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Mittsommernacht

Mittsommernacht

Titel: Mittsommernacht
Autoren: Mathilda Grace
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nicht schon wieder weg!“, rief Nate ihm nach, aber Magnus ignorierte ihn, während er aus der Küche in Richtung Haustür eilte. Er schaffte es die Treppe runter, aber dann holte Nate ihn ein.
    Magnus stöhnte schmerzhaft auf, als Nate ihm rabiat ein Bein stellte und ihn dadurch direkt vor dem Haus zu Fall brachte. Mit Nate über sich, der ihm die Hände nach oben über den Kopf zog und danach stinkwütend auf ihn hinuntersah, schnappte Magnus erschrocken nach Luft. Doch schon im nächsten Moment überwog die Wut.
    „Hast du sie noch alle?“, schrie er, erreichte damit bei Nate allerdings gar nichts.
    „Das frage ich dich“, konterte Nate verärgert. „Was ist eigentlich mit dir los? Seit deinem Eintreffen benimmst du dich wie ein Elefant im Porzellanladen, wenn du nicht gerade auf der Flucht bist. Du tust ja fast so, als hätte ich vor, jeden Moment über dich herzufallen und dich ins Bett zu zerren. Was ich sogar will, das gebe ich zu, aber darum geht es hier gar nicht. Du weichst mir ständig aus, siehst mich nie richtig an. Starrst stattdessen auf meine Finger, als wären sie ein ganz besonderes appetitliches Häppchen … Du sendest völlig widersprüchliche Signale aus, Mag, das habe ich noch nie so erlebt, und ich weiß einfach nicht, wie ich dich einschätzen soll. Was geht in deinem Kopf vor? Was willst du von mir?“
    „Nichts“, platzte verzweifelt aus Magnus heraus. „Ich will gar nichts von dir.“
    „Du lügst, Mag“, widersprach Nate, nachdem er ihn eine Weile schweigend angesehen hatte. „Kein Kerl sieht einen anderen Kerl an, als wäre der ein Leckerli, wenn er nichts von ihm will.“
    Er wollte ja, aber das würde er nie offen zugeben. „Du siehst mich doch genauso an“, konterte Magnus deshalb trotzig, was Nate wider Erwarten zum Grinsen brachte.
    „Ich will dich ja auch.“
    Magnus schüttelte heftig den Kopf. „Willst du nicht.“
    „Ach nein?“ Nate schaute neugierig auf ihn hinunter. „Du weißt also, was ich will? Das ist interessant.“
    Mist. Das lief nicht im Geringsten so, wie Magnus es gerne gehabt hätte. Statt Nate abzuschrecken, schien der mit jedem weiteren Wort nur mehr Interesse an ihm zu entwickeln. Magnus fluchte. „Sei nicht so arrogant, Nate Wilder. Du weißt doch, was ich meine.“
    „Nein, weiß ich nicht.“ Nate schüttelte den Kopf. „Du weißt es allerdings auch nicht, also tu' gefälligst nicht so, als ob. Aber wo wir schon dabei sind, die Karten auf den Tisch zu legen, hier sind meine … Ich. Will. Dich. … Seit ich dich in der Bäckerei das erste Mal gesehen habe, um genau zu sein.“
    Magnus bekam eine Gänsehaut, aber nicht vor Kälte. Er schüttelte erneut den Kopf, um das Gehörte irgendwie aus seinen Gedanken zu vertreiben. Es würde ja doch nie zur Realität werden, wozu also träumen? „Typen wie du fangen nichts mit Typen wie mir an.“
    Nate hielt sein Kinn fest und sah ihn überrascht an. „Typen wie dir? Was soll denn das heißen? … Augenblick mal, denkst du etwa, dass ich …? Mein Gott, wer hat dein Selbstbewusstsein nur so angekratzt, Magnus Hartwell? Es ist mir völlig egal, wer du bist. Du könntest ein kleiner Franzose mit Schnurrbart sein, ich würde dich trotzdem wollen, begreif' das endlich. Hältst du mich wirklich für so oberflächlich, dass ich mich nur mit Männern abgebe, die studiert haben? Falls ja, bist du ein Vollidiot.“
    „Und was ist mit Delaney?“, fragte Magnus giftig und konnte nicht verhindern, dass die Eifersucht deutlich in seiner Stimme hörbar war, was Nate nicht entging.
    „Du warst eifersüchtig auf Del?“ Nate grinste und ließ sein Kinn los. „Das gefällt mir.“
    „Du blöder Arsch. Ich könnte dich ...“
    „Ja? Was?“, fragte Nate herausfordernd, als Magnus abrupt abbrach und rot anlief. „Sag's ruhig, Mag. Wenn es zufällig damit zu tun hat, dass wir uns die Kleider vom Leib reißen und ...“
    „Hat! Es! Nicht!“
    Nate gluckste. „Schade … Aber um mal zum Thema zurückzukommen, wie kommst du auf die Idee, dass du weniger wert bist als Delaney? Du hast so viel erreicht im Leben ... deinen Entzug, der neue Job bei Jake, Ben und Zach als Pflegekinder … Ist das nichts? Und warum, zur Hölle noch mal, denkst du, dass Typen wie ich nichts von sexy Kerlen wie dir wollen würden?“
    Das war ja wohl der Gipfel der Frechheit. „Sexy Kerl? Willst du mich verarschen?“ schrie Magnus. „Sieh dich an, Nate. Du bist das, was ich nicht bin. Nie sein werde. Alles davon. Schön,
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