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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe
Autoren: B O'Neal
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Schlafzimmer befindet sich auf dieser Etage, genauso wie das gigantische Badezimmer mit der Klauenfußwanne. Beide Zimmer bieten Ausblick auf die Berge, die sich, blau und massiv, in unmittelbarer Nähe erheben.
    »Du wohnst hier oben«, sage ich zu Katie und führe sie ins Dachgeschoss. Im Sommer kann es hier ziemlich heiß werden, aber Katies Zimmer verfügt über eine nach Norden ausgerichtete Fensterfront und einen kleinen, überdachten Balkon, der auf den Garten hinausgeht. Hier wird sich der Hund bestimmt wohlfühlen, denke ich.
    »Das ist mein Zimmer?«, fragt Katie.
    »Hier oben gibt es keinen Fernseher, weil die Kabel fehlen, aber wenn du sonst etwas brauchst, sag mir einfach Bescheid. Das Badezimmer ist winzig, aber die Dusche ist wunderbar, außerdem ist der Ausblick recht hübsch. Wenn du ein Bad nehmen willst, kannst du das unten tun – die Badewanne ist wirklich klasse. Sofia und ich baden gern.«
    Katie sieht ziemlich erschöpft aus.
    »Entschuldige, ich quatsche dich hier voll. Wieso lässt du dir nicht ein paar Minuten Zeit und richtest dich ein, bevor du nach unten kommst?«
    Sie sieht ein wenig verloren aus. Ich tätschle ihr die Schulter. »Lass dir so viel Zeit, wie du magst, Schatz.«

FÜNF
    Katie
    K atie lässt sich aufs Bett sinken. Es ist so superweich, dass es sich anfühlt, als würde es förmlich ihren Namen rufen. Sie lässt sich nach hinten fallen, woraufhin sich die Decken wie Wolken um ihre Arme bauschen. Sie spürt die sanfte Brise, die durchs Fenster hereinweht und ihr durchs Haar streicht. Die Tapeten sind alt, mit winzigen Orangen darauf, und erinnern sie an ein Buch, das sie in der Bücherei aufgestöbert hat. Es handelt von einem Mädchen, das in einen Schrank klettert und so in eine andere Zeit zurückreist. Auf einem Hocker in der Ecke steht eine riesige blaue Vase mit violetten Blüten, deren Duft ihr in die Nase steigt.
    Nach einem Moment steht sie auf und tritt ans Fenster, von wo aus sie die Baumwipfel sehen kann. Ein winziger Vogel sitzt darauf und zwitschert, und irgendwo in der Ferne, ganz weit unter ihr, rauscht ein Fluss. Überall stehen dichte Sträucher mit diesen violetten Blüten.
    Damit hat sie nicht gerechnet. Absolut nicht.
    Sie zieht ein Notizbuch aus ihrem Rucksack. Auf dem Umschlag sind zwei Mädchen mit High Heels und bunten Haarbändern abgebildet. Madison hat es ihr am Flughafen geschenkt. »Schreib mir jeden Tag«, hat sie zu Katie gesagt. »Und wenn du einen Computer hast, kannst du mir mailen. Und ich antworte dir jeden Freitag, wenn wir in die Leihbibliothek gehen.« Madisons Computer hat vor einiger Zeit den Geist aufgegeben, und ihre Familie hat sich noch keinen neuen zugelegt. Vielleicht wenn ihr Vater zum nächsten Einsatz geschickt würde, hatte ihre Mutter gesagt. Madisons Mom hatte den Mädchen vorgeschlagen, sie könnten einander doch schreiben: richtige Briefe, in einem Umschlag, den man in den Briefkasten steckt. Mrs. Petrosky hatte Katie einen Vorrat an Umschlägen und Briefmarken geschenkt und die Adresse auf die Schachtel geschrieben.
    Katie hatte sich nach Kräften bemüht, nicht zu weinen, ebenso wie Madison, aber sie waren beste Freundinnen. Sie hatten eine Menge gemeinsam erlebt – ihrer beider Eltern waren bei der Armee. Sie hatten dreimal am selben Ort gelebt und kannten sich schon, seit sie sechs Jahre alt waren.
    Und nun sitzt Katie in ihrem neuen Zimmer, schlägt das Notizbuch auf und beginnt zu schreiben.
    20. Mai
    Hallo, Madison,
    das ist mein erster Brief an dich. Ich bin angekommen. Es ist schön hier. Sofias Mom ist nett, aber das haben wir uns ja sowieso schon gedacht, weil Sofia auch nett ist. Merlin sitzt immer noch am Flughafen fest, aber es sieht so aus, als würden diese Leute hier versuchen, ihn herzuholen. Im Moment habe ich SUPERGROSSEN Hunger und werde gleich Mittag essen. Aber ich wollte dir sofort schreiben, auch wenn du es jetzt noch nicht lesen kannst. Es ist genauso wie letztes Jahr, als du ins Sommerlager gefahren bist, was?
    Später mehr,
    Katie

SECHS
    Ramona
    A ls ich wieder nach unten komme, macht meine Mutter gerade Kaffee. »Willst du auch einen?«, fragt sie, als wäre es ihre Küche.
    Ich nicke.
    »Hast du schon etwas von Sofia gehört?«
    »Noch nicht. Sie muss zuerst ins Krankenhaus fahren und sehen, was los ist. Wahrscheinlich dauert es noch ein, zwei Tage.«
    Lily gibt Kaffeepulver in den Filter. »Das arme Ding. Ich mache mir Sorgen um sie. Ich meine … Verbrennungen . Gütiger Gott!« Sie
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