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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady
Autoren: Peter O'Donnell
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für 1000 Dollar so ziemlich alles taten, was man von ihnen verlangte, und nach Limbo zu fliegen.
    Willie überlegte. «Wir können, wenn wir von hier zum Landeplatz wollen, nicht am Haus vorbei. Aber Maude könnte von der anderen Seite des Flusses in etwa einer halben Stunde dorthin gelangen. Die Strömung ist nicht sehr stark, vielleicht zwölf Knoten.»
    «Eine Stacheldrahtsperre ist durch den Fluß gespannt, Willie. Ein Stück unterhalb des Landeplatzes.
    Wenn sie sich die Hände umwickelt, kann sie sich an der flußabwärts liegenden Seite herüberziehen.» Sie schwieg einen Augenblick, dann schüttelte sie den Kopf. «Aber Maude kann das allein nicht schaffen.»
    «Nein, ich habe gerade darüber nachgedacht, Prinzessin. Wenn ich am Südende der Plantage in den Fluß steige, könnte ich in etwa fünf Minuten unten an der Sperre sein. Und ich glaube kaum, daß sie mich vom Haus aus sehen würden. Ich könnte mich mit Kaffeesäcken polstern und mich so vor Kratzern schützen.»
    Sie lehnte an der Wand der Wäscherei, das Schnellfeuergewehr im Arm, die langen braunen Beine gespreizt, dürftig bedeckt von dem zerfetzten Baumwollrock, den Kopf abgewandt, den Blick in die Ferne gerichtet. Dann sah sie ihn kurz an und lächelte. «Nein, auf dich kann ich hier nicht verzichten, Willie. Marker oder Valdez müssen hin.»
    «Marker ist ein harter Bursche.»
    «Das ist er, aber Valdez ist kühler, und das hier muß genau richtig ablaufen. Und wichtiger noch, er spricht Spanisch. Wir wollen den Hubschrauber mit dem Piloten, Willie.» Sie hakte sich bei ihm ein, und zusammen gingen sie wieder zurück zur Tür der Wäscherei. «Ja, genau, das war es, weshalb ich Teresa um die Kleidung der Spezialen schickte.»
    Zwei Minuten später erklärte Valdez mit verzerrtem Lächeln: «Bitte glaubt nicht, ich wollte kneifen. Meine tägliche Ration Angst habe ich schon aufgebraucht. Die Sache ist jedoch, daß ich nicht schwimmen kann.» Willie kam hinter der Hausecke vor und rollte eines der großen Wäschefässer vor sich her. «Ich habe eine bessere Idee. Wenn wir das Ding hier richtig auslasten, können Sie sich von der Strömung hinuntertreiben lassen. Außerdem bleiben so Ihre Waffen besser trocken.»
    Zehn Minuten später sprach Schultz in dem großen Vorratsschuppen. «Freunde, hört einmal zu. Gasparro brachte gerade eine Meldung von Modesty, und wir haben Arbeit bekommen. Wir benötigen ein paar sehr starke Balken, und ich schlage vor, wir fangen gleich hier an und reißen einen Teil dieser Schuppenwand nieder.»
    Maude Tiller zog sich ans Ufer und ließ sich schweratmend fallen. Als sie wieder Luft holen konnte, richtete sie sich auf, saugte an einem Riß am Handgelenk, zog den Stoner-63-Karabiner aus seiner Plastikschutzhülle und begann ihn sorgfältig zu überprüfen.
    Zwanzig Minuten später sah sie ein Faß die Flußbiegung heruntertreiben. Es ragte höchstens dreißig Zentimeter aus dem Wasser, und an seinem oberen Rand waren zwei hölzerne Ausleger befestigt, um es am Kentern zu hindern. Als es auf den Stacheldraht traf, löste sie das Seil von ihrer Hüfte, warf das eine Ende davon dem im Faß kauernden Mann zu und holte das seltsame Gefährt an Land. Der Mann reichte ihr seinen 45er Colt und ein Bündel Kleider, das in Ölzeug eingewickelt war, und kletterte dann heraus.
    Das nasse, schmutzige, vom Dschungel gezeichnete Mädchen mit dem insektenzerstochenen Gesicht begrüßte ihn. «Ich bin Maude Tiller.»
    «Ich bin Valdez» Er wischte sich mit dem Arm über die Stirn und starrte sie an. «Herr Jesus. Ich hätte nicht gedacht, daß es noch so eine wie Modesty gibt.»
    «Gibt es auch nicht. Deshalb müssen wir uns ein wenig mehr anstrengen.» Sie brachte ein schiefes Grinsen zustande. Valdez verspürte ein warmes, beflügelndes Gefühl der Zusammengehörigkeit. Fast glücklich kniete er nieder und begann das Kleiderbündel mit der Handgranate in der Mitte auszupacken.

15
    Paxero hatte jetzt zwölf Speziale und drei Aufseher bei sich im Großen Haus. Das Dienstpersonal waren sie schnell losgeworden, schon bald nachdem die Schießerei angefangen hatte. Eine Zeitlang war Paxero äußerst beunruhigt gewesen, nun hatte er wieder Mut gefaßt.
    Die Sklaven konnten nicht angreifen. Verstärkungen waren im Anmarsch, und bei Einbruch der Dunkelheit waren alle Vorteile auf seiner Seite.
    Seine Leute würden paarweise ausschwärmen, sich im Kreis verteilen und auf das erste Tageslicht warten.
    Einen oder zwei würde es erwischen,
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