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Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren

Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren

Titel: Mitarbeitergespraeche erfolgreich fuehren
Autoren: Haub Grotzfeld Mentzel
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Beispiel Mitarbeiter: Ich nehme an, dass ich den Firmenwagen auch privat nutzen kann! Vorgesetzter (der auf diese Frage nicht vorbereitet ist): Was für ein Auto fahren Sie eigentlich privat?

    Provozierende Fragen
Provozierende Fragen sollen die Gesprächspartner aus der Reserve locken und damit die Diskussion in Gang bringen. Sie werden auch benutzt, um dem Partner Informationen herauszulocken, die er sonst möglicherweise zurückgehalten hätte. Wegen des negativen Einflusses auf die Gesprächsatmosphäre und der besonderen Situation sollten provozierende Fragen im Mitarbeitergespräch möglichst vermieden werden. Beispiel Mussten Sie bei Ihrer früheren Tätigkeit auch einmal wirkliche Entscheidungen treffen?

    Motivationsfragen
Motivationsfragen (stimulierende Fragen) sollen durch „partnerfreundliche” Formulierungen (Streicheleinheiten!) das Gesprächsklima positiv beeinflussen. Sie werden allerdings häufig als manipulativ (unehrlich) oder als ironisch empfunden. Beispiel Würden Sie mit Ihrer großen Erfahrung in der Tabellenkalkulation zunächst in der Arbeitsgruppe D arbeiten?

    Suggestivfragen
Suggestivfragen beinhalten bereits eine Meinung und sollen bewirken, dass sich die Befragten dieser Meinung anschließen. Die Beeinflussung wird durch die Wörter ’doch’, ’auch’, ’sicher’, ’ebenfalls’ usw. erreicht. Wegen ihres manipulativen Charakters stoßen Suggestivfragen auf Ablehnung und sollten weitgehend vermieden werden. Beispiel Es macht Ihnen doch sicherlich nichts aus, gelegentlich einmal Überstunden zu machen?

    Gegenfrage
Bei einer Gegenfrage (Rückfrage) wird auf eine Frage des Partners nicht die mögliche Antwort gegeben, sondern mit einer Gegenfrage reagiert. Das verschafft in jedem Fall einen minimalen Zeitgewinn. Häufig erbringt die Gegenfrage auch zusätzliche Informationen, an denen sich die spätere Antwort orientieren kann. Die Gegenfrage hat teilweise destruktiven Charakter oder wird als unhöflich empfunden, deshalb sollte sie nur in Engpasssituationen eingesetzt werden. Die beiden einfachsten Formen der Gegenfrage liegen vor, wenn Sie so tun, als ob Sie die Frage Ihres Partners akustisch oder inhaltlich nicht verständen hätten. Beispiel Wie bitte? Wie meinen Sie das? Über diese „Notlösungen” hinaus können mit der Gegenfrage ganz bestimmte gesprächstaktische Absichten verfolgt werden, wie sie schon bei den anderen Fragearten dargestellt wurden, z. B.:
Gegenfrage als Ablenkungsfrage
Gegenfrage als Kontrollfrage
Gegenfrage als Suggestivfrage
Gegenfrage als Alternativfrage

    Einige der vorstehenden Beispiele zeigen, dass die Grenze zwischen fairem und unfairem Frageverhalten sehr eng sein kann. Sinn und Möglichkeiten der Fragetechnik wären verfehlt, wenn diese nur als Instrument einer destruktiven Gesprächsführung verstanden würde.
    Neben dem Aspekt Fairness gibt es einige weitere Regeln, die grundsätzlich beachtet werden sollten:
Stellen Sie nicht mehrere Fragen gleichzeitig! Sie laufen sonst Gefahr, dass nur die einfacheren beantwortet werden und der Rest verloren geht.
Geben Sie mit der Fragestellung keine Vorausinformationen, an denen sich die Befragten orientieren können! (Z. B. „Bei dieser Tätigkeit müssen Sie viel unterwegs sein! Reisen Sie gerne?”)
Lassen Sie dem Befragten Zeit zum Nachdenken; beantworten Sie Ihre Frage nicht zu schnell selbst!
Stellen Sie nicht zu viele Suggestivfragen!
Formulieren Sie Ihre Fragen kurz und eindeutig!
Richtiges Zuhören
    Die mangelhafte Fähigkeit, dem anderen richtig zuzuhören, ist eine Ursache für viele Missverständnisse im Gespräch. Wer im Gespräch richtig zuhört,
erhält von seinem Gesprächspartner wichtige Sachinformationen,
bringt ihm gegenüber Wertschätzung zum Ausdruck,
lernt dessen Meinungen, Wünsche und Bedürfnisse kennen und kann entsprechend darauf reagieren,
gewinnt wichtige Anhaltspunkte für die eigene Argumentation,
vermeidet Missverständnisse,
regt den Gesprächspartner zum Weiterreden an und
erarbeitet gemeinsam mit seinem Gesprächspartner echte Problemlösungen.
    Abb. 2.3: Zuhören in Stufen
    Aktives Zuhören, analytisches Zuhören, empathisches Zuhören … schon diese Vielzahl von Begriffen zeigt, dass „Zuhören” nicht gleich „Zuhören” ist. Je nach der Qualität des Zuhörens können vier Stufen unterschieden werden.
    Beim aufmerksamen Zuhören geht es zunächst um das passive, also rein akustische Verstehen. Dazu ist eine geräuscharme Umgebung sowie eine angemessene
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