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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady
Autoren: Peter O'Donnell
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abgeheilt. Nun ja, zwei davon», klärte ihn Modesty auf.
    Collier rümpfte die Nase. «Das kann jeder sagen.»
    «Sieh doch selber nach.» Mit noch immer geschlossenen Augen faßte sie mit dem Daumen unter ihren Rockbund und zog ihn ein paar Zentimeter herunter.
    Collier lehnte sich zu ihr hinüber. Im nächsten Augenblick hörte Dinah ein erschrockenes Luftholen, einen Empörungsschrei, ein plötzliches Handgemenge und das Klappern schnell davonrennender Füße. Sie saß aufrecht, den Kopf nach vorn geneigt, und wartete.
    Zwei Minuten später hörte sie leise Schritte und spürte den leichten Geruch von Cognac, den Modesty getrunken hatte.
    «Was war denn los?»
    «Er hat mir eine eiskalte Bierdose auf den Bauch gelegt, dieser Sadist.» Modesty gab ein schnaufendes Gelächter von sich und setzte sich neben Dinah.
    «Hast du ihn gekriegt?»
    «Nein. Ich hatte ihn fast, aber dann rannte er um den Limonadenstand herum und lief Mr. Peake, dem Vikar, in die Arme. Oh, da war noch etwas, aber das zu erzählen überlasse ich Steve. Er wird darin schwelgen.»
    «Du wirst ihn noch verderben. Was ist auf dem Kricketfeld los?»
    «Wir wollen sehen, was die Punktetafel sagt. Tunbury braucht neun, um zu gewinnen, und es darf nur noch ein Tor fallen. Es ist also alles offen …»
    Collier kam ein paar Minuten später zurück und sah sehr betreten aus. «Ich bin hinreichend bestraft. Unter Androhung des Höllenfeuers mußte ich dem Reverend Henry Peake die Zusage geben, daß wir bei seinem Gartenfest am Sonntag nächster Woche einen Stand mit hausgemachter Marmelade betreiben, die wir auch beschaffen müssen.»
    Modesty lachte. «Das kann doch nicht wahr sein?»
    Dinah fragte verblüfft: «Marmelade?»
    «Ja. Und Marmelade war das einzige, woran ich denken konnte. In Gegenwart der Geistlichkeit gerate ich immer ganz durcheinander. Ich muß mich immerzu fragen, wie sie ihre Köpfe durch diesen engen Kragen bekommen.»
    «Aber woher willst du denn hundert Pfund hausgemachte Marmelade herkriegen?» verlangte seine Frau zu wissen.
    «Woher?» wiederholte Collier empört und streckte die Arme von sich. «Nun ja, das ist doch sicher deine Angelegenheit. Ich habe meine Pflicht erfüllt. Nun wollen wir all diese Trivialitäten vergessen und uns dem Kricket widmen. Dazu sind wir doch hergekommen, nicht wahr?»
    Noch während er sprach, erklang das harte Geräusch eines Schlägers, der den Ball traf. Der Schlagmann begann zu laufen, der Ball flog sehr schnell und sehr flach, schlug einmal auf den Boden auf. Der dreißig Meter entfernte fangbereite Feldspieler im Sporthemd und weißer Hose, beides beträchtlich zu klein für ihn, lehnte sich zur Seite, holte den Ball aus der Luft und schleuderte ihn mit einer scheinbar beiläufigen Handbewegung an den nächsten Torstab in seinem Blickfeld.
    Das Tor fiel zusammen, während beide Schlagmänner noch mitten im Lauf waren. Beifall erklang rundum. «Was ist los?» wollte Dinah wissen, und Modesty begann, ihr zu berichten. Schlagmänner, Feldspieler und Schiedsrichter gingen zurück zum Pavillon, außer dem letzten Fänger, der sich zum Spielfeldrand begab.
    «Hier kommt William Garvin Esquire, mit seiner neuen ledernen Fängerhose», rezitierte Collier, als er näher kam. «Ich sehe jetzt den Bericht vor mir: ‹Jubel herrscht beim örtlichen Publikum! Heute präsentierte Wixford mit Genehmigung des Dorfes Mr. Garvin nach seinem Triumph im Spiel gegen den alten Gegner Tunbury. Von Reverend Peake ins Spiel geholt, nachdem der Vizekapitän verletzt ausgeschieden war, und bekleidet mit vom Kuraten geliehener Hose, spielte Mr. Garvin, der in Kürze in den geistlichen Stand treten wird, als Ersatzfänger, und führte beim allerletzten Lauf ein überraschendes Spielergebnis herbei. Um einen Kommentar gebeten, erklärte Mr. Garvin: ‹Der Kurat und ich sind lediglich gut bekannt. Ich verdanke das alles meinem Tip-Top-Bruchband …››»
    Willie zog sich die Schrittfalte seiner Hose zurecht und stimmte zu. «Sie ist wirklich sehr eng. Ich könnte eine Gefahrenzulage verlangen. Habt ihr ein Bier?»
    «Zwei sogar, mein kleiner Sieger. Die Mädchen hätten beide schon ausgetrunken, wenn ich sie nicht daran gehindert hätte.» Collier tätschelte Willie mitfühlend die Schulter. «Armer alter Willie, sagte ich zu ihnen.
    Armer alter Willie. Wie könnt ihr nur so gemein zu ihm sein, wenn es ihm so schlecht geht? Wochen der Enthaltsamkeit im Urwald mit der appetitlichen Maude sagte ich zu ihnen und nicht
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