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Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Mit Kuessen und Nebenwirkungen

Titel: Mit Kuessen und Nebenwirkungen
Autoren: Susan Mallery
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staubsaugte, sagte sie sich, dass die morgendliche Unterhaltung nicht gänzlich ihr anzulasten war. Sie war noch gar nicht richtig wach gewesen. Niemand konnte ihr einen Vorwurf daraus machen, dass sie vor der ersten Tasse Kaffee etwas Dummes gesagt hatte. Da gab es doch bestimmt eine Regel, die diese Theorie stützte, oder?
    Kurz vor Mittag ging sie nach unten auf die Terrasse.
    „Ich muss jetzt los zu meiner Schicht in der Feuerwache“, sagte sie. „Ich bin gegen halb sechs wieder hier. Kommen Sie alleine klar?“
    Um seine blauen Augen bildeten sich kleine Lachfalten. „Ich schätze schon. Immerhin überquere ich jetzt schon seit beinahe einem Monat alleine die Straße.“
    „Sehr lustig. Sie wissen, was ich meine. Sie waren krank und nicht in bester körperlicher Verfassung.“
    „Ich fühle mich schon viel kräftiger.“
    „Gut zu wissen.“
    Sie zögerte, als gäbe es noch mehr zu sagen. Als ob sie darauf wartete, dass er sie bat, näher zu kommen und … und … Und was? Sie hatten nichts miteinander. Er war ein Mann, der krank geworden war, und sie hatte ihn bei sich aufgenommen. Die Tatsache, dass es sich bei ihm um einen gut aussehenden Viscount handelte, der noch dazu um die Welt reiste, um den vom Schicksal Benachteiligten zu helfen, machte ihn ein kleines bisschen interessanter als den Durchschnittsmann. Na und?
    In ein paar Tagen würde er zu Simon und Montana ziehen und irgendwann danach das Land verlassen, um seine nächste Mission anzutreten – oder wie auch immer man das nannte. Sie wollte sich nicht von ihm angezogen fühlen oder – noch schlimmer – sich in ihn verlieben. Sie war zwar nur ein einfaches Mädchen aus Fool’s Gold, aber sie war nicht dumm.
    „Wir sehen uns dann heute Abend“, sagte sie mit fester Stimme. „Genießen Sie den Nachmittag.“
    „Sie auch.“
    Paige kehrte zur angekündigten Uhrzeit zurück. Was ihr nicht leichtfiel. Ungefähr fünftausend Mal hatte sie den Wunsch verspürt, früher Feierabend zu machen, doch sie hatte widerstanden. Nach dem Ende ihrer Schicht blieb sie sogar noch ein paar Minuten, um mit den Feuerwehrleuten zu sprechen. Dann endlich machte sie sich auf den kurzen Fußweg nach Hause.
    Als sie durch die Haustür ging, rief sie: „Alistair? Ich bin wieder da.“
    Keine Antwort. Im hinteren Bereich des Hauses spielte Musik, sie folgte dem Klang in die Küche.
    Doch die war leer. Paige ging auf die Veranda hinaus und sah, dass der kleine Tisch fürs Abendessen gedeckt war. Eine Tischdecke, das gute Porzellan ihrer Mutter und eine Flasche Wein standen darauf. Alistair schaute von dem Buch auf, in dem er las.
    „Hallo, Paige.“
    Zwei schlichte Worte, ausgesprochen von einem attraktiven Mann mit einem Killerlächeln. Sie bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper, in ihrem Magen tanzten Schmetterlinge, und irgendwo in ihrer Brust verspürte sie eine Sehnsucht, die sie noch nie empfunden hatte.
    „Hallo.“
    „Wie war Ihr Tag?“, fragte er.
    „Gut. Und Ihrer?“
    „Ruhig. Ich habe ein wenig über die Stadt und ihre Geschichte gelesen. Wirklich ein interessanter Ort. Die Máa-zib-Frauen sind sehr beeindruckend. Und ein wenig Furcht einflößend.“
    Sie lachte. „Ja, solche Geschichten habe ich auch gehört.“
    Er ging zu einem der Stühle und zog ihn für sie zurück. „Ich habe mir die Freiheit genommen, uns etwas zum Abendessen auszusuchen. Mögen Sie sich schon mal setzen?“
    Sie stellte ihre Handtasche auf der Veranda ab und setzte sich. Er schenkte ihnen beiden ein Glas Wein ein und nahm ihr gegenüber Platz.
    „Ich hatte heute Nachmittag eine ganze Reihe Besucher“, sagte er. „Ihre Nachbarn haben nach mir gesehen. Simon hat einen Arzt vorbeigeschickt, um zu bestätigen, dass ich nicht länger ansteckend bin.“
    Sie lachte. „Das überrascht mich nicht. Der Mann ist verrückt, wenn es um seine Frau geht.“
    „Er liebt sie und will, dass ihr nichts geschieht. Ich kann seine Sorge gut verstehen.“
    Die Worte kamen aus ganzem Herzen. Paige wusste, dass er an Sara und seine Tochter dachte und daran, dass er nicht im Land gewesen war, als die beiden starben. Das war wirklich schrecklich. Aber sie fragte sich, welche Lektion er daraus gelernt hatte. Nie wieder zu riskieren, verletzt zu werden? Oder hatte er stattdessen beschlossen, beim nächsten Mal bei seiner Familie zu bleiben – oder sie mit sich zu nehmen?
    Bevor sie die richtigen Worte fand, um ihn danach zu fragen, machte er einen Witz über das Abendessen und der Moment
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