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Mit dem Segen der Queen

Mit dem Segen der Queen

Titel: Mit dem Segen der Queen
Autoren: Mary Nichols
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Glück.“
    „Das glaube ich. Die Tochter eines Earls und ein armer Marineoffizier passen nicht zusammen. Das muss dir von Anfang an klar gewesen sein.“
    „Natürlich. Aber dann hat es uns einfach hingerissen …“
    „Nicht zu sehr, wie ich hoffe.“
    „Nein, natürlich nicht.“ Richard war empört. „Aber ich bin damit herausgeplatzt, dass ich sie heiraten möchte, und habe erwartet, dass sie ablehnt. Aber das hat sie nicht. Freddie, sie hat ja gesagt.“ Bei der Erinnerung daran leuchteten seine Augen auf. „Aber damit befinde ich mich in einem Dilemma. Sie ist sicher, ihre Eltern davon überzeugen zu können, unserer Verbindung zuzustimmen. Aber selbst wenn sie das wirklich schafft, könnten wir mit meinem Einkommen nicht so leben, wie sie es gewohnt ist.“
    „Unglücklicherweise, mein Freund, sind ihre Eltern nicht einverstanden.“ Freddie zog einen Brief aus seiner Tasche und legte ihn vor Richard auf den Tisch. „Hier steht es erklärt.“
    Richard nahm den Brief und überflog ihn. „Sie darf mich nicht sehen und auch keinen Kontakt mit mir pflegen.“
    „Nun, gegen eine dieser Regeln hat sie bereits verstoßen“, sagte Freddie und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Blatt Papier in Richards Händen.
    „Ja, und sie ist bereit, sich auch der anderen zu widersetzen. Ein Wort von mir, und sie trifft mich.“
    „Aber du wirst dieses Wort nicht sagen, nicht wahr?“
    „Nein“, erwiderte Richard mit ernster Miene. „Wie könnte ich? Das würde ihren Ruf ruinieren.“
    „Und auch deine Karriere, vergiss das nicht.“
    „Ich wünschte beinahe, wir wären im Krieg, und ich könnte mich beweisen und mir eine Beförderung verdienen. Stattdessen sollen wir nach Calais fahren und den Bräutigam der Queen abholen.“
    „Vielleicht werden wir danach auf ein Schlachtschiff oder einen Kreuzer geschickt und zu fernen Orten segeln. Was meinst du, wird sie auf dich warten?“
    „Sie sagt, sie würde es tun, aber das kann ich nicht von ihr verlangen, oder? Sie ist jung, und ihre Eltern werden sie drängen, jemanden zu heiraten, der besser zu ihr passt.“
    „Dann schlage ich vor, dass du diesen Brief nicht beantwortest. Sie wird schneller darüber hinwegkommen, wenn sie nichts mehr von dir hört. Und du auch. Das ist ein hoffnungsloser Fall, mein lieber Freund.“
    Richard seufzte tief. Er vermutete, dass der Freund recht hatte, doch es fiel ihm nicht leicht, das anzuerkennen. Er war davon überzeugt, dass er und Emily füreinander bestimmt waren, und sie mussten einen Weg finden, um zusammen zu sein. Doch so sehr er sich auch das Gehirn darüber zermarterte, er fand keine Lösung.
    „Komm schon, Richard“, sagte Freddie heiter. „Das ist nicht das Ende der Welt. Gehen wir zu Bootles und spielen eine Runde. Das wird dich von ihr ablenken.“
    Richard wusste, dass ihn für eine sehr lange Zeit nichts von Emily ablenken würde, aber er stimmte zu. Alles war besser als diese Grübeleien, und vielleicht ließ Freddie sich überreden, Emily durch seine Schwester eine Nachricht zu überbringen. Es hatte keinen Sinn, nach Green Park zu gehen. Emily hatte gesagt, sie könne nicht dort sein.
    Sie verließen das Hotel und gingen von der Oxford Street durch die Duke Street. Doch als sie Grosvenor Square erreichten, wandte Richard sich plötzlich nach links zur Upper Brook Street.
    „He, was hast du vor?“, fragte Freddie und packte ihn am Arm.
    Richard schüttelte in ab. „Ich will sehen, ob ich nicht einen Blick auf sie erhaschen kann.“
    „Sei kein Narr. Du machst es nur noch schlimmer für dich.“
    Sie näherten sich Lynne House, gerade als Emily mit Margaret herauskam. Beide trugen warme, pelzgefütterte Umhänge, und beide trugen Bücher. Richard blieb stehen und wartete darauf, von Emily begrüßt zu werden. Auch Emily blieb stehen. Wortlos sahen sie einander an, fast eine Ewigkeit, und beide versuchten mit Blicken auszudrücken, was sie empfanden: Liebe, Verzweiflung, Hoffnung – alles zusammen. Und dann lächelte sie kurz und hob die Hand, an der die Bücher an einem Band hingen, ehe sie weiterging. Kein Wort war gesagt worden.
    „Sie geht zu Hookhams.“ Richard machte kehrt und wandte sich zur Bond Street, gefolgt von Freddie.
    In der Bücherei dauerte es einen Moment, ehe er Emily ausfindig gemacht hatte. Es war ihr gelungen, sich hinter einem Regal zu verbergen, wo sie so tat, als studiere sie ein Buch über exotische Pflanzen.
    „Emily“, flüsterte er und trat hinter sie. „Ich habe
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