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Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Titel: Mit dem schlimmen Zwilling im Bett
Autoren: Virna DePaul
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…“
    Ihre Worte verloren sich und fühlten sich wie Dolchstöße an. Anscheinend glaubte sie diesen ganzen Wirbel, der um die Dalton-Zwillinge gemacht wurde, doch. Glaubte, dass er nur vordergründiges Aufblitzen war und keine Substanz hatte. Mehr Schein als Sein. „Du irrst dich, was mich betrifft“, sagte er. „So wie Rhys und ich auf der Bühne sind, das ist nur Show …“
    „Ich spreche nicht von Rhys. Mag sein, dass du genauso aussiehst wie er, aber du bist nicht dein Bruder. Auch wenn Rhys Spaß haben will, ist er dennoch solide. Man kann sich auf ihn verlassen. Eines Tages wird er eine Frau haben. Eine Familie. Aber du wirst …“
    „Was werde ich?“
    „Du wirst weiterhin Spaß haben. So wie ich Spaß haben werde, solange ich im College bin. Der Unterschied ist, dass ich weiterziehen werde, nachdem ich mein Studium abgeschlossen haben werde. Du bist ein professioneller Zauberer – dein ganzes Leben dreht sich um Spaß und Spielereien. Also bleibe auf deiner Tour und ziehe weiter, und verhalte dich nicht so, als würdest du angekettet werden wollen!“
    Ein Stich fuhr ihm ins Herz, und Schmerz strahlte überallhin aus. „Nancy …“
    „Auf Wiedersehen, Max Dalton.“ Mit einem Achselzucken tat sie seine Berührung ab, schlüpfte in ihr Apartment und schloss leise die Tür hinter sich.
    Max stand minutenlang im Gang. Stundenlang. Er wusste es nicht mehr. Schließlich ging er wie betäubt davon.
    Er war zwar erst zweiundzwanzig, und sie trafen sich erst seit wenigen Monaten – es war nicht so, als hätte er in Betracht gezogen, sie zu heiraten oder so etwas. Aber er liebte sie, er fühlte sich ihr mehr als zugetan, vertraute ihr, und sie … was? Sie dachte, alles, was er wollte, wäre Spaß und Spielerei?
    Ärger baute sich in ihm auf.
    Rhys war auch ein professioneller Zauberer. Ebenso sein Vater. Aber offenbar spielte das keine Rolle. Irgendetwas an ihm veranlasste die Mädchen, ihn nur zu wollen, um eine gute Zeit mit ihm zu haben.
    Wie oft hatten seine Familie und seine Freunde ihn ,Max, den Spaßmacher‘, ,Max, der die Mädchen anzieht wie ein Magnet‘ und ,Max, den Charmeur‘ genannt? Sie sprachen nie von seiner Intelligenz, seinem Ehrgeiz oder seiner Fähigkeit, sich um andere zu sorgen.
    Vielleicht deshalb, weil sie etwas wussten, was er nicht wusste.
    Vielleicht sahen sie ihn so, wie er wirklich war.
    Und wie er nicht war.
    Wenn er nicht wollte, dass ihn das noch einmal verletzte, musste er anfangen, so zu denken wie sie.

KAPITEL EINS
     
     
    Max‘ Zauberregel Nr. 2: Je größer das Risiko, desto lauter der Beifall!
     
    Las Vegas, Nevada
    Elf Jahre später
     
    Max verbeugte sich an diesem Abend bereits zum zweiten Mal und bedankte sich für den Beifall. Die Zuschauer waren aufgesprungen, klatschten und pfiffen anerkennend, da sie so sehr von dem letzten Trick der Zaubershow beeindruckt waren, den er und sein Bruder sich vor Kurzem ausgedacht hatten.
    Als er zur linken Bühnenseite blickte, sah er im Verborgenen Rhys stehen, der grinste. Sicherlich hatte sein Grinsen wahrscheinlich weniger mit der Reaktion des Publikums zu tun als mit der Frau, die neben ihm stand. Melina, Rhys‘ Frau, war wunderschön, und das obwohl sie seit sechs Monaten mit Zwillingen schwanger war? Sie sprühte vor Vitalität und errötete, als Rhys sich zu ihr beugte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Max hatte seinen Bruder nie zuvor glücklicher gesehen.
    Als der Vorhang fiel, ging Max zu ihnen hinüber und lachte, als Melina ihre Arme um ihn legte.
    „Das war eine verblüffende Show, Max. Einfach fantastisch!“
    Er zog sich zurück und stupste sie an der Nase, und seine Zuneigung zu Melina – die er und Rhys kannten, seit sie vierzehn und die Brüder sechzehn waren – schwoll in seiner Brust an, bis sie ihn ganz erfüllte. Schon damals war Melina in Rhys verliebt gewesen. Max hatte das gewusst. Rhys hatte das gewusst. Zur Hölle, jeder hatte das gewusst! Als Melina sechzehn wurde, hatte Rhys endlich den Mut gehabt, sie zu fragen, ob sie mit ihm ausgehen würde, aber Max hatte alles verdorben, indem er Melina küsste. Das war einfach beschissen gewesen von ihm, so etwas aus Eifersucht auf seinen Bruder zu tun; und sie alle hatten einen hohen Preis dafür bezahlt. Rhys und Melina hatten kaum mehr miteinander gesprochen, und Max hatte die Abneigung seines Bruders ihm gegenüber oft stark zu spüren bekommen. Glücklicherweise hatte Max letztes Jahr die Gelegenheit bekommen, die Dinge wieder gerade zu
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