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Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Titel: Mit Kuessen und Nebenwirkungen
Autoren: Susan Mallery
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Selbst die Vögel schwiegen.
    Er war vor über einer Stunde aufgewacht und hatte versucht, wieder einzuschlafen. Doch inzwischen war er vollständig von den Masern genesen und mehr als ausgeschlafen. Er steckte voller Energie und war bereit, sich in den Tag zu stürzen.
    Glücklicherweise hatte Paige am Abend zuvor die Kaffeemaschine vorbereitet. So musste er nur einen einzigen Knopf drücken. Gut. Denn trotz seiner medizinischen Ausbildung und seiner Fähigkeiten im Operationssaal fühlte er sich von den einfachsten Küchengeräten vollkommen überfordert. In Neuseeland hatte er beim Versuch, ein Steak zu braten, beinahe sein gemietetes Haus in Brand gesetzt.
    Er öffnete die Kühlschranktür, um sich Milch zu holen. In der Tür stand eine Flasche, doch sein Blick blieb an den sorgfältig beschrifteten Behältern mit Lebensmitteln hängen. Es gab Salate und Aufläufe, Sandwiches und Suppen. Der Gefrierschrank war ebenfalls voll.
    Was die Großzügigkeit ihrer Nachbarn anging, hatte Paige wahrlich nicht übertrieben. Nicht, dass er angenommen hätte, sie würde lügen. Aber mit eigenen Augen zu sehen, was alles vorbeigebracht worden war, war überwältigend. Obwohl er wusste, dass die Fürsorge sowohl ihr als auch ihm galt, war er überrascht, wie viele Menschen sich für einen Mann eingesetzt hatten, den sie nicht einmal kannten.
    Sein Freund Simon war im letzten Sommer nach Fool’s Gold gekommen. Er hatte nur ein paar Wochen bleiben wollen. Wie immer war auch dieser Einsatz zeitlich begrenzt gewesen. Doch während seines Aufenthalts war irgendetwas geschehen. Nicht nur, dass er sich in Montana verliebt hatte. Nein, er hatte auch einen Ort gefunden, an dem er sich zugehörig fühlte. Während ihrer kurzen Telefonate hatte Simon die Stadt beschrieben, als wäre sie das Paradies. Eine eng zusammenstehende Gemeinde, in der die Nachbarn sich umeinander kümmerten.
    Alistair hatte angenommen, dass sein Freund maßlos übertrieb. Doch als er jetzt die Kühlschranktür schloss, fragte er sich, ob Simon nicht vielleicht doch die Wahrheit gesagt hatte. Falls ja, verstand er die Anziehung, die das auf den Freund ausübte. Dies war die Art Gemeinschaft, zu der auch er zurückkehren sollte. Ein Zuhause. Etwas, wovon er sich seit dem Tod seines Kindes nicht mehr erlaubt hatte zu träumen.
    Dumm, das wusste er. Sich zu kasteien, würde sie nicht zurückbringen. Sein kleines Mädchen war für immer fort. Die Zeit hatte die harschen Kanten seiner Wunde geglättet, doch der Schmerz würde immer bei ihm sein.
    Die Hintertür öffnete sich und eine hübsche, zierliche Rothaarige trat ein.
    „Hey. Ich weiß, es ist noch früh, aber ich habe gesehen, dass schon Licht brennt und …“ Die Frau verstummte mitten im Satz und blinzelte ein paar Mal. „Sie sind ja gar nicht Paige.“
    „Nein, bin ich nicht.“
    „Oh.“ Sie machte einen Schritt zurück. „Sie sind der kranke Brite, oder? Denn wenn Sie ein Mörder oder Dieb wären, würden sie wohl kaum in der Küche stehen und einen Kaffee trinken. Zumindest hoffe ich das.“
    „Da hoffen Sie ganz richtig.“ Er streckte ihr die Hand hin. „Alistair Woodbury.“
    Sie zögerte, dann schüttelte sie die Hand. „Annabelle Weiss. Ich bin eine Freundin von Paige.“ Sie hielt die Bücher hoch, die sie in der Hand hielt. „Paige hat mich gestern angerufen und gebeten, ein paar Bücher für Sie vorbeizubringen.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Sie meinte, Sie befänden sich gerade in diesem komischen Zwischenstadium, in dem man gesund genug ist, um sich zu langweilen, aber noch nicht energiegeladen genug, um schon wieder was zu unternehmen.“
    Was für eine unerwartete Liebenswürdigkeit, dachte er. Nicht nur, dass Paige ihre Freundin um Bücher gebeten hatte, sondern dass diese ihrer Bitte auch gleich nachkam. „Danke vielmals, dass Sie sich die Zeit und Mühe gemacht haben.“
    „Gern geschehen. Eines ist über die Geschichte der Gegend hier. Sehr interessant.“ Sie lächelte. „Ich habe Geschichte studiert und die Máa-zib waren einer meiner Schwerpunkte. Also bin ich ein wenig voreingenommen. Das waren die Frauen, die hier als Erste gesiedelt haben. Eine matriarchalische und sehr starke Gemeinschaft. Nur damit Sie es wissen, Fool’s Gold ist immer noch matriarchalisch geprägt.“
    „Sie meinen, ich sollte auf mich achtgeben?“
    „Genau.“
    „Ich werde mich darum kümmern, dass Sie die Bücher wieder zurückerhalten.“
    Annabelle schüttelte den Kopf. „Nicht ich. Die
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