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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich
Autoren: Kim Schneyder
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Spider, der sich ganz offensichtlich keinen Reim auf den sonderbaren Verlauf unseres Gesprächs machen kann. »Tut’s Sekt auch?«
    »Klar, warum nicht?«, erwidert Philip gut gelaunt. »Ist sowieso das Gleiche.« Dann bückt er sich nach dem Umschlag und hebt ihn auf. »Was ist das?«
    »Ach nichts, nur wertloses Zeug«, sage ich, und auf einmal überfällt mich wieder die Schwermut. Mein schönes Geld, alles weg. »Bloß eine Geldanlage von … Freunden, die aber inzwischen nichts mehr wert ist.«
    »Gold goes Platin«, murmelt Philip mit einem Blick auf den bedruckten Umschlag. »Wieso soll das wertlos sein?«
    »Die sind in so eine Betrugsgeschichte verwickelt, bei der die Anleger um ihr Geld betrogen wurden«, murmle ich mit belegter Stimme.
    »Ein Betrug, bei diesem Fonds?«, sagt Philip mit gerunzelter Stirn. »Ausgeschlossen, Gold goes Platin gibt es schon seit Jahren, und soviel ich weiß, sind die grundsolide.«
    »Nicht Gold goes Platin«, verbessere ich ihn. » Gold to Platin, so heißt der Fonds, in den … meine Freunde investiert haben.«
    Philip sieht mich verwundert an. »Aber nein, sieh doch selbst!« Er hält den Umschlag hoch, sodass ich das Firmenlogo lesen kann. »Diese Wertpapiere sind von Gold goes Platin, und die gehören zu einer hochseriösen Gesellschaft, die seit Jahren konstante Erträge erwirtschaftet.«
    Für ein paar Sekunden setzt mein Hirn aus, und dann kann ich förmlich hören, wie die kleinen Rädchen in meinem Kopf langsam wieder einzurasten beginnen.
    Molly, diesmal habe ich echt Mist gebaut … ich verstehe ja nichts von diesen Dingen, und die heißen ja alle gleich …
    Wollte sich Gottlieb etwa deswegen bei mir entschuldigen?
    Kann es sein … Ist es möglich … Ist er etwa beim falschen … Aber das hieße dann ja …

Bügeln mit Hilly
    Inzwischen ist ein ganzer Monat vergangen, und die Zeit ist regelrecht verflogen.
    Es gab ja so viel zu tun. Philip und ich haben sämtliche Winners-only-Filialen im ganzen Land bereist, und wir haben ein völlig neues Konzept ausgearbeitet. (Genau genommen habe ich nur meine Vorschläge gemacht, und Philip hat immer »Wie du meinst, Molly« gesagt.) Wir machen es in Zukunft so, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Wir gehen ausschließlich auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein, wir beraten sie so, wie es ihrem Typ entspricht, und dabei ist es nicht mehr von vorrangiger Bedeutung, dass dabei möglichst viel Umsatz gemacht wird. Winners only ist jetzt eine Kette von richtigen Wohlfühloasen, und seit sich das herumgesprochen hat, kommen auch immer mehr Leute zu uns. Wobei es natürlich auch von Vorteil ist, dass Philip mit diesen Geschäften keine Gewinne erzielen muss. Er ist reich (und wenn ich sage, reich, dann meine ich so richtig reich, nicht so wie ich mit meiner vergleichsweise bescheidenen Million), und er hat gesagt, dass er auf Dauer schon zufrieden ist, wenn unterm Strich eine schwarze Null herauskommt. Wobei mir ehrlich gesagt der Unterschied zwischen einer schwarzen und einer roten Null nicht ganz klar ist.
    Ganz nebenbei musste ich mich auch noch um eine Menge anderer Sachen kümmern. Im Nachhinein ist mir erst so richtig bewusst geworden, welches Chaos ich mit meinen Versteckspielen angerichtet hatte, und es bedurfte einer Menge Kreativität, um das alles wieder einigermaßen ins Lot zu bringen. Aber inzwischen denke ich, dass ich es ganz gut hinbekommen habe.
    Lissys und Tessas verrückte Idee mit der Modeboutique zum Beispiel. Die beiden waren regelrecht besessen davon, und es kostete mich mehrere schlaflose Nächte, bis mir endlich das Richtige einfiel, um sie davon abzubringen. Jetzt arbeitet Lissy als Praktikantin in der Rechtsabteilung von Winners only (wobei wir ihr Gehalt äußerst großzügig und die Arbeitszeit äußerst kurz bemessen haben, damit sie nebenher auch noch in Ruhe ihr Studium fertig machen kann), und Tessa haben wir kurzerhand zur Mode-Chefeinkäuferin der Kette gemacht, ein Job, in dem sie ihre Erfüllung gefunden hat. Natürlich hat sie sich am Anfang ein bisschen gewundert, warum es auf die Sachen viel weniger Rabatt gibt, als ich ihnen damals vorgeflunkert habe, aber ich habe die Kurve gekratzt, indem ich ihr weisgemacht habe, dass unser vormaliger Lieferant pleite gegangen ist, eben weil er so günstig gewesen ist.
    Unser Haus habe ich inzwischen übrigens auch gekauft. Natürlich hätte ich mein ganzes Geld bei Gold goes Platin investiert lassen können, nachdem ich mich vergewissert habe,
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