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Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Mit Resilienz leichter durch den Alltag

Titel: Mit Resilienz leichter durch den Alltag
Autoren: Hugo Monika und Koerbaecher Gruhl
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Talente zu besinnen, sie zu entfalten und zu schätzen stärkt dagegen das Selbstwertgefühl.
    Ungünstige Ausgangsbedingungen in ihrer Kindheit und Jugend reichen vielen als Erklärung, dass sie selbst oder andere »es« nicht geschafft haben oder nicht schaffen können. Doch unzählige Beispiele resilienter Menschen zeigen, dass sie gerade durch die Überwindung solcher Schwierigkeiten ihr Leben auf ihre Art gemeistert haben.
    Menschen mit einer optimistischen Grundhaltung geben nicht gleich auf, wenn die Dinge nicht wie geplant oder erwartet laufen. Sie wissen, dass Rückschläge »normal« sind, dass Misslingen kein Grund ist, den Kopf in den Sand zu stecken. So behalten sie auch bei starken Anforderungen oder Enttäuschungen den Kopf oben.
    Andererseits nimmt ihr Selbstbild keinen Schaden, wenn sie sich Überforderung eingestehen und sich entlasten. Indem sie sich bisherige Erfolge bewusst machen und sich an den schon bewältigten Lebensaufgaben freuen, stärken sie ihr Selbstvertrauen. Wenn Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung sie zu überrollen drohen, zögern sie nicht, sich frühzeitig Hilfe und Unterstützung von außen zu holen, damit sich Vertrauen und Zuversicht wieder aufbauen können.

Optimismus – Selbstwertgefühl stärken
    Episode: Ich und die anderen
    Atemlos und schweißgebadet kommt Tanja zum Apfelfest in den Kindergarten. Natürlich will sie dabei sein, wenn Lisa, ihre Große, als Zwerg auf der Bühne steht. Den kleinen Leon hat sie im Kinderwagen dabei. Schon seit Tagen macht Tanja sich Gedanken, wie sie an diesem Tag Leons Mittagsschlaf organisieren kann und was sie alles mitnehmen muss, um für alle Fälle gerüstet zu sein.
    Sie schiebt den Kinderwagen neben einen freien Stuhl am Rand und setzt sich alleine hin. Noch ist Leon ruhig, aber was, wenn er anfängt zu quängeln? Tanja fürchtet, dass alle sie dann beobachten und sie vor Verlegenheit puterrot wird. Wie gern würde sie souverän und gelassen das Kind beruhigen und gleichzeitig interessiert dem Geschehen auf der Bühne folgen. Doch sie fühlt sich schon unter Druck, noch bevor es anfängt.
    Obwohl Tanja sich auf beide Kinder gefreut hat, fühlt sie sich als Mutter häufig gestresst und unzulänglich, ohne genau sagen zu können, woran es liegt. Sie hat das Gefühl, alle anderen schaffen mit Leichtigkeit, was sie selbst Tag für Tag an ihre Grenzen bringt.
    Sie bewundert die Mütter, denen es leichtfällt zu improvisieren, in der Öffentlichkeit ganz unbefangen mit ihren Kindern umzugehen und locker auf andere Mütter und Kinder zuzugehen. Sie kennt das von ihrer älteren Schwester Beate. Tanja bewundert deren Charme und Unbeschwertheit, geht ihr aber aus dem Weg. Denn wenn sie zusammen auftreten, fällt ihr noch mehr auf, wie unbeholfen und unsicher sie selber ist.
    Kommentar
    Tanjas Selbstwertgefühl ist beeinträchtigt. Ihr Mann Björn ist als Fernfahrer viel unterwegs, so dass sie bei der Erziehungsarbeit ganz auf sich gestellt ist. Auch von ihrer Familie erfährt sie weder Bestätigung noch Entlastung. Stattdessen macht sie zeit ihres Lebens die Erfahrung, mit ihrer blendenden Schwester verglichen zu werden und dabei schlecht abzuschneiden.
    Sie glaubt, den anderen Müttern nicht das Wasser reichen zu können, und zieht sich defensiv zurück. Ihre Unzufriedenheit und Überforderung versucht sie alleine in den Griff zu bekommen, doch sie verstärken sich immer mehr.
    Tanja neigt besonders im Vergleich dazu, andere auf- und sich selbst abzuwerten. Um das zu unterbrechen, könnte sie einmal versuchen, unabhängig davon nur für sich selbst einen Realitätscheck zu machen:
Sorge ich für meine Kinder so, dass sie alles Notwendige bekommen?
Was und wie trage ich zu ihrem Gedeihen bei?
Was macht mir als Mutter besondere Freude? Was ist mein besonderes Talent?
    Zur zusätzlichen Versicherung könnte sie zu diesen Fragen auch Björn und eine weitere Vertrauensperson um eine ehrliche Einschätzung und Rückmeldung bitten.
    Als stille und zurückhaltende Persönlichkeit fällt es Tanja schwer, sich in größeren Gruppen wohlzufühlen. Ihr Selbstbewusstsein würde es eher stärken, wenn sie mit einer oder zwei Gleichgesinnten Kontakt pflegt. Dann kann in aller Ruhe das Vertrauen wachsen, dass sie keine Übermutter sein muss, um für ihre Kinder gut zu sein und selbst mit ihrem Einsatz zufrieden zu sein.
    Reflexionsfragen
    In welchen Lebensrollen fühlen Sie sich unzulänglich? Welche Situationen nagen an Ihrem Selbstwertgefühl?

    Welche
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