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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady
Autoren: Peter O'Donnell
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wüßten.»
    Paxero holte tief Luft, stieß einen kleinen Seufzer aus und schüttelte langsam den Kopf. Damion grinste und sagte: «Ich weiß, du hast ’ne Menge Dall Enterprises auf Baisse verkauft. Die Aktien hätten heruntergehen müssen, wenn er verschwunden wäre.»
    Paxero zuckte die Achseln. «Mit Verlusten muß man immer rechnen.» Er ließ sich in einen Sessel neben dem geöffneten Fenster fallen und verzog das Gesicht. «Teufel», stieß er leise hervor. «Tante Benita war wirklich scharf auf diese beiden.»
    «Dieser Dall ist auch ein ziemlich dicker Brocken.»
    Paxero wandte Damion das Gesicht zu, die dunklen Augen blickten eiskalt. «So ist das nun mal.» Damion hob beschwichtigend die Hand. «Ich weiß, ich weiß, Pax. Aber das Ganze ist doch ziemlich …» Er wollte sagen ‹verrückt›, aber dieses Wort hätte Paxero sehr verärgert, und so verbesserte er sich unauffällig und fuhr fort: «… ziemlich phantastisch. Ich habe Spaß daran, das weißt du. Aber es gibt Grenzen, und es noch einmal mit Dall versuchen hieße diese Grenzen überschreiten. Tante Benita kann nicht alles haben, was sie will, und nicht jeden.»
    Paxero stellte das leere Glas ab. «Sie kann alles haben und jeden, den sie will, jederzeit», erklärte er mit unheimlich ruhiger Stimme. «Vorausgesetzt, daß ich es ihr beschaffen kann, ohne das Ganze an die große Glocke zu hängen. Es mit Dall noch einmal zu versuchen käme dem gleich.»
    Damion nickte erleichtert. Paxero war sehr vernünftig. Natürlich, es gab da ein Gebiet, auf dem er nicht vernünftig war, aber das traf wohl auf jeden irgendwie zu, ihn selber eingeschlossen. Wenn man Paxeros eiskalte Nerven und sein Finanzpolster besaß, konnte man sich seinen Abwegigkeiten widmen. Waren diese harmlos, galt man lediglich als Exzentriker. Waren sie es nicht, mußte man sie geheimhalten wie in diesem Fall hier. Und das Phantastische daran war: Sobald man den von Tante Benita ausgewählten Exemplaren nachjagte, mußte man die äußeren Umstände so anordnen, daß es wie ein Unfall aussah und nicht wie eine Entführung. Tödlich verunglückt, hieß es dann, und die Leiche blieb unauffindbar. Dalls Ausflug mit dem Mädchen in die Wildnis von Idaho war eine großartige Gelegenheit gewesen, die nicht so schnell wiederkehren würde.
    Damion reichte Paxero den Zeitschriftenausschnitt und sagte: «Übrigens, aus reiner Neugier habe ich Nachforschungen über die Frau angestellt. Es sieht so aus, als wäre sie diejenige gewesen, die die Hillibillies ausschaltete.»
    Paxeros Augenbrauen hoben sich. «Die Frau?»
    «Ja. Ihr Name ist Modesty Blaise.»
    «Irgendwo klingelt es bei mir.» Paxero runzelte die Stirn, versuchte sich zu erinnern. «Ja, Sarmiento, der Anführer der Salamander-Vier, der Industriespionagegruppe. Er sagt, sie hätte ihm zweimal ziemlich böse mitgespielt. Sie und ein Mann, ich glaube, Garvin hieß er.»
    «Ja, ich glaube auch.» Damion nahm sein Feuerzeug und verbrannte die Telegrammniederschrift in einem Aschenbecher. «Ich weiß nicht genau, woher sie kommt, aber in der Unterwelt ist sie offenbar gut bekannt. Mit zwanzig Jahren übernahm sie eine kleine Gang, die von Tanger aus operierte, und baute sie aus zu einer großen Organisation, die als das ‹
Netz
› bekannt war. Garvin war ihr Boss.»
    «Und es wurde nie etwas gegen sie unternommen?»
    «Ich glaube nicht, daß sich Interpol sehr mit ihr angestrengt hat. Im Gegenteil, die standen auf ihrer Seite. Sie spielte ihnen eine Menge nützlicher Informationen über die Mädchenhandels- und Rauschgiftbanden zu. Sie schaltete selbst auch ein paar von diesen Burschen aus und nahm dabei eine Menge Geld als Beute mit.»
    Paxero betrachtete das Bild mit neuem Interesse.
    «Was macht sie jetzt?» wollte er wissen.
    «Sie hat ihre Schäfchen ins trockene gebracht und sich zurückgezogen. Aber es wird gemunkelt, daß sie und Garvin gelegentlich noch für den britischen Geheimdienst einspringen, bei den ganz schwierigen Sachen. Manche sagen, daß sie durch Erpressung dazu gezwungen werden, andere, daß der Chef mit ihnen befreundet ist.» Damion zuckte die Achseln und ließ den letzten Papierschnitzel in den Aschenbecher fallen.
    «Beides scheint unwahrscheinlich, aber sie hatten mit Sicherheit die Finger im Spiel, als dieser Kuwait-Putsch vor einer Weile vereitelt wurde. Es standen nur ein paar vage Andeutungen in den Zeitungen, aber ich habe mit einem Söldner gesprochen, der damals dabei war, und der sagt, es sei ein
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