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Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal

Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal

Titel: Mitarbeitergespraeche - so fuehren Sie Ihre Mitarbeiter optimal
Autoren: Christian Schmid-Egger
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mit Ihrem Kind an einer belebten Straße entlang. Auf einmal reißt sich Ihr Kind los und rennt Richtung Straße. Sie schreien angstvoll und laut: „Bleib sofort stehen!” Ihr Kind wird sofort gehorchen. Was war anders? Diesmal hat es die Dringlichkeit in Ihrer Stimme herausgehört und sofort reagiert.
    Kennen Sie aus Ihren Kindertagen noch das Spiel „Stille Post”? Die Kinder sitzen in einem Stuhlkreis. Das erste Kind denkt sich einen Satz aus und flüstert ihn seinem Nachbarn ins Ohr. Der Nachbar gibt die Botschaft ebenfalls flüsternd weiter und so fort, bis das Ende der Reihe erreicht ist. Das letzte Kind sagt dann laut, was es verstanden hat.
    Dabei kommt stets ein Satz heraus, der so gut wie nie mit dem Ausgangssatz übereinstimmt. Woran liegt das? Wir hören jeweils nur einen Teil dessen, was ein anderer zu uns sagt. Den Rest denken wir uns dazu. Damit verfälschen wir natürlich den Inhalt. Die „Stille Post” ist ein schönes Spiel für Kindergeburtstage und Seminare. Doch darin liegt auch der Grund, warum der Lehrling, Ihre Mitarbeiter oder Kollegen nicht das tun, was Sie Ihnen sagen. Denn auch hier hören Menschen nur halb zu und denken sich den Rest. Das führt zu den zahlreichen Missverständnissen, die wir tagtäglich erleben.
    Um solche Missverständnisse zu verhindern, sollte man stets überprüfen, ob die Botschaft von anderen auch verstanden wurde. Das geschieht am einfachsten über eine Rückfrage.
    Haben die Kinder in den beiden Beispielen nur auf Ihre Worte reagiert? Nein, sie haben vor allem auf den nonverbalen Inhalt Ihrer Botschaft reagiert. Ihr Kind hat Ihre Körpersprache, Ihren Tonfall und Ihre Art zu sprechen beobachtet. Daraus hat es Dutzende von Informationen bezogen und sich entschieden zu handeln oder auch nicht.
    Forscher haben herausgefunden, dass der Anteil der Beziehungsebene in bestimmten Phasen eines Gesprächs bis zu 93 Prozent der gesamten übertragenen Information ausmachen kann. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass nur sieben Prozent Wirkung aus dem Inhalt kommen. Nur sieben Prozent!
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Der größte Teil Ihrer Wirkung kommt aus der Körpersprache und Ihrem Auftritt. Trainieren Sie vor allem diesen, wenn Sie Ihre Wirkung verbessern möchten.
    Doch was bereiten Sie vor, wenn Sie demnächst eine Präsentation halten oder ein schwieriges Mitarbeitergespräch führen müssen? Wahrscheinlich nur den Inhalt! Aus diesem Grund misslingen so viele Präsentationen oder Mitarbeitergespräche. Sie werden nicht auf der Beziehungsebene vorbereitetet, doch dort scheitern sie sehr oft. Auf der Inhaltsebene hingegen laufen Gespräche oder auch Präsentation sehr viel seltener schief.
    Mitarbeiter oder Kunden reagieren nicht anders als Kinder. Auch sie überprüfen in einem Gespräch unbewusst, was die Beziehungsebene aussagt. Wenn Ihre Körperspracheund Ihre Tonalität mit dem Inhalt übereinstimmen, ist alles in Ordnung. Dann werden Sie als authentisch und überzeugend wahrgenommen. Man glaubt Ihnen.
    Was passiert, wenn Sie sich in einem Mitarbeitergespräch unsicher fühlen? Vielleicht sind Sie neu in Ihrer Führungsrolle, während ihr schwieriger Gesprächspartner schon lange im Unternehmen arbeitet und dort zum Urgestein gehört. Diesem Mitarbeiter sollen Sie jetzt sagen, dass Sie mit seiner Arbeitsleistung nicht zufrieden sind. Das kann leicht schiefgehen, weil Sie unsicher sind und der Mitarbeiter Ihre Rolle infrage stellt. Sie können sich vielleicht nicht durchsetzen.
    Ganz anders sieht es aus, wenn Sie der unangefochtene Chef sind und mit dem Lehrling reden. Hier wird es keine Probleme geben und der Lehrling wird ganz schnell das tun, was Sie ihm gesagt haben.
    Wie wirkt Körpersprache?
    Der Großteil unserer Verhaltensmuster stammt noch aus der Steinzeit. Unsere Vorfahren entwickelten in den Jahrtausenden vor der Zivilisation das Verhalten, das sie am besten am Leben erhielt. Seither haben wir uns emotional kaum weiterentwickelt.
    Die damalige Welt war jedoch völlig anders als die Welt heute. Es gab richtige Feinde. Früher konnte eine anfangs harmlose Auseinandersetzung mit einem Clan-Genossen um ein Stück Fleisch tödlich ausgehen, wenn dieser im Affekt seine Keule herauszog und gegen Ihren Vorfahren einsetzte. Ganz zu schweigen von den Gefahren, die vonden wilden Horden anderer Stämme ausgingen, die ebenfalls die steinzeitlichen Wälder durchstreiften.
    Doch wir konnten uns wehren. Unsere Vorfahren entwickelten schon früh einen sehr feinen Sinn dafür, was der andere
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