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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Bilder, schwarz und weiß, unten und oben.
    Doch jetzt wirbelte alles durcheinander und sie bekam die Gefühle, die Mittland die Luft zum Atmen nahmen, nicht unter Kontrolle. Was dunkel war, war gleichzeitig hell , und was Böse war, hatte eine flirrende Komponente, die so abstrus war, dass es über ihre Begriffe ging.
    Der Lichtwurm war tot.
    Und Steve schlief noch immer. Aber er lebte.
    Erstaunlich war, dass die grausigen Schmerzen nachgelassen hatten, als würde sich die helle Seite einen Spaß erlauben und ihr eine Hoffnung vorgaukeln, die nicht sein konnte, denn es gab nichts Gutes mehr.
    Ihre ehemaligen Gefährten kämpften, doch nicht nur sie alleine. Jeder kämpfte gegen Jeden und Dunkel mischte sich mit Hell, Gut mit Böse. Bluma erkannte, dass sich Mittland für den letzten großen Kampf rüstete, denn obwohl viele ihrer düsteren Bilder zusammengebrochen, sich regelrecht in Wasser aufgelöst hatten, war es nicht vorbei – es begann!
    Es machten sich Kräfte auf, die sie zerreißen würden. Derart mächtige Kräfte, die ihr nicht nur den Verstand kosten würden.
    Diesen letzten großen Kampf würde sie nicht überleben. Ohne Furcht schloss Bluma die Augen und suchte nach den farbigen Fäden der Magie, suchte die wenigen, die sie noch knüpfen konnte.

25
     
    Hargor Othos stand vor den Überresten des Drachen, den er so viele Jahre lang betreut und aufgezogen hatte , und eine tiefe Trauer war in ihm.
    Gleichzeitig hätte er lachen wollen, wäre alles, was sich um ihn herum abspielte, nicht so schrecklich gewesen.
    Er war frei!
    War endlich frei!
    Sein Traum hatte sich bewahrheitet, wenn auch anders als gedacht. Sharkan war tot und er, Hargor, war gefallen, zwei Manneslängen tief auf den Hintern. Nun war er in den Ruinen von Dandoria , und es stank nach Tod und Vernichtung. Ein angenehmer Geruch, eines Orks würdig. Der rote , riesenhafte Kerl hatte gemeinsam mit den Menschen und dem Zwerg gegen Sharkan gekämpft, was eine eigenartige Kombination war.
    Doch nun schien sich das Blatt zu wenden.
    Zuerst würde man ihn, Hargor, töten, denn man würde ihn für Sharkans Taten verantwortlich machen. Anschließend würde der rote Riese wüten , und letztendlich gab es noch die zwei Drachen, die über ihnen kreisten.
    Wohin Hargor blickte, war Chaos.
    »Du hättest auch einer der Edlen sein können«, murmelte er und spuckte aus. »Vielleicht haben die Zweibeiner gelernt , und du hättest dich mit dem roten Drachenweib gepaart und alles wäre gut geworden. Ihr hättet Götter werden können. Stattdessen ... grrrrorkrrr! ... stattdessen wird man den mächtigsten aller Drachen einen Mörder nennen , der seine Strafe zu Recht erhalten hat. Du wirst n iemals dorthin gelangen, wo all die Weisen, die Berühmten, die Tapferen, sind. Du wirst Dreck sein und zu Dreck werden.«
    Erstaunt registrierte Hargor, dass er weinte. Verlegen blickte er sich um und sah Menschen und d en Zwerg, d ie sich vor dem roten Monster duckten. Seine Hauer zuckten , und seine warzige Nase juckte.
    Das war die Gelegenheit für ihn, sich davonzumachen, bevor man ihm den Hals umdrehte. Hier gab es nichts, für das es sich zu leben lohnte. Fünf Tage mochte der Fußweg zurück nach Zadarsh dauern, vielleicht auch sechs oder sieben. Und er würde sich den Gesetzen der Orks beugen und büßen. Aber vielleicht würde man ihm zu Ehren auch ein Fest geben, wenn er sagte, er sei es gewesen, der sich gegen Sharkan entschieden hatte. Er könnte sagen, er hätte ihn getötet.
    »Verdammt, warum habe ich es nicht tatsächlich getan?«, fragte er sich.
    Weil er es nicht gekonnt hatte. Er hätte Sharkan, seinen Kleinen, nie töten können, weshalb er eine große Schuld trug. Doch welcher Vater tötete sein Kind? Solange es den Begriff der Hoffnung g ab , beschmutzte man seine Hände nicht an dem, was man liebte, oder?
    Hargor begriff, dass es noch viel zu lernen gab.
    Viele Fragen, die es zu beantworten galt.
    Vielleicht würde er die Antworten ertragen, möglicherweise auch nicht. Doch bis dahin würde es noch manches Besäufnis geben und viele Weiber, die er nehmen würde , und vielleicht kam der Häuptlingsthron doch in Frage? Schließlich war er tapfer und stark! Einer, den man früher Urukei genannt hatte.
    Ja, das Leben ging weiter!
    Grrrozzgrak!
    Und das Leben war schön!
    Es war reich an Erfahrungen, die er sammeln würde. Und später, später würde er die Antworten suchen.
    Wenn es die Zeit zuließ.
    Nur fünf oder sechs, vielleicht sieben Tage
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