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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady
Autoren: Peter O'Donnell
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nur was. Er wußte, daß sie erst vor einer Woche von einem Einsatz zurückgekehrt war.
    Aber sie lebte, war unverletzt und absolvierte jetzt einen einwöchigen Auffrischungskursus in dem großen Haus in Sussex. Daraus schloß er, daß der Einsatz kaum sehr hart gewesen sein konnte.
    Er hob erneut die Pistole und drückte sie ihr in den Rücken. «Also, nun die Hände hoch.»
    Maude gehorchte und fragte: «In welcher Hand hast du jetzt die Pistole?»
    «Aber Mädchen! Ich bin ein KGB-Agent, und du fragst mich, in welcher Hand ich die Kanone habe. Du läßt aber sehr nach, Maude.»
    «Schon gut. Du sollst mir hier was beibringen. Also sag schon, was ich machen soll. Im Instruktionsbuch steht nichts von Rechts- und Linkshändern.»
    «Bei allem Respekt vor deinem Chefausbilder, es ist nicht das einzige, was darin nicht stimmt. Ich bringe dir bei, deinen Kopf zu gebrauchen, Maude. Das ist es, worauf es ankommt.»
    «Willst du die Leistungen des großen Jacoby kritisieren?»
    «Hör auf zu sticheln. Jacoby ist gut für die praktischen Übungen. Aber du mußt draußen an der Front arbeiten, und da ist es anders.»
    «Er haßt dich wie die Pest.»
    «Ja, solange du lieb zu mir bist, Maude. Also, du drehst jetzt den Kopf ein wenig in meine Richtung nach hinten, nicht ruckartig, sondern schön langsam und stetig. Bis du meine Schulter im Blickwinkel hast.»
    Maude drehte fast unmerklich den Kopf nach rechts und schielte. «Ja, ich sehe, was du meinst. Du hast sie in der rechten Hand.»
    «Gut. In Ordnung. Und wenn der Kerl nicht schon gleich zu Anfang geschossen hat, wird er auch nicht abdrücken, wenn du den Kopf ein wenig bewegst. Jetzt also machst du die Rechtsdrehung.»
    Sie wirbelte herum, fegte seine Schußhand beiseite, machte eine jähe Drehung, um hinter ihn zu kommen, wobei sie ihm blitzschnell einen Arm um die Kehle legte. Im nächsten Augenblick hatte Willie seine Hand hinter seinem Rücken und drückte ihr den Lauf gegen die Rippen. «So nicht, Maude», erläuterte er. «Nicht, solange ich noch die Waffe habe.»
    «So steht es aber im Buch.» Sie löste sich.
    «Ich werde mit Sir Gerald Tarrant ein paar Worte über dieses Buch reden müssen.» Er stellte sich ihr gegenüber und streckte die Pistole vor, bewegte seine Hand seitwärts und erklärte: «Schau, sobald die Pistole aus der Richtung ist – so – hast du einen Sekundenbruchteil Zeit zum Handeln. Und da gibt es nur eines.
    Mach den Gegner schnell kampfunfähig. Mit dem linken Fuß trittst du einen Schritt nach vorn, links außen an ihm vorbei, und jagst ihm dann dein rechtes Knie kräftig in die Hoden.»
    «O ja, das finde ich gut. Wollen wir es nicht gleich mal probieren?»
    Willie machte einen Schritt zurück und grinste.
    «Wenn du weniger aggressiv bist, Maude.» Dann wandte er sich ab und legte die Pistole zurück in den Waffenschrank. «Das Ganze ist ohnehin nur Zeitverschwendung, höchstens ein bißchen Training für deine Reflexe. Normalerweise wird man dir keine Pistole in den Rücken drücken. Weit wahrscheinlicher ist es, daß man dir aus sechs Schritt Entfernung auf den Bauch zielt.»
    «Und was tut man dann?»
    «Genau das ist es. Was du dann tun mußt ist, dein Mundwerk gebrauchen.»
    Eine tiefe Stimme mischte sich ein. «Hier werden keine Sch…wanderprediger ausgebildet, Garvin.» Willie drehte sich um. Die Tür stand offen, und Jacoby betrat den Raum. In seinen leichten Turnschuhen bewegte er sich lautlos über die Tartanmatten, die den Boden bedeckten. Wie Willie trug er ein T-Shirt und eine schwarze Trikothose. Er war Mitte Dreißig, prachtvoll gebaut und muskulös, und seine Bewegungen glichen denen eines Tigers. Sein schwarzes Haar trug er zurückgekämmt über dem breiten Gesicht mit den kalten grauen Augen. Er war etwa drei Zentimeter größer als Willie Garvin.
    «Sie haben wirklich Humor, Mr. Jacoby», begrüßte ihn Willie friedfertig. «Ich habe nicht vor, aus Maude eine Laienpredigerin zu machen. Ich meinte vielmehr, sie sollte ihren Kopf zum Nachdenken verwenden und ihr Mundwerk, um damit zu sprechen.»
    Maude ging zur Wand hinüber und lehnte sich dagegen, die beiden Männer beobachtend. Sie hatte das Gefühl, daß Jacoby Streit suchte. Verächtlich fragte er: «Und was soll Maude zu dem Mann mit der Pistole sagen?»
    Willie zuckte die Achseln. «Das hängt von der jeweiligen Situation ab, Mr. Jacoby. Es gibt dafür kein Drehbuch, man muß es aus dem Stegreif spielen.»
    Jacoby rieb sich das bläulich schimmernde,
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