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Mit 17 setzt man auf die Liebe

Mit 17 setzt man auf die Liebe

Titel: Mit 17 setzt man auf die Liebe
Autoren: Tina Caspari
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mit einem Gesicht wie ein strahlender Vollmond.
    „Hier wird gefeiert, hab ich gehört? Na, da bin ich doch sofort dabei! Was macht denn das Feuer? Sehr schön, sehr schön.“ Er rieb sich vergnügt die Hände, und man sah ihm an, wie ihm beim Anblick der Koteletts und Bratwürste das Wasser im Mund zusammenlief. „Hast du denn alles parat? Wasser brauchst du noch!“ stellte er fest. „Wenn’s Flammen gibt.“
    „Ich hole einen Topf voll aus der Küche“, sagte Katja. „Brauchst du nicht“, wehrte Onkel Erich ab. „Wir nehmen die Schüssel hier und Wasser aus dem Gartenschlauch.“
    „Der ist noch nicht angeschlossen“, sagte Klaus.
    „Na, dann machen wir das bei der Gelegenheit gleich. Liegt im Schuppen, ja?“
    Onkel Erich eilte voller Tatendrang davon und kam gleich darauf mit dem Gartenschlauch zurück. Dann ging er in den Keller hinunter, zog das Ende des Schlauchs durch das Kippfenster der Waschküche und schloß es an den Wasserhahn an. Bald darauf erschien er wieder, ergriff das andere Ende des Schlauchs und hielt es in die Schüssel. Es zischte leise, tröpfelte, weiter geschah nichts.
    „Du hast vermutlich vergessen, unten den Hahn aufzudrehen“, bemerkte Onkel Edi, der gerade aus seinem Büro zurückkam.
    „Quatsch, hältst du mich für einen Anfänger?“
    „Dann ist sicher Dreck drin. Algen, Pilze, Schlamm oder so was. Werden ihn im Herbst nicht richtig haben leerlaufen lassen.“
    „Meinst du?“ Onkel Erich schlug ein paarmal mit dem Endstück gegen einen Stein. Nichts geschah. Interessiert betrachtete er die spitz zulaufende Spritztülle. „Ich sehe keinen Dreck!“ Wieder klopfte er dagegen, drehte ein wenig an der Einstellung und sah in die Öffnung. „Sieht ganz normal aus.“
    In diesem Augenblick löste sich ein Schwall von Schlamm aus dem Schlauch und landete klatschend in seinem Gesicht.
    „Jetzt kannst du sagen, ich sehe nichts vor Dreck“, bemerkte Onkel Edi weise, während Onkel Erich leise fluchte.
    Luischen, von dem Schrei angelockt, erschien mit einer Schüssel Salat in der Terrassentür.
    „So, meinetwegen können wir essen! Mein Gott, Erich, wie siehst du denn aus! Ich finde, du solltest dich mal waschen! Klaus, was ist mit dem Fleisch? Katja, wo bleibt deine Familie? Ah, schon fast gar, laß sie nicht zu sehr durch werden, ja? Was macht die Bowle?“
    „Eins nach dem anderen“, beruhigte Klaus sie. „Hier, paß du aufs Fleisch auf, Katja, ich mache die Bowle fertig und hole sie rauf.“
    „Aber komm heute noch wieder, hörst du?“
    Mami und Papi kamen, begleitet von Celia und den Zwillingen, über den Rasen. Hermann hatte sich schon seit einer Stunde einen unauffälligen Platz hinter dem Beistelltisch reserviert, auf dem sich das Fleisch und die Würste befanden. Das Fest konnte beginnen.
    Köstlicher Duft nach Gebratenem erfüllte den Garten. Klaus brachte die Bowlenschüssel und überließ es seinem Vater, das duftende Getränk mit dem Schöpflöffel in die Gläser zu füllen. Luischen reichte die Salatschüssel herum. Mami übernahm das Verteilen des Brotes.
    „Prost, meine Lieben! Darauf, daß es nun endlich Frühling geworden ist!“ rief Luischen und stieß mit allen an. „Hm, köstlich, Junge, auf dem Gebiet bist du richtig begabt! Was ist da alles drin?“
    „Das ist mein Geheimnis. Jedenfalls lauter gute Sachen!“ Klaus zwinkerte Katja zu.
    „So ganz harmlos ist die nicht“, murmelte Papi vergnügt. „Aber gut!“
    „Das Fleisch ist fertig. Kommt mit euren Tellern her!“ rief Katja. „Und keine Angst - es ist für jede Menge Nachschub gesorgt!“ Für eine Weile senkte sich zufriedenes Schweigen über die Gesellschaft. Sie schmausten und tranken und konnten gar nicht genug bekommen von den würzigen Koteletts und Grillwürsten, dem zart nach Knoblauch duftenden Brot und Luischens leckeren Salaten. Dazu die aromatische Bowle mit den Erdbeeren darin...
    „Kinder, ist das nicht wie im Paradies?“ seufzte Luischen glücklich. „Ein Mai-Abend, wie er im Buche steht! Wie hab ich mich darauf gefreut! ,Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte’, na, das kennt ihr sicher nicht, die Kinder von heute lernen ja keine Gedichte mehr. Und Lieder! Was gibt es für schöne Lieder, und kein Mensch singt sie mehr! Im Maien, im Maien, im luhustigen Maien...“, trällerte sie. „Na kommt, laßt uns doch mal was singen... na“, unterbrach sie sich, „nun seht euch doch mal den Hund an. Der ist vielleicht verwöhnt. Habt ihr
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