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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)
Autoren: Craig DiLouie
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springen von der Rückseite eines AT4 weg. »Braten im Rohr!«
    Lewis geht hinter seiner Truppe auf und ab, beobachtet ihr Feuer und gibt den Jungs Anweisungen. Kemper steht daneben und ruft: »Keine Munition verschwenden! Eine Kugel für jeden – in die Brust! Jeder Schuss muss treffen!«
    Das ist es , denkt Bowman. Sein Alamo, sein letztes Gefecht. Wir schaffen das.
    »Nachladen!«
    Die Infizierten drängen aus dem Dunst hervor, waten durch ein endloses Meer aus Blut und zuckenden Gliedern. Ihre Augen glühen vor Hass, ihre Münder verkrampfen sich vor Schmerz und Zorn. Eine nicht enden wollende Woge grauer Gesichter.
    Die Jungs geben ihnen gnadenlos Zunder. Sie wissen genau, dass sie einen Ausrottungskrieg führen.
    Leere Hülsen fliegen durch die Luft und fallen klirrend auf den Betonboden, rollen davon oder häufen sich zu Füßen der Soldaten. Granaten gehen in Feuerkugeln und Rauchfahnen auf, zerfetzen Leiber. Eine Panzerabwehrrakete explodiert in einem gleißenden Lichtkegel. Der südöstliche Quadrant des Platzes wird für mehrere Sekunden lang leer gefegt und dichter, rußiger Nebel geht nieder.
    Die letzte Schlacht.
    Wir können es schaffen … So lautet Bowmans Mantra – sein Gebet.
    Es dauert jedoch nur wenige Minuten, bis sich das Blatt gegen sie wendet. Die Männer nehmen ihre Waffen einer nach dem anderen herunter und rufen: »Ich bin raus!«
    Das Feuer ebbt allmählich ab. Letzte Granaten werden verschossen. Der Munitionsbestand ist erschöpft, Magazine werden durchgereicht. Einige der Jungs fluchen, andere stehen stoisch da und halten ihre Karabiner zum Nahkampf mit dem Bajonett bereit, warten nun auf das Ende. Nicht wenige wenden sich mit blassen Gesichtern an ihren Captain, sehen ihn fragend an, sehnen sich nach einer Antwort. Sie haben Angst vor dem Sterben.
    »Es ist, wie Steve einmal meinte«, sagt Bowman. »So viel Munition gibt es gar nicht.«
    Er lehnt seine leere Waffe gegen den Sockel der Statue und atmet tief durch.
    »Das wird übel wehtun«, murmelt er und schüttelt sich ein wenig. Dann zieht er seine beiden Neunmillimeter-Pistolen aus ihren Halftern, hält sie jeweils in einer Faust und wartet darauf, dass es endlich vorbei ist.
    Plötzlich achtet er auf winzige Einzelheiten: zerbrochene Fenster in einem der Häuser auf der anderen Straßenseite; bleiche Gesichter, die herunterschauen; sich wiegende Blätter an dürren Bäumen, die rings um die Statue gepflanzt wurden; den einladend grünen Park im Nordosten mit dem imposanten Maine-Monument zu Ehren der TAPFEREN SEELEUTE, DIE OHNE VORWARNUNG AUF DER MAINE VOM SCHICKSAL EREILT WURDEN UND EINEN FURCHTLOSEN TOD STARBEN. Die Zeit zieht sich dahin. Minuten scheinen sich zu Stunden auszudehnen.
    Die Tollwütigen sterben weiterhin wie die Fliegen, rücken aber immer näher, schieben sich durch den Dunst und warten geduldig auf ihren Augenblick.
    Bowman ruft: »Lieutenant Vaughan!«
    »Sir?«
    »Sehen Sie das Gebäude unmittelbar westlich von unserer Position, das Time Warner Center?«
    »Ja, Sir.«
    »Das ist unser Sammelpunkt. Vielleicht schaffen es einige von uns bis dorthin. Geben Sie das weiter!«
    »Jawohl, Sir.«
    Kemper schließt sich ihm mit Lewis an, und er weiht sie in seinen Plan ein. Der Bau ist nahe; er steht direkt auf der anderen Straßenseite.
    »Ich kann meine Jungs dorthin bringen«, bekräftigt Lewis mit leuchtenden Augen. »Ich weiß, dass ich es kann.«
    »Dann kümmern Sie sich um Ihre Jungs, Sergeant.«
    Kemper steckt sich eine seiner stinkenden Zigarren an und seufzt.
    »Ist meine Letzte«, bemerkt er.
    Bowman beobachtet, wie die Wand aus Tollwütigen stetig dichter an ihre Linie rückt, während die Schüsse immer unregelmäßiger werden. Er wartet, bis Vaughan ihm mitteilt, dass die Männer für den Durchbruch bereit sind. Dann lehnt er sich mit dem Rücken an den kühlen Granit des Monuments und atmet tief durch, um seinen eigenen rasenden Herzschlag zu beruhigen.
    Eigentlich ist es vergebliche Liebesmüh, wie er weiß. Sie können angreifen, wobei vielleicht einige überleben werden, aber nicht die gesamte Truppe und wahrscheinlich nicht einmal eine Handvoll von ihnen.
    Der Captain schwor sich selbst vor einigen Tagen, seine Männer retten zu wollen, und verheizt ihre Leben nun auf dieser Mission. Sie bedeutet alles und scheint den Preis dennoch nicht wert zu sein, so ehrbar es auch ist, eine Forscherin zu evakuieren, die eventuell die Welt retten kann. Wenn diese Jungs sterben, wird es nie wieder welche von
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