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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht
Autoren: Dennis L. McKiernan
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stinkenden Füßen herumkriechen wie der Rest von uns, wenn wir uns zur Stelle melden, ihm die Stiefel lecken und ihn ›O Mächtiger‹ nennen, und die ganze Zeit wirst du dir wie der Rest von uns wünschen, du könntest ihn in irgendeinem dunklen Loch von hinten und allein erwischen, ohne Goth und Mog, die ihn ständig bewachen, dann…«
    Mehr hörte Perry nicht, denn dann waren sie außer Hörweite.
    Als die aufgehende Sonne über den Horizont schaute, rieb Delk Perry das Gesicht schwarz ein und wies ihn an, etwas von der Substanz auf seine Hände aufzutragen. Die anderen Mitglieder des Trupps schwärzten sich ebenfalls Hände und Gesicht und prüften gegenseitig ihr Werk. »Vergesst nicht«, warnte Delk Perry, »wenn wir uns verstecken, schaut die Grg nicht direkt an – Eure Augen würden den Fackelschein widerspiegeln und sie anfunkeln wie zwei glühende Kohlen, und wir würden entdeckt. Schaut zur Seite oder schirmt Eure Augen mit der Hand ab und schaut durch die Fingerritzen. Haltet insbesondere Eure Utruni-Augen bedeckt, Waeran, denn die werden leuchten wie Saphire. Außerdem wäre es besser, Langmesser in der Scheide zu lassen, damit uns sein Licht nicht verrät. Zieht es nur, wenn es keine andere Wahl gibt.«
    Perry nickte und verrieb noch etwas mehr von der rußigen Salbe auf Delks entblößter Wange. Zufrieden trat Perry zurück und betrachtete die anderen. Er sah ausschließlich dunkle Gesichter und schwarze Hände. »Meine Güte, was für verwegene Gesellen«, verkündete er. »Ich habe mir Krieger immer hell und strahlend vorgestellt, aber wir stehen hier, die Geheimen Sieben, und sind ein so bunt zusammen gewürfelter Haufen, wie man es sich nur vorstellen kann.« Zuerst lächelte Perry nur, aber je länger er seine Gefährten anschaute, desto lustiger kam es ihm vor. Und plötzlich brach er lauthals in Gelächter aus und schien nicht mehr aufhören zu können. Die anderen starrten ihn erstaunt an und immer noch lachte er. Dann ließ Shannon sich davon anstecken und fing ebenfalls an zu glucksen. Bald waren alle eingefallen, da jeder die geschwärzten Züge seiner Freunde anstarrte und sie lustig fand.
    »Nun ja, mein kleiner Waldan«, grollte Ursor grinsend, »ich hoffe, Ihr fangt nicht unten in den Gruben der Wrg zu kichern an. Wir werden ganz sicher entdeckt, wenn wir alle im Kreis dasitzen und uns um unsere dummen Köpfe lachen.« Wiederum brach der Trupp in gedämpftes Gelächter aus.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mit einer Gruppe von Hofnarren auf eine Geheimmission machen würde«, grollte Delk. »Aber vielleicht ist das eine neue Arl und Weise, den Feind zu übertölpeln. Ich bezweifle, dass Possenreißen und Scherze schon jemals gegen die diebischen Grg eingesetzt wurden. Sollten wir auf welche stoßen, fallen wir einfach auf unser Hinterteil und während sie noch vor Belustigung schreien und von den Lachtränen geblendet sind, schleichen wir uns weg, öffnen die Dämmertür und bringen die Armee für eine Zugabe mit.«
    Fürst Kian lachte leise mit den anderen, aber er wusste ganz genau, dass ihre heitere Stimmung eine innere Anspannung verbarg, denn sie würden jeden Augenblick ein gefährliches Unterfangen beginnen. Wie es die Angewohnheit von Kriegern überall und zu jeder Zeit ist, werden grobe Scherze gemacht, bevor man sich solchen Zerreißproben stellt. Aye, Kian lachte ebenfalls, doch seine Züge nahmen bald einen grimmigen Ausdruck an. Dann sagte er: »Lasst uns jetzt gehen.« Er blinzelte in die halb aufgegangene Sonne und alle Heiterkeit verstummte. »Bis wir dort sind, scheint das Licht voll in die Osthalle.«
    Sie gingen den Hang hinab und dem Tor entgegen. Perrys Herz raste, denn sie würden jeden Moment Kraggencor betreten. Im Geiste ging er noch einmal durch, was er den anderen unterwegs unzählige Male darüber erzählt hatte, was sie an Hallen und Kammern erwartete, insbesondere gleich nach ihrem Eindringen durch das Morgentor. Sie hatten die Karte eingehend studiert und waren jedes Fünkchen Wissen und Überlieferung durchgegangen, das Perry, Anval, Borin und Delk bekannt war. Nun musste sich der Wurrling beinah auf die Zunge beißen, um dem gewaltigen Druck in ihm nicht Luft zu machen und es laut zu wiederholen, während sie über den Hang zum Tor gingen. Und dann waren sie dort.
    Vorsichtig, einen Pfeil auf der Bogensehne, lugte Kian um einen der großen Torpfosten und in die sonnenbeschienene Halle. Sie war leer. Auf das Signal des jungen Fürsten traten
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