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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders
Autoren: Janet Chapman
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Wäre er stolz, wie sie sich gehalten hatten und jetzt ihr neues Leben meisterten?
    Oder wusste Duncan es bereits?
    Daar warf Faol einen Blick zu. Das Tier saß ähnlich wie Morgan da, entspannt, aber für alle Fälle sprungbereit. Zum wiederholten Male seit acht Tagen fragte Daar sich, welche Macht einen Wolf aus der Wildnis gelockt und bewogen haben mochte, sich unter Menschen zu begeben. Zum wiederholten Mal entschied er, dass es ihn nicht so sehr interessierte, als dass er der Sache auf den Grund gehen wollte.
    Endlich konnte Daar einen Bissen von der köstlichen Forelle genießen, die Morgan ihm reichte, und es war keinen Moment zu früh. Sein Magen knurrte dankbar. Er lehnte sich an eine der wundersam hohen Fichten und sah zu, wie Morgan MacKeage sein Frühstück verzehrte.
    Sollte er erwähnen, dass eine Frau in das Geheimnis des Tales verstrickt war? Und dass sie schimmerndes blondes Haar hatte, das vor sinnlicher Verheißung von Leidenschaft nur so sprühte?
    Nein, lieber nicht.
    Es war besser, wenn einige Geheimnisse nicht gelüftet wurden.

2. KAPITEL
    Sieben Wochen später
     
    S adie Quill kniff in der hellen Mittagssonne die Augen zusammen und richtete ihre Aufmerksamkeit angestrengt auf das gegenüberliegende Ufer des Kaltwassersees. Mit angehaltenem Atem und darauf bedacht, kein Geräusch zu machen, beobachtete sie das junge Elchkalb, das langsam ins Wasser zu seiner Mutter stakste. Das Kalb war erst drei Monate alt. Die Art, wie es zögernd aus der Deckung trat, verriet, dass es bereits ein paar Überlebenslektionen mitbekommen hatte.
    Mutter Elch hob den Kopf, um zu sehen, wie es vorankam. Wasser lief ihr aus dem Maul, während sie an dem saftigen Grün kaute, das sie vom Boden des Sees abgerissen hatte. Erschreckt vom kalten Wasser, das ihm ins Gesicht tropfte, stakste das Kalb rückwärts und fiel auf dem rutschigen Ufer aufs Hinterteil. Sein wütendes, protestierendes Röhren beeindruckte seine Mutter nicht im Geringsten, da ihr Kopf bereits wieder unter der Wasseroberfläche steckte.
    Sadie unterdrückte ein Lachen und hob die Kamera, um das lange Teleobjektiv durch das Geißblattgebüsch zu schieben, in dem sie sich versteckte. Diese Szene war unbezahlbar, einer der Gründe, weshalb sie ihre Arbeit so liebte.
    Sie konnte ihr Glück noch immer nicht fassen. Sie wurde bezahlt, um Pläne für einen Naturpark auszuarbeiten. Sie suchte geeignetes Gelände für Wanderwege und Camps und legte ein Verzeichnis jener Punkte an, die von besonderem Interesse waren oder von Tieren bevorzugt aufgesucht wurden. Die letzten zehn Wochen waren wie ein angenehmer Traum verlaufen, aus dem sie nie erwachen wollte.
    Nun, es war zum überwiegenden Teil traumhaft gewesen, bis auf den Umstand, dass gewisse Bereiche ihrer Arbeit sabotiert wurden, doch war der Diebstahl der Markier-Bänder eigentlich nur ein Ärgernis und kein echter Rückschlag. Die orangefarbenen Bänder waren nur ein sichtbares Zeichen für ihr Projekt. Sie hatte sich die Koordinaten auf einer großen Wandkarte in ihrer Hütte notiert und konnte sie mit Hilfe ihres tragbaren GPS-Gerätes orten.
    Es war also nur eine Unannehmlichkeit, dass irgendein kurzsichtiger Idiot sich einbildete, er könne die Schaffung eines Naturparks verzögern, indem er die Bänder klaute. Trotzdem hatte Sadie die Anlage von Wanderwegen momentan hintangestellt, in der Hoffnung, der Typ würde glauben, er hätte gewonnen.
    In dieser Woche hatte sie die Flora und Fauna des Tales erkundet und sich die Stellen angemerkt, die für künftige Wanderer von Interesse sein würden.
    Auf Drängen seiner Mutter wagte sich das Kalb wieder in das seichte Wasser der geschützten Bucht. Sadie drückte den Auslöser ihrer Kamera und spulte den Film weiter, und zwar dank der Erfindungsgabe ihres Vaters, der die Mechanik der Kamera verfeinert hatte, völlig geräuschlos.
    Sadie und ihr Dad hatten dieses Waldgebiet jahrelang durchstreift, hatten Fotos geschossen wie sie eben jetzt. Dass er heute nicht mit ihr unterwegs war, schmerzte Sadie und erfüllte ihr Herz mit Kummer.
    Frank Quill hatte Sadie die Kunst gelehrt, sich unter Tieren lautlos zu bewegen. Sie verdankte ihm nicht nur die Liebe zur Natur, sondern auch den Respekt vor ihr.
    Und jetzt dankte sie es ihm auf die einzige Weise, die ihr zu Gebote stand, indem sie mithalf, ihm zu Ehren einen Naturpark anzulegen.
    Die Mutterkuh hob plötzlich den Kopf und richtete den Blick auf das offene Wasser. Sadie benutzte das Teleobjektiv, um die
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