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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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Götter waren unterschiedlich.
    Sie waren groß und klein, mächtig und unterlegen, böse und gut, manche waren auch beides. Sie waren nicht anders als jene kleinen Lebewesen dort unten, ein Abbild dessen, was sie förderten, vernichteten oder schufen.
    Entgeistert registrierten sie, was nun geschah.
    Niemand hatte eine Ahnung, wie es dazu gekommen war. Sie hatten gespielt, denn Götter spielen stets, da sie auch sind wie Kinder. Etwas war schiefgegangen, jeder beschuldigte den anderen , und es herrschten Zank und Streit.
    Je mehr sie sich stritten, desto verworrener wurde die Lage , und endlich begriffen sie, dass sie hilflos waren, denn Mittland hatte seine eigenen Götter erschaffen. Sie hatten das Spiel aus den Händen gegeben und jenen dort unten überlassen, die die Verantwortung trugen.
    Nicht wenige Götter blickten weg.
    Andere versuchten, einzugreifen.
    Doch keinem von ihnen gelang es.
    Mittland steuerte auf das Ende zu , und alles würde wieder von vorne beginnen. Wie lange würde es dieses Mal dauern? So viel Langeweile. So viel Warten!
    Auf Mittland tobte ein Kampf, und sogar die Götter hielten den Atem an.

27
     
    Dogdan war glücklich. Offensichtlich war es ihm doch gelungen, seinen Schöpfer zu befreien , und er fragte sich, warum Murgon mit so viel Zorn reagierte? Dankbar hätte der Dunkelelf ihm sein müssen, schließlich hatte er ihm geholfen, zurückzukehren .
    Der Dunkelelf baute sich vor Dogdan auf.
    »Gut siehst du aus. Nicht mehr wie früher. Du wirst mir berichten müssen, was geschehen ist.«
    »Wie hast du mich erkannt?«, fragte Dogdan , und Murgon verstand, was er gesagt hatte, wie er ihn stets verstanden hatte.
    »Ich verfolge schon eine ganze Weile, was du tust. Von einem Ort, der weit entfernt ist. Ich sah deine Rückkehr , und ich hoffte, dass es dir irgendwann gelingt, mich zu befreien.«
    Dogdan hockte sich hin.
    Er senkte den Kopf und hoffte, Murgons Hand zu spüren, eine sanfte Geste wäre schön.
    »Steh auf, Golem!«, herrschte Murgon seine Schöpfung an. »Du hast Arbeit. Nein, ich habe zu tun , und du wirst tun, wofür ich dich geschaffen habe. Wir sind am Ziel.«
    Dogdan erhob sich mit zitternden Beinen.
    Der Kampf lärm um ihn herum wirkte wie ausgelöscht, denn in seinem Schädel rasten die Gedanken.
    Du wirst tun, was ...
    Er, Dogdan, hatte Unterwelt nach Mittland geführt. Er, Dogdan, hatte Katraana ausgelöscht. Er alleine trug die Verantwortung für das, was geschah. Er war mächtig und stark , und so sehr er seinen Schöpfer liebte, war er nicht bereit, sich ihm unterzuordnen.
    Murgon lächelte ihn an. »Zuerst wird es Zeit, diese Zweibeiner zu töten. Tue es, Golem! Ich werde mich um den Rest kümmern.«
    Dogdan traute seinen Ohren nicht. Ein schneller Seitenblick zeigte ihm, dass die Zweibeiner wie versteinert wirkten , und er fragte sich, warum sie nicht flohen? Nein, das würden sie nicht tun. Der Zwerg und der Hüne hatten einen Zauber um sich, mit dem sie den Drachen getötet hatten. Sie waren stärker, als Murgon vermutete. Und sie waren mutig.
    Das hatte er heute gelernt. Dass man nicht aufgeben brauchte, auch wenn man der vermeintlich Schwächere war. Und das ... ja, das bezauberte ihn.
    Warum liefen sie nicht schreiend vor Angst davon?
    Sie standen dem grausamen Lord von Unterwelt gegenüber und verhielten sich regungslos. Zwar war ihre Angst präsent , und sie ahnten, dass sie sterben würden, doch nun würde nicht er es sein, der mordete. Nein, jetzt nicht. Sie hatten gemeinsam gegen den Drachen gekämpft, sie waren Kampfgefährten. Und sie w aren so, wie Dogdan sein wollte, besonders der eine von ihnen, der einst ein schwarzer Dämon gewesen war.
    Er wusste nicht, was Edelmut war, aber eine winzige Schleife in seinem Hirn schlang einen Knoten, an dessen Ende diese Erkenntnis baumelte.
    Warum durfte er niemals, wenn er wollte, Fragen stellen? Zorn stieg in Dogdan hoch , ein so dämonischer Zorn, dass er von innen heraus zu Glühen meinte, bis ihm aufging, dass dieses Glühen von außen kam, von einer Himmelserscheinung, unter der seine Drachen panische Flugmanöver vollführten.
    Er ignorierte, was er sah.
    Er wollte nachdenken!
    Sie hatten sich erkannt, er und der Mann mit den schwarzen Haaren , und anstatt sich zu bekriegen, war es wie eine Begegnung alter Bekannter gewesen, die eine gemeinsame Geschichte hatten.
    Dies war für Dogdan eine neue Erfahrung, so wunderbar, dass er sie auf ewig festhalten wollte. Man begegnete einem Feind , und dieser war
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