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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg
Autoren: Dennis L. McKiernan
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»Hier, Aravan, nehmt ihn, denn mir scheint, er war für Euch bestimmt.«
    Aravan jedoch hob nur abwehrend die Hand. »Noch nicht, Bair. Du trägst ihn, bis wir etwas anderes erfahren … vielleicht schon im Tempel des Himmels.«
    Bair legte die Kette wieder um seinen Hals. »Also gut, bis dahin.«
    Sie ritten weiter und weiter, bis sie am vierten Tag eines unablässigen Regens die Erg erreichten. Die oueds waren vom Regen angeschwollen und zwangen sie, früh zu rasten.
    Am sechsten Tag konnten sie in der Ferne eine Bergkette sehen, die sich über den Horizont erstreckte, und am folgenden Nachmittag stießen sie auf einem Pass auf eine Karawanserei. Dort verbrachten sie die Nacht. Der Besitzer war zwar überrascht, einen Elf in seiner Herberge bewirten zu müssen, hielt ihn jedoch nicht für einen Dschinn. Seine Frau und ihre drei Töchter weigerten sich allerdings, die beiden zu bedienen, obwohl sie von dem Wirt aufgemuntert und schließlich sogar bedroht wurden, und machten Schutzgesten gegen das Böse.
    Am folgenden Tag überquerten sie die Grenze nach Khem und verließen die Sande der Erg. Das Land, das sie durchquerten, war karg, wenngleich grüner als jenes, das sie hinter sich gelassen hatten. Und je weiter nach Südosten sie gelangten, desto grüner wurde es.
    Es regnete während der folgenden Tage unaufhörlich, während die launischen Winterstürme über das Land fegten, die Kamele sich lautstark knurrend darüber beschwerten, dass sie nass wurden, und ihr Missfallen hochmütig kundtaten.
    Jetzt durchquerten unsere beiden Reisenden fruchtbare Täler, wo der Regen hingelangte, und Tage später trabten sie durch Baumwollfelder, wo die beste Baumwolle der Welt wuchs, so behauptete jedenfalls Aravan. Sie kamen an Siedlungen und Dörfern vorbei, meist sehr kleinen, manchmal ein wenig größeren, in denen die khemischen Händler nur zu gern mit ihnen um die Preise ihrer Waren feilschten. Auch wenn sie die beiden Reisenden ein wenig schief ansahen.
    Doch während sie das Land durchquerten, sahen sie jeden Tag Reiterei und auch Bewaffnete zu Fuß in der Ferne, die nach Norden strebten …
    Der Süden rüstet zum Krieg.
    … erkennbar nur an den Staubwolken, die ihren Weg markierten, andere dagegen auf den Straßen, die Aravan und Bair benutzten. Als sich die erste Brigade ihnen näherte, wandte sich der Elf an Bair. »Bedecke dein Gesicht und verstecke dich im Schatten neben der Straße, Bair«, zischte ihm Aravan zu. Dann zog er den Schleier seiner eigenen Ghutrah so über sein Gesicht, dass nur noch seine Augen zu sehen waren, und setzte auch die Kapuze auf. Sie lenkten ihre Kamele neben die Straße, damit die Soldaten passieren konnten. Bair folgte ihm, und die Kamele gehorchten nur allzu willig, weil neben der Straße Futter wuchs.
    Als die Khem vorbeimarschierten, bemerkte Bair das Emblem auf ihrem Banner, eine weiße Faust auf einem schwarzen Feld. Dasselbe Symbol wiederholte sich auf der uniformierten Brust jedes Mannes.
    Ein Reiter hielt vor ihnen an und beäugte sie misstrauisch. Gerade als er schon Anstalten machte weiterzureiten, zügelte er sein Pferd, drehte sich im Sattel herum und rief: »Shu shurl?«
    »San’a min Sabra, Mläzim«, gab Aravan zurück und hob die Hände zum Friedensgruß. »Lawain’ räyih?«
    Aravan deutete nach Südosten. »La Dirra.«
    »Rakka ysallmak!«, rief der Mann, offenbar zufrieden gestellt, wendete sein Pferd und ritt nach Norden weiter.
    »Was wollte er?«, erkundigte sich Bair, als die Soldaten fern genug waren.
    »Er hat gefragt, was unser Geschäft sei, und ich habe erwidert, wir wären Händler aus Sabra. Dann wollte er wissen, wohin wir ritten, und ich sagte: Dirra. Daraufhin antwortete er: >Rakka sei mit Euch< und ritt weiter. Darauf habe ich nicht geantwortet.«
    »Rakka?«
    »Ein anderer Name für Gyphon. Hast du ihr Zeichen gesehen?«
    »Ja. Eine geballte Faust, weiß auf schwarzem Grund.«
    »Man kennt sie auch unter dem Namen >Fäuste von Rakka<; es ist eine alte Religion, die häufig verboten und von übel meinenden Menschen wieder ins Leben gerufen wurde.«
    »Diese Sprache«, sagte Bair, nachdem sie ein Stück geritten waren, »ich muss sie erlernen.«
    Aravan nickte. »Ich werde dich lehren, was ich weiß, aber bis du die Aussprache einigermaßen beherrschst, solltest du dich taub stellen.«
    So reisten sie weiter, Tag um Tag. Aravan lehrte Bair Kabla, die Sprache der Wüste, die der Junge aufgrund seiner Begabung rasch begriff. Dennoch - trafen sie auf
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