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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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so einfach zu lösen wären«, sagte sie und deutete auf den brennenden Dornenzweig.
    Aravan nickte. »Einige Probleme haben jedoch höchst verflochtene Wurzeln, die sehr tief reichen.«
    »Ich frage mich, Aravan - ich meine, nach dem Streit zwischen Euch und Lord Hanor damals im Caer - wird die Menschheit jemals zu den Wurzeln dieser Probleme kommen? Das heißt, so wie es den Elfen gelungen ist?«
    Aravan lächelte und schüttelte den Kopf. »Ah, Kleine, aber die Elfen haben längst nicht alle Probleme gelöst, die sich ihnen stellen.«
    »Aber Ihr … ich meine, die Elfen, zerstören doch nicht das Land. Und wenn ich mich an unsere Unterhaltungen erinnere, versucht Ihr auch nicht mehr, alles zu erobern, zu beherrschen.«
    »Das stimmt, Faeril, wir haben viele der eher dornigen Themen gelöst, aber es sind noch ebenso viele übrig. Aber ich verstehe, wonach Ihr fragt.
    Wird die Menschheit jemals zur Wurzel ihres Problems kommen? … Ich glaube, dass Menschen einfach nicht lange genug leben, um das zu schaffen.
    Es gibt Elfen, die alles erlebt haben. Es sind diejenigen, die die Wandlung vollzogen und begannen, sich den Wurzeln unserer Probleme zu widmen. Trotzdem haben wir letztlich erfahren, dass wir an den Wurzeln alle miteinander verbunden sind, so wie die Menschen auch. Der Mensch wird das herausfinden, wenn er versucht, eine der Wurzeln herauszuziehen. Er wird damit nur immer eine andere freilegen und danach die nächste.
    Nur ist die Menschheit kurzlebig. Der Mensch ist zu sehr damit beschäftigt, seinen zügellosen Appetit zu stillen, zu sehr davon vereinnahmt sich fortzupflanzen, sodass, wie ich fürchte, eines Tages zu viele Menschen die Erde bevölkern und ausplündern werden. Wer von ihnen wird seine Gier überwinden und die Wirkung bedenken, die die Menschen auf die Erde haben? Wer von ihnen wird lange genug leben, um das Wissen anzusammeln, das erforderlich ist, um diese Erleuchtung zu erreichen?«
    Faeril stocherte in der Glut des Dornenzweigs herum. »Aravan, Ihr habt einmal gesagt, dass die Kinder der Menschheit die Glieder darstellen, die von der Vergangenheit bis zur Zukunft reichen. Könnten die Menschen nicht gemeinsam daran arbeiten, dieses Wissen zu sammeln und dann das, was sie gelernt haben, von einer Generation auf die nächste übergeben, sodass die neuen Generationen auf dem Wissen der Alten aufbauen, von Generation zu Generation, bis die Weisheit gewonnen ist, die Erleuchtung?«
    »Das könnten sie zwar, Faeril, doch merkt auf: um zu lernen, muss man zuhören … und der Mensch ist zu sehr damit beschäftigt zu schreien, als dass er hören könnte.«
    Faeril schüttelte bedächtig den Kopf. »So wie Urus und ich zusammenarbeiteten, um die Wurzel herauszuziehen, nur so, scheint mir, könnte auch die Menschheit jemals ihre Probleme lösen. Wenn sie an die Wurzeln der Dinge kommt und sie ins Licht zieht, sie untersucht, dann vielleicht kann sie Dornenzweige zu Blumen verwandeln, und Dornenhecken zu Gärten. Ansonsten schneidet sie das Problem vielleicht ein wenig zurück, und aus denselben Wurzeln entstehen immer wieder neue Dornen. Zum Beispiel will Lord Hanor den Sultan von Hyree töten, und vielleicht würde das auch gelingen. Aber wäre es nicht nur eine Beschneidung? Werden nicht neue Despoten aus derselben Wurzel wachsen?«
    Aravan lächelte Faeril an. »Ah, meine Kleine, nun fangt Ihr an, Euch mit demselben Problem abzumühen, mit dem sich auch unsere Elfenphilosophen schon vor so langer Zeit geplagt haben.«
    »Aber Aravan, warum geben die Elfen den Menschen denn nicht einfach die Antwort?«
    »Der Mensch hört nicht zu, Faeril. Die Menschheit muss die Folgen ihrer Handlungen erkennen, bevor sie handelt, und bevor sie versteht, dass sie sich verändern muss. Selbst dann bringt sie vielleicht nicht die Kraft dafür auf. Erinnert Euch an die Lemminge. Sie wissen nichts von ihrem gemeinsamen Hang zur Selbstvernichtung. Solltet Ihr versuchen, sie aufzuhalten, dann werden sie nur über Euch hinweglaufen, auf dem Weg zum Untergang. Hoffen wir, dass die Menschheit ihren eigenen Kurs erkennt, bevor es zu spät ist, und dann auch noch die Kraft aufbringt zu tun, was getan werden muss.«
     
    Der Großwald war ein mächtiger Forst, mehr als siebenhundert Meilen lang und zweihundertfünfzig Meilen breit. Urus schien jedoch jeden Zentimeter davon zu kennen - und er ritt unbeirrt dorthin, wohin sie wollten. Schließlich kamen sie auf eine gewaltige Lichtung mitten in dem Wald, die man einfach Die
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