gegangen war, beschäftigte sich Cleo damit, ihre Kleider für den nächsten Morgen herauszusuchen, einen Kuchen zu backen, als Ersatz für den, den Elvi vernichtet hatte, und ihr Abendessen zuzubereiten. Es war wichtig, hatte sie gemerkt, seit sie zum ersten Mal im Leben allein wohnte, immer etwas zu tun zu haben. Seit sie nach Lovers Knot gezogen war, hatte es immer wieder kurze Momente quälender Einsamkeit gegeben. Doch heute Abend, während im Wohnzimmer geschwätzig der Fernseher plapperte, die Heizkörper gegen die Herbstkälte nach Einbruch der Dunkelheit ansummten und die Beleuchtung im Wohnwagen zu einem schwachen Glimmen gedämpft war, war sie, tja, wenn auch nicht überschäumend glücklich, so doch immerhin rundum zufrieden.
    Und das, dachte sie beim Versuch, leere Eierschalen in den Mülleimer zu befördern, war unter den gegebenen Umständen doch gar nicht wenig.
    »Ach, verflixt!« Ärgerlich starrte Cleo auf den überquellenden Mülleimer, dessen Schwingdeckel nicht mehr zugehen wollte. »Jetzt muss ich in die pechschwarze Finsternis hinausstapfen und das Zeug hier in die Mülltonne entsorgen – und wahrscheinlich regnet es, und ich wusste, ich hätte mir einen Elektriker suchen sollen, der eine Außenbeleuchtung anbringt, bevor die Nächte kürzer werden und …« Sie brach ab und lachte. Das war auch so etwas, das sie noch regeln müsste: Selbstgespräche. Sie waren zu einer ziemlich beunruhigenden Angewohnheit geworden. Vielleicht sollte sie sich eine Katze als Gesprächspartner anschaffen, dann würden die einseitigen Unterhaltungen ein klein bisschen, na ja, normaler wirken. Vielleicht sollte sie mal ein Wort mit Mrs Hancock reden. Mrs Hancocks Katzen bekamen in einem fort Junge, da Mrs Hancock fand, Kastration sei »wider die Natur, Herzchen«.
    Sie hatte sich schon immer gewünscht, Katzen zu haben – und Hunde –, aber Dave mochte keine Tiere. Jetzt wusste Cleo, dass da schon ihre Alarmglocken hätten klingeln müssen. Und dann hatte ihre Mutter gesagt, wenn sie sich Katzen hielte, würde sie zu einer von diesen verrückten kinderlosen alten Schachteln werden, denen Tiere als Kindersatz dienten.
    Eine nette Frau, ihre Mutter.
    Nicht, dachte Cleo, als sie den Müllbeutel herauszog und oben sorgfältig zuknotete, dass die Selbstgespräche irgendwie ein Problem darstellten. Es war ja keiner da, um zu bemerken, dass sie sich nicht nur mit sich selbst, sondern wie Shirley Valentine auch mit all ihren Küchengeräten sowie einigen Möbelstücken unterhielt.
    Cleo öffnete die Tür, doch als sie den Fuß auf die im Dunkeln liegende oberste Stufe setzte, trat sie auf etwas Großes, Weiches und schrie auf.
    »Himmel«, stöhnte eine tiefe, vornehm klingende Stimme. »Vorsichtig, Olive.«
    »Ich bin nicht Olive«, fauchte Cleo mit klopfendem Herzen den im Schatten auf ihrer obersten Stufe ausgebreiteten Mann an. »Und das ist hier kein Nachtasyl. Weg da oder ich rufe die Polizei!«
    »Bitte nicht schreien«, die Gestalt entfaltete sich und äugte zu ihr empor, »und warum willst du denn die Polizei rufen? Ach – Sie sind wohl wirklich nicht Olive?«
    »Nein.« Cleo fasste den Müllbeutel fester. Als Waffe wäre er nicht gerade ihre erste Wahl, aber wenn es brenzlig wurde, würde er genügen müssen. »Ich habe keine Ahnung, wer Olive ist und was Sie hier wollen, also scheren Sie sich einfach hier weg.«
    Unsicher stand der Mann auf, schwankte ein wenig, dann trat er zurück auf den Boden und tastete in seiner Tasche herum.
    Nach einem Messer?, dachte Cleo panisch. Oder nach einer Pistole …?
    Die Situation, zunächst nur ärgerlich und etwas beunruhigend, hatte sich schlagartig zu einer handfesten Bedrohung ausgewachsen. Vor Schreck
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