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Mörderische Tage

Mörderische Tage

Titel: Mörderische Tage
Autoren: Andreas Franz
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Sie fahren?«
    Sabine Kaufmann überlegte und meinte: »Ja, natürlich. Kommen Sie.«
    Sie gingen gemeinsam in die Bibliothek. Holzer zog die Brauen hoch und sagte: »Rahel …«
    »Schatz, ich habe eben erfahren, was man dir unterstellt. Ich kann das nicht glauben.«
    »Es ist Unsinn.«
    Sie umarmte ihren Mann und küsste ihn, bis er sie mit einem Mal von sich stieß und eine Hand an seinen Mund hielt. Blut tropfte auf den Boden, er schrie: »Was sollte das, du verdammte Schlampe? Warum hast du das gemacht?«
    »Warum hast du es gemacht? Ich will nie wieder etwas mit dir zu tun haben, nie wieder. Du warst mein Leben.«
    »Rahel, hör zu …«
    Doch sie drehte sich um und ging hinaus, Kaufmann folgte ihr.
    »Was werden Sie jetzt tun?«
    »Im Moment nichts, ich bin völlig durcheinander, wie Sie verstehen werden. Es ist, als drehe sich alles um mich. Ich möchte am liebsten losschreien und alles zusammenschlagen, aber ich kann es nicht. Also werde ich mich auf die Terrasse setzen, Wein trinken und warten. Und wenn mein Mann diese Verbrechen begangen hat, dann soll er dafür büßen. Ich bleibe hier sitzen, bis Sie wiederkommen.«
    »Und ich kann Sie wirklich allein lassen?«
    »Gehen Sie. Bitte gehen Sie und lassen Sie mich allein.«
    Sabine Kaufmann lief mit schnellen Schritten zu Hellmer und Holzer und sagte mit ernster Miene: »Der alte Reiterhof, er wird seit Jahren nicht mehr genutzt. Seine Frau hat's mir erzählt.«
    »Dann wollen wir doch mal dorthin fahren, Herr Holzer.«
    »Leck mich am Arsch«, quetschte er mit schmerzverzerrtem Gesicht und blutverschmierten Lippen und Kinn hervor, die Attacken von Hellmer und Kaufmann und von seiner Frau hatten ihm schwer zugesetzt.
    »Hände auf den Rücken.«
    Hellmer legte ihm Handschellen an und stieß ihn vor sich her. »Auf geht's, nicht so langsam. Wir werden Ihren Wagen nehmen müssen, in meinen passen wir nicht alle rein. Wagenschlüssel?«
    Keine Antwort.
    »Das dürfte er sein«, sagte Kaufmann und nahm einen Schlüsselbund von der Hutablage. »Gehört wohl zu dem Range Rover.« Sie deutete mit dem Kopf zu dem grünen Auto, das neben dem Porsche stand.
    »So, und jetzt erklären Sie uns den Weg dorthin oder …«
    »Lass mal gut sein, ich frag Frau Holzer«, sagte Kaufmann und lief zurück ins Haus und auf die Terrasse, wo Rahel Holzer sich gerade auszog und auf dem Weg zum Pool war. »Frau Holzer, können Sie mir den Weg zum Hof erklären?«
    »Vorne an der Straße links, dann rechts und nach einem knappen Kilometer wieder rechts. Es ist nicht zu verfehlen, die alten Stallungen sind nicht zu übersehen.«
    »Danke. Sie wollen schwimmen gehen?«
    »Ich muss mich abreagieren, sonst dreh ich durch.«
    »Passen Sie auf sich auf.«
    Ohne noch etwas zu sagen, sprang Rahel Holzer ins Wasser.
    Hellmer hatte sich nach hinten zu Holzer gesetzt, Kaufmann fuhr. Nach kaum fünf Minuten hatten sie das Zufahrtstor erreicht, Kaufmann öffnete die drei Schlösser und schob das Tor auf.
    »Und jetzt?«
    »Herr Holzer, meine Kollegin hat Sie was gefragt. Wohin?«
    Holzer sah Hellmer lange an und sagte schließlich: »Tja, wohin? Lassen Sie mich überlegen … Ich weiß es nicht.«
    »Ich kann jetzt sofort eine Hundertschaft anfordern, die durchkämmen den Hof bis in den letzten Winkel, und glauben Sie mir, die werden etwas finden. Sie als Profiler sollten das wissen. Warum geben Sie nicht endlich auf?«, fragte Kaufmann.
    »Ich habe noch nie aufgegeben, Schätzchen. Nur so habe ich einige der spektakulärsten Fälle aufgeklärt«, sagte er mit der ihm eigenen Selbstverständlichkeit.
    »Könnte es sein, dass es sich dabei um Fälle handelte, für die Unschuldige ins Gefängnis gewandert sind? Sie kennen sich doch so gut im Legen falscher Fährten aus.«
    »Sie haben eine blühende Phantasie, meine Liebe. Nicht jeder Mord …«
    »Nicht jeder Mord? Was?«
    »Kleiner Versprecher. Unwichtig.«
    »Frank, fordere die Hundertschaft an, ich hab keinen Bock mehr auf diesen Scheiß.«
    »Ja, sofort«, antwortete er, tat, als wollte er sein Handy aus der Tasche holen, rammte aber stattdessen Holzer den Ellbogen mit voller Wucht gegen die Brust. »Oh, Entschuldigung, ein Versehen. Ich bin manchmal so richtig tollpatschig.« Ehe Holzer etwas sagen konnte, landete Hellmers Faust in seinem Bauch. »Schon wieder, ich bin wohl übermüdet nach diesem langen Tag. Es wäre sehr freundlich, wenn Sie uns endlich verraten könnten …«
    »Fick dich«, stieß Holzer kraftlos hervor, um im nächsten
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