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Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Titel: Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
Autoren: Rebecca Winters
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als Tochter zu haben, selbst wenn Sie ein Prinz sind.“
    Er runzelte die Stirn. „Selbst wenn ich ein Prinz bin?“
    Mrs Richards schüttelte den Kopf. „Tut mir leid. Ich meinte … jeder denkt, ein Prinz hätte alles im Leben und wäre immer glücklich. Aber Sie haben es noch besser, weil Sie so eine süße Tochter haben.“
    Ihr Lächeln täuschte ihn nicht über ihren traurigen Unterton hinweg. Noch lange, nachdem er sie entlassen und einen Termin bei einem HNO-Arzt vereinbart hatte, musste er an den Ausdruck in ihren blauen Augen denken.

2. KAPITEL
    Die nächsten Stunden verbrachte Dottie in ihrer Suite und ärgerte sich über eine Situation, die sie nicht ändern konnte. Ich habe Sie noch nicht entlassen.
    Der unterschwellige Vorwurf war aus dem Mund eines überaus attraktiven Prinzen gekommen. Groß und muskulös, mit schwarzem Haar, hatte er sie an einen griechischen Gott erinnert. Auch seine markanten Züge und sein energisches Kinn machten ihn zu etwas Besonderem.
    Selbst wenn er kein Mitglied einer königlichen Familie gewesen wäre, so verkörperte er die Vorstellung aller Frauen von einem Prinzen. In seinem Büro hatte er vor der Flagge seines Landes gestanden und in dem blauen Hemd und der weißen Hose wahrhaft königlich gewirkt.
    Außerdem hatte er gut gerochen. Solche Dinge fielen ihr auf, und Dottie wünschte, es wäre nicht der Fall gewesen, denn es erinnerte sie daran, dass er ein Mann war.
    Schon jetzt fürchtete sie, sich für diesen Auftrag nicht zu eignen. Seinen Worten zufolge hatte Dr. Rice sie wegen ihrer eigenen Erfahrungen dafür ausgesucht. Nur warum hatte er sie nicht darauf vorbereitet, dass er sie an einen Königshof schicken würde?
    Sie musste sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen – an das Protokoll und die steife Atmosphäre, die Zofen, die Lehrer, an einen Vater, der ein Prinz war, und eine Prinzessin als Patientin …
    Ein normales Kind wäre in den Raum gelaufen und hätte seinen Vater spontan umarmt. Zoe hingegen hatte sich an die Etikette gehalten und war auf der Schwelle stehen geblieben. Schließlich war ihr Temperament mit ihr durchgegangen, und sie war weggelaufen, sichtlich überfordert mit der Situation.
    Dottie empfand Mitgefühl mit der Kleinen, deren goldbraune Augen sich mit Tränen gefüllt hatten. Offenbar hatte sie ihre Augen- und Haarfarbe von ihrer verstorbenen Mutter geerbt, die sehr zierlich gewesen sein musste, und den dunklen Teint von ihrem Vater. Sie war ein bildhübsches Kind.
    Die einzigen Fotos, die sie von Prinz Alexius und dessen Bruder gesehen hatte, waren nicht besonders scharf und schon etwas älter gewesen. Beide waren in ganz Europa sehr begehrte Junggesellen gewesen. Dann hatte Prinz Alexius geheiratet und viel zu früh seine Frau verloren. Ein tragischer Verlust, vor allem für die kleine Zoe.
    Dottie war sich darüber im Klaren, dass sie sehr behutsam vorgehen musste, weil das Mädchen sie offenbar als Feindin betrachtete. Schon bald würde sie herausfinden, ob Zoes Probleme psychisch oder körperlich bedingt waren oder vielleicht sogar beides.
    Sie seufzte tief, bevor sie mit dem Mittagessen begann, das ein Zimmermädchen ihr auf einem Tablett gebracht hatte. Später erschien eine andere, um ihr beim Auspacken zu helfen, aber sie lehnte dankend ab. Sie wollte noch gar nicht alles auspacken, denn falls Zoe ein Problem hatte, bei dem sie ihr nicht helfen konnte, würde sie bald wieder abreisen.
    Um fünf klingelte das Telefon auf dem Nachttisch neben dem großen Bett. Hector war am Apparat, der ihr ausrichtete, dass der Prinz sie in seinem Büro zu sprechen wünschte und ihr eine Hausangestellte schicken würde, die sie begleitete. Am liebsten hätte sie dem Mann gesagt, dass sie den Weg in sein Allerheiligstes auch allein fand, doch sie musste an ihren Aufenthalt in Rom denken … Außerdem wollte sie ihn nicht noch mehr gegen sich aufbringen.
    Nachdem sie sich bei Hector bedankt hatte, machte sie sich frisch. Wenige Minuten später erschien das Hausmädchen und führte sie eine andere Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Dort erwartete der Prinz sie in seinem Büro, die Hände in die Hüften gestemmt und den Blick forschend auf sie gerichtet.
    „Bitte setzen Sie sich.“
    Gespannt nahm Dottie Platz.
    „Als wir Zoe endlich zum Mitmachen bewegen konnten, hat der Arzt festgestellt, dass sich – vermutlich durch die häufigen Mittelohrentzündungen – übermäßig viel Ohrenschmalz angesammelt hat. Nachdem er es entfernt
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