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Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)

Titel: Mitternachtsspitzen: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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schüttelte den Kopf, als versuchte sie die quälenden Ahnungen zu verscheuchen, was er während ihrer Trennung gemacht haben könnte.
    »Ich möchte, dass du mir jetzt zuhörst«, beharrte er. »Keine Geheimnisse mehr zwischen uns, in Ordnung?« Er atmete tief durch. »Was ich dir jetzt sage, fällt mir verdammt nicht leicht. Seit ich … ich dich verließ, war ich kein glutvoller Liebhaber mehr. Ich … ich war nicht mehr
versessen auf Sex. Um gar nicht erst auf die Idee zu kommen, hab ich um Frauen einen Riesenbogen gemacht. Dann bekam ich den Job im Yellow Rose, und Ruby ließ nicht locker. Was du heute gesehen hast, war einseitig – Ruby wollte mich reizen. Ich hab sie nicht dazu herausgefordert.«
    Kit drehte sich der Magen um.
    Er schob eine Hand in die Hosentasche und drehte sich ins Profil zu Kit. Seine frühere Anspannung kehrte zurück. »Für dich mag Ruby keine Schönheit sein, aber ein Mann sieht das ein bisschen anders. Vor allem, wenn man lange abstinent war. Zudem hat sie es mir leicht gemacht – ständig kam sie in diesen frivolen Fummeln in mein Zimmer und machte mir Avancen. Aber ich empfand nichts für sie!«
    Er brach ab und schaute sie erwartungsvoll an. Kit wurde zunehmend verwirrter. Wollte er ihr jetzt etwa seine Seitensprünge beichten, dieser Schuft? Und was kam als Nächstes?
    Cain musste ihre Betroffenheit bemerkt haben, denn er fuhr in drängendem Ton fort: »Kapierst du das denn nicht, Kit? Sie hat sich nach allen Regeln der Kunst an mich geschmissen, aber ich wollte sie nicht!«
    Endlich ging Kit ein Licht auf. Sie strahlte übers ganze Gesicht. »Du hattest Angst, impotent zu sein? Oh, mein armer Liebling!« Lachend warf sie sich in seine Arme. Zog seinen Kopf auf ihren Mund und küsste ihn stürmisch. Redete, lachte und küsste gleichzeitig. »Oh, mein geliebter Schatz … mein über alles geliebter Dummkopf. Ich liebe dich ja so!«
    Seiner Kehle entfuhr ein gepresster Seufzer, während er sie zärtlich in die Arme schloss. Seine Lippen sehnten sich nach ihr. Ihr Kuss schmeckte nach inniger Liebe und süßem Schmerz.
    Allerdings waren sie so lange voneinander getrennt gewesen, dass ihre Körper nach mehr lechzten. Cain, der noch Augenblicke vorher an seiner Manneskraft gezweifelt hatte, pulsierte unvermittelt vor Lust. Kit spürte es, sehnte sich danach und schmolz dahin. Gleichwohl fiel ihr im letzten Augenblick noch ein, dass sie ihm nicht alles gebeichtet hatte.
    Mit letzter Willenskraft entzog sie sich ihm und japste: »Ich bin nicht allein gekommen.«
    Sein Blick glutvoll vor Leidenschaft, brauchte er einen Moment, ehe er den Sinn ihrer Worte realisierte. »Nein?«
    »Nein. Miss … Miss Dolly hat mich begleitet.«
    »Miss Dolly!« Cain schüttelte sich vor Lachen. »Du hast Miss Dolly mit nach Texas gebracht?«
    »Mir blieb nichts anderes übrig. Allein wollte sie mich nicht fahren lassen. Und du hast selber betont, dass sie quasi zur Familie gehört. Außerdem brauchte ich sie.«
    »Oh, du süße … Mein Gott, ich liebe dich mehr als alles auf der Welt.« Er fasste nach ihr, aber sie wich unwillkürlich zurück.
    »Ich möchte, dass du mit zu mir ins Hotel kommst.«
    »Jetzt gleich?«
    »Ja. Ich muss dir etwas zeigen.«
    »Hat das nicht Zeit?«
    »Oh nein. Definitiv nicht.«
     
    Während sie über die aus groben Holzplanken gezimmerten Gehsteige liefen, zeigte Cain ihr ein paar Sehenswürdigkeiten von San Carlos. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und er hielt ihre Hand fest, die auf seiner Ellenbeuge ruhte. Aus ihren abwesenden Antworten schloss er jedoch, dass sie mit den Gedanken ganz woanders war. Zufrieden, dass sie einfach bei ihm war, verstummte er schließlich.
    Miss Dolly erwartete sie bereits im Hotelzimmer. Sie giggelte wie ein Schulmädchen, als Cain sie zur Begrüßung umarmte. Dann, nach einem hastigen, besorgten Blick zu Kit, verschwand sie. Angeblich, weil sie im Kolonialwarenladen auf der anderen Straßenseite etwas besorgen wollte.
    Sobald sich die Tür hinter ihr schloss, drehte sich Kit zu Cain. Sie wirkte blass und nervös.
    »Was hast du denn auf einmal?«, wollte er wissen.
    »Ich hab ein… ein Geschenk für dich.«
    »Ein Geschenk? Für mich? Aber ich hab gar nichts für dich.«
    »Wart’s doch erst mal ab«, meinte sie verhalten.
    Verdutzt blickte er ihr nach, als sie durch eine weitere Tür im Nebenraum verschwand. Als sie zurückkehrte, hielt sie ein winziges, weißes Bündel in den Armen.
    Sie trat zaghaft auf ihn zu, ihr Gesicht ein
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