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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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die Kameraden einer nach dem anderen hindurch und schlichen an den großen Torflügeln vorbei, die schon vor Jahrhunderten aus ihren Angeln gerissen und auf den Steinboden geworfen worden waren, wo sie immer noch lagen. Im Schatten stehend, konnten die Sieben einen riesigen, aus dem Stein gehauenen Raum mit einem einzigen Ausgang sehen, der zweihundert Schritte weiter in einen Korridor führte. Die Sonnenstrahlen fielen direkt durch das Tor und trafen die am weitesten entfernte Wand zur Rechten jenes entfernten Portals, das finster am anderen Ende der Kammer gähnte und ins Innere von Kraggencor führte. In einer Reihe bewegte sich der Trupp rasch durch diesen Raum – die Osthalle –, wobei sie sich auf der Südseite und aus den direkten Sonnenstrahlen heraushielten, sodass ihr Schatten nicht durch das Tor geworfen wurde und sie verraten konnte.
    Die Zwerge blickten sich erstaunt um, denn sie waren endlich in ihrer uralten Heimat angekommen. Perry sah wenig, denn er war zu sehr damit beschäftigt, Schritte zu zählen. Als sie die entfernte Öffnung und den breiten Weg erreichten, der zur Großen Tiefe führte, stellte er zu seiner Erleichterung fest, dass seine Zählung mit der Bregas vor langer Zeit übereinstimmte.
    Sie betraten den Gang und schlichen die Südwand entlang, die am tiefsten im Schatten lag. Je weiter sie gingen, desto dunkler wurde es, aber ihre Augen gewöhnten sich an das wenige Licht, das in den Tunnel fiel. Gut zweihundert Schritte schlichen sie den leicht abwärts geneigten Gang entlang vom Tor zur Ersten Senke. Das Licht wurde immer weniger, aber voraus erspähten sie den düsteren Schein einer weit entfernt brennenden Fackel. Die Sieben schlichen zum Ende des Korridors und hielten inne, bevor sie sich auf den Absatz einer breiten, aber kurzen Treppe vortasteten. Die Treppe führte nach unten zum Breiten Schelf.
    Das Schelf endete wiederum abrupt, da es von der Großen Tiefe geteilt wurde. Der schwarz klaffende Spalt schien aus den hohen Felswänden zu wachsen und versperrte ihnen den Weg. Auf der anderen Seite der gewaltigen Kluft setzte sich der Steinboden fort, von rußenden Fackeln beleuchtet, und weiter entfernt konnte der Trupp die Anfänge des riesigen Mustersaals – die Kriegshalle – sehen. Die entfernte Decke wurde von vier Reihen riesiger Drachensäulen getragen, die sich in der ausgedehnten Dunkelheit verloren. Jenseits der Großen Tiefe hing eine Seilbrücke mit hölzernen Trittbrettern. Sie war nicht breit. Jene, welche sie benutzten, mussten nacheinander den Abgrund überqueren. Die Brücke war auf ihrer Seite mit zwei großen Eisenringen an Eisenpfählen verankert, die in das Gestein getrieben waren. Auf der anderen Seite wurde sie von einer Winde gehalten, die weit vom Rand des Abgrunds entfernt stand – die Winde war ein Überbleibsel der alten Zugbrücke, die im Winterkrieg zerstört worden war. Bewacht wurde die Winde von zwei Rukhs, die auf dem Steinboden hockten, Knöchelchen warfen und einander mit Verwünschungen belegten.
    Fürst Kian bedeutete Shannon Silberblatt zu sich. »Könnt Ihr den Rukh auf der linken Seite mit einem Pfeil von hier oben fällen?«, flüsterte Kian.
    Shannon schätzte die Entfernung. Es war ein weiter Schuss. »Vom Fuß der Treppe wäre es leichter.« Er zeigte nach unten in die Dunkelheit.
    Fürst Kian nickte kurz und bedeutete den anderen zu bleiben, wo sie waren. Dann stiegen Mensch und Elf die breite Treppe hinunter. Am Fuß angelangt, ließ Kian sich auf ein Knie nieder, während Shannon aufrecht stehen blieb, und beide spannten ihren Bogen. Die Rukhs ahnten nichts von der Gefahr und setzten ihren Streit fort. Erzürnt über den Fall der Würfel, sprang einer mit einem geknurrten Fluch auf und versetzte dem anderen einen Schlag hinter das Ohr. Der zweite Rukh trat nach dem ersten und kam dann ebenfalls fluchend auf die Beine. Beide zogen ihren Krummsäbel und starrten einander grimmig an. Doch bevor sie den Kampf beginnen konnten, wurden zwei Pfeile abgeschossen, rasten zischend durch die Luft und bohrten sich tief in die Körper der Rukhs. Einer fiel mit durchbohrtem Herzen sofort tot zu Boden. Der andere starrte erstaunt auf die Spitze, die plötzlich aus seinem Bauch ragte, doch ehe er Luft zum Schreien holen konnte, wurde er von zwei weiteren Pfeilen getroffen und fiel aufs Gesicht, tot, bevor er den Boden berührte.
    Perry und Delk eilten mit Ursor, Anval und Borin dicht hinter sich die Treppe hinunter. »Jetzt!«, rief Kian.
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