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Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Titel: Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
Autoren: Virna DePaul
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hat.“
    Lucy zuckte zurück. „Erstens seid ihr beide, Max und du, gleich, ob du es nun zugeben willst oder nicht“, sagte sie ruhig. „Ihr beide seid liebevoll, äußerst loyal, klug und ehrgeizig, und ihr habt beide genug ausgefallene Ideen, um Cäsars Palast aufzumischen. Zweitens hat sich Jamie nicht von mir getrennt.“ Lucy setzte sich mit niedergeschlagener Miene auf Grace‘ Bett. Wütend wischte sie die Tränen weg, die sich in ihren Augen ansammelten. „Aber er verhielt sich so, dass ich keine andere Wahl hatte als mich von ihm zu trennen.“
    Von Lucys Geständnis schockiert wie auch von der Tatsache, dass sie weinte – sie hatte Lucy noch nie zuvor weinen gesehen – setzte sich Grace neben sie und legte eine Hand auf ihren Arm. „Erzähl‘s mir!“
    „Er hat gelogen. Darüber wer er ist. Was er tut.“
    „Er ist kein Professor?“
    „Schon, aber da gibt es so viel mehr in seinem Leben als das. Er kommt aus einer überaus wohlhabenden Familie. Er ist so stinkreich, dass es obszön ist.“
    „Oh“, sagte Grace.
    Man würde es nicht vermuten, aber Lucy kam auch aus einer reichen Familie. Und sie hasste das. Ihr Vater und ihre Mutter hatten sie kontrolliert, hatten ihr das Gefühl gegeben, nicht in die High-Society-Welt zu passen, hatten verächtliche Kommentare über die Wahl ihrer Frisuren, Männer und praktisch alles andere abgegeben. Das alles hatte Lucy hinter sich gelassen, als sie sechzehn war, und seitdem niemals wieder zurückgeschaut.
    „Aber Jamie ist nicht so. Er arbeitet als Professor am College. Er hat dich niemals respektlos behandelt.“
„Er hat versucht, mir zu sagen, was ich anziehen soll. Fand, dass ich mich zu aufreizend anziehe.“
„Das war wahrscheinlich, weil er eifersüchtig war.“
    „Ihm hat nicht gefallen, wenn ich in Clubs ging. Die ganze Zeit wollte er zu Hause bleiben, und ich sollte das auch tun.“
    „Er wollte dich nicht teilen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, er war nicht eifersüchtig. Er war um sein Image besorgt. Selbst wenn es Eifersucht gewesen sein sollte, ich bin doch nicht der Besitz irgendeines Mannes! Und was am wichtigsten ist: er ist ein Lügner. Alles, was ich meinte von ihm zu wissen, war nicht wahr.“
    „Nicht alles. Sicher nicht die Art und Weise, wie er für dich empfand.“
    „Du hast Unrecht. Ich habe ihn verlassen, und er hat mich nie angerufen. Nicht einmal. Das sagt mir genug darüber, wie er für mich empfunden hat.“
    „Das bedeutet nicht, dass er dich nicht gern hat, Lucy. Dass er dich nicht liebt. Wahrscheinlich liebt er dich immer noch.“
    „Es bedeutet, dass er nicht gewillt war, für das, was wir hatten, zu kämpfen. Und das ist für mich das Gleiche. Und ich wette, Max empfindet das genauso.“
    Grace zog sich zurück und stand auf. „Das ist nicht fair!“ Schon während sie die Worte sagte, erinnerte sie sich an eines der Lieblingssprichwörter ihrer Mama: Fahrgeld (=fare) ist, was du bezahlst, um mit dem Bus zu fahren.
    „Das sollte es auch nicht sein“, sagte Lucy. „Es sollte dir ein wenig Vernunft einbläuen, bevor du das Beste, was dir jemals passiert ist, verlierst.“
    „Er ist ein Drama, Lucy!“
    „Und du liebst Dramen, Grace! Wenigstens die Art von Dramen, die Max dir geben kann. Er wird sein Bestes versuchen, um dich vor der Art Drama zu beschützen, die du nicht magst. Offensichtlich wird ihm das nicht immer gelingen. Aber er wird niemals aufgeben, es zu versuchen. Er wird immer an deiner Seite sein, um mit dir zusammen eins auf die Schnauze zu bekommen. Nur zu schade, dass er von dir nicht dasselbe behaupten kann.“
    Sie musste wahrlich niedergeschmettert ausgesehen haben, denn Lucy stand auf und nahm sie in ihre Arme. „Es tut mir Leid, wenn ich grob zu dir gewesen bin, Grace, aber lass uns das Eine nicht vergessen: Jamie hat mich angelogen. Max hat dich niemals angelogen! Nicht darüber, wer er ist. Nicht darüber, was er für dich empfindet. Das, was geschehen ist, war beschissen, aber es war für euch beide beschissen. Und du bist vor ihm davongelaufen, als wäre das alles seine Schuld.“
    Jetzt war es Grace, die die Tränen zurückkämpfen musste. „Das war es nicht, was ich vermitteln wollte. Ich habe einfach Angst, Lucy. Er treibt die Dinge in mir voran, alles, das Gute und das Schlechte.“
    Lucy zuckte zurück und schüttelte sie. „Du hast nicht einen schlechten Knochen in dir!“
    „Ich will normal sein“, flüsterte Grace. „Wie Melina. Ich will Liebe und eine Familie.
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