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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Domwalls die Ghule mit uns einsperren, es muss sein… Und das bedeutet, wir werden die Räuber töten müssen, statt sie zu verjagen. Denn den Dornring offen zu lassen ist wie eine Einladung an Modrus Horde, bei uns einzufallen… ich weiß nicht, warum sie es nicht längst getan hat.«
    »Vielleicht plündern sie noch immer die Feste Challerain«, meinte Danner.
    »Nein«, warf Vidron ein, »denn Modru würde nicht zulassen, dass kleinlicher Raub seine sorgsam vorbereiteten Pläne stört. Nein, es muss etwas anderes sein, das ihn zögern lässt. Vielleicht ist der Kriegsherr der Horde in jener letzten Schlacht ums Leben gekommen, und sie warten nun auf einen neuen Sklaventreiber.«
    »Ha! Der Abgesandte!«, rief Patrel aus. »Der, den Danner am Nordtor getötet hat. Vielleicht war das der Kriegsherr, von dem Ihr gesprochen habt. Vielleicht war es dein Pfeil, Danner, der sie bisher zurückhält.«
    »Wie dem auch sei, es wird sie nicht auf Dauer aufhalten; falls sie noch keinen neuen Kriegsherrn haben, wird Modru einen schicken«, erwiderte Danner. »Merrili hat recht. Wir müssen den Dornwall sofort verschließen. Und dann machen wir uns daran, die Ghule zu töten.«
    »Aber eure Taktik muss sich ändern«, mahnte Vidron. »Die Guula werden jetzt auf der Hut sein und nicht länger als leichte Beute in Hinterhalte gehen. Deshalb werde ich die Hälfte der Reiter aus Wellen zu eurer Unterstützung hier in den Sieben Tälern lassen. Den Rest führe ich zur Günarring-Schlucht, wo wir versuchen werden, sie dem Feind zu entreißen.«
    »Zur Schlucht?«, fragte Patrel. »Ihr reitet zur Günarring-Schlucht?«
    »Jawohl«, antwortete Vidron. »Als Jarek mir die Nachricht brachte, dass der Feind den Pass hält, wusste ich, es obliegt mir, ihn wieder zu befreien. Ich habe meine Männer von Steinhöhen nach Wellen geführt, Jarek aber habe ich ins Weitimholz geschickt, damit er den dortigen Bund und Fürst Gildor benachrichtigt.«
    »Fürst Gildor?«, erkundigte sich Patrel. »War er denn nicht bei euch?«
    »Nein, mein Sohn«, entgegnete Vidron. »Gildor hat uns bereits verlassen, als wir nördlich am Weitimholz vorbeizogen. Ich ritt weiter zu den Schlachtenhügeln und dann südlich nach Steinhöhen, während er versuchte, Kunde von seinem Verwandten Inarion zu erhalten und den Weitimhölzern die traurige Nachricht vom Fall der Feste Challerain und vom Tod König Aurions zu bringen.«
    »Wir haben Aurion fallen sehen«, sagte Danner mit leiser Stimme. »Er kämpfte gut und tapfer, aber es waren einfach zu viele Ghule.«
    »Er war ein großer König und ein mutiger Krieger«, erwiderte Vidron, »und sein scharfes Schwert wie seine königliche Hand werden uns in der kommenden Zeit bitter fehlen. Wenn Galen überlebt hat, ist er nun König, und wenn nicht er, dann der junge Igon.«
    »Augenblick mal!«, rief Patrel. »Wisst Ihr denn nicht Bescheid?« Dann schlug er sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Ach, nein, wie solltet Ihr es denn wissen? Laurelins Wagenzug wurde von Ghulen niedergemacht. Außer Igon und der Prinzessin sind alle tot, und die beiden konnten entweder fliehen oder wurden gefangen genommen und nach Osten verschleppt; danach sah es jedenfalls aus, als Danner und ich zu dem zerstörten Zug kamen, sechs oder sieben Tage, nachdem die Ghule über die Unglücklichen hergefallen waren.«
    Vidron erbleichte bei dieser schrecklichen Neuigkeit. »Wann war das, und wo?«, stieß er hervor.
    »Es war auf der Poststraße, dort wo sie über die Schlachtenhügel nach Westen abdreht«, antwortete Patrel. »Und was den Zeitpunkt betrifft, so würde ich sagen, der Angriff der Ghule muss etwa am fünften Jultag stattgefunden haben - vor fast zwei Wochen.«
    »Räch!« Vidron schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche und sprang erregt auf. »Damit erklärt sich also das Rätsel, warum Jarek weder auf der Ralostraße noch auf der Poststraße einen Wagentreck nach Süden ziehen sah, als er mit der Nachricht von der Günarring-Schlucht nach Norden unterwegs war. Ai, aber er hat auch keine Reiter gesehen, es könnte also sein, dass die Ghule tatsächlich Laurelin und Igon festhalten, wenngleich das keineswegs sicher ist.« Wie ein Tier im Käfig lief Vidron schweigend auf und ab; dann aber nahm er abrupt wieder Platz. »Ach, wie es mein Herz verlangt, etwas zu tun: hinter dem Prinzen und der Prinzessin herzureiten. Aber wohin? Sie könnten so gut wie überall sein! Und ihre Spur ist so kalt, dass ihr niemand mehr folgen
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