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Mit 17 setzt man auf die Liebe

Mit 17 setzt man auf die Liebe

Titel: Mit 17 setzt man auf die Liebe
Autoren: Tina Caspari
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und wenn es da ist, auch von dem guten Stangenbrot.“
    „Machen wir Knoblauchbrot?“ Katja strahlte. „Klasse. Ich sehe gleich mal nach, was wir zu dem Fest beitragen können.“
    Diesmal fiel sie auf dem Weg in den Keller nicht über eine Kiste, sondern über Hermann, den Familienhund, der sich vor der plötzlichen Hitze in das kühle Dunkel zurückgezogen hatte. Hermann jaulte beleidigt auf.
    „Mein Gott, Hund, mußt du ausgerechnet hier schlafen!“ empörte sich Katja. „Du solltest dir ein Standlicht anschaffen. Na, komm her, mein Junge, ich hab’s nicht so gemeint. Nicht böse sein, ich wollte dir nicht weh tun. Guter Hermann, komm, wir schauen mal nach, ob wir noch Würstchen im Tiefkühlschrank haben.“

    Gewisse Wörter machten Hermann hellwach, wie müde er vorher auch gewesen war, und so lief er schweifwedelnd neben Katja her und verfolgte interessiert, wie sie mehrere Pakete aus der Tiefkühltruhe holte und auf das Regal schichtete.
    „So, das dürfte reichen, selbst wenn du mitfrißt. Nein, jetzt noch nicht, die sind doch gefroren. Na, komm.“
    Von nun an achtete Hermann für den Rest des Nachmittags darauf, immer in Katjas Nähe zu sein, selbst wenn sie zunächst nur mit Lappen und Seifenlauge hantierte.
    Klaus setzte unter Luischens Aufsicht die Bowle an, damit sich das Erdbeer-Aroma voll entfalten konnte. Dann holte er den Grill aus dem Keller, reinigte ihn und füllte ihn mit Holzkohle. Inzwischen begannen Katja und Luischen in der Küche mit dem Vorbereiten des Knoblauchbrots und der Salate.
    „Meine liebe Schwester Celia muß mal wieder gerochen haben, daß es etwas zu tun gibt“, meinte Katja lachend, während sie die gewaschenen Salatblätter in die Salatschleuder füllte. „Sie macht den ganzen Tag eine Fahrradtour mit ihren Freundinnen. Und dann wird sie heißhungrig genau in dem Moment auftauchen, wenn die ersten Würste fertig sind.“
    „Laß doch“, meinte Luischen vergnügt, „dafür machen wir es uns hier gemütlich. Sieh mal, was ich da noch habe!“
    „Zitronenroulade! Hmm! Die liebe ich!“
    „Weiß ich doch. Na komm, nimm dir. Sie ist zwar noch nicht ganz
    aufgetaut, aber so schmeckt sie auch.“
    „Und wie!“
    Celia kam dann doch etwas früher. Früh genug, um zu ihrem Ärger mit dem Tischdecken beauftragt zu werden. Aber heute war sie ungewöhnlich sanft gestimmt, und so schluckte sie ihren Grimm schnell hinunter und gab sich Mühe, ihre Aufgabe besonders liebevoll zu erledigen. Sie schmückte den Tisch mit jungem Maigrün und Gänseblümchen, die hübsch auf dem leuchtendblauen Tischtuch zur Geltung kamen.
    „Nanu, was ist denn heute mit dir los?“ wunderte sich Katja. „So verwöhnt hast du uns ja schon lange nicht mehr! Bist du krank?“ Celia verzichtete auf die sonst übliche wütende Antwort. Sie schwieg ganz einfach. Schwieg und wurde rot, aber nicht aus Wut, wie Katja feststellte.
    „Kann ich das Feuer anmachen?“ erkundigte sich Klaus, der mit einem Korb Limonade und Mineralwasser aus dem Keller kam.
    „Kannst du. Zum wievielten Mal hast du denn eben die Bowle probiert?“
    „Wenn sie gut werden soll, muß man sie auch hin und wieder probieren, mein Schatz.“
    „Ich gönn’s dir ja. Hoffentlich kommen Mami und Papi jetzt bald, damit wir anfangen können, bevor es ganz dunkel ist und wir auf unseren Stühlen festfrieren.“
    „Ich glaube, es wird ein milder Abend heute“, sagte Celia verträumt. „Ich geh rüber, ich muß noch mal telefonieren.“ ‘ „Sag mal“, Katja schaute ihrer jüngeren Schwester verblüfft nach, „findest du nicht auch, daß Celia heute irgendwie anders ist? So sanft und edel und... ich weiß nicht...“
    Klaus grinste. „Vermutlich hat sie sich verliebt.“
    „Jetzt schon?“
    „Was heißt ,jetzt schon“? Wann warst du denn zum erstenmal verliebt?“
    „Ich? Ach, ich war ein Spätentwickler“, Katja kicherte. „Das mußt du doch am besten wissen!“
    „Ein bißchen langsam im Merken, ja, aber sonst?“ gab Klaus zurück. „Du bist eben sehr wählerisch und prüfst genau. Aber dann...“
    „Celia ist erst dreizehn!“
    „Na und? Laß sie doch. Gönnen wir es ihr. Legen wir den schützenden Mantel der Nacht über ihr süßes Geheimnis. Wenn’s überhaupt eins gibt.“
    „Eben. Vielleicht täuschen wir uns ja auch.“
    Sie hatten keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, ob Celia nun verliebt war oder nicht, denn jetzt bog Onkel Erich um die Hausecke, Herrn Funkes Partner und Freund, blond, rundlich und
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